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Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.

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der Lieb-Frauen-Capelle daselbst uf dem Sande mit einem Viertheile zu gut kommen sollte. Es hat übrigens diese Capelle, gleich allen andern Capellen in Wißbaden, vormals ihre besondere Capelläne und Altaristen gehabt, es finden sich aber die Personal-Nahmen derselben in keinen Wißbadischen Urkunden verzeichnet. Das Gebäude dieser Capelle stehet noch jetzo an dem gemeldten Orte. Die Uebung aber des öffentlichen Gottes-Dienstes in demselben ist bereits vor geraumer Zeit in Abgang gekommen, und wird das Gebäude dermalen zu einem anderweitigen Gebrauch angewendet. 2, Die S. Görgen-Capelle. Es wird dieser Capellen in den alten Wißbadischen Gerichts-Büchern vielmal gedacht, z. E. f. 111 - Der Hof bey S. Jörgen Capell zu Wießbaden. Item f. 299 - - zum Zynß zu S. Jörgen Capell hie zu Wießbaden etc. In welcher Gegend der Stadt aber dieselbe gestanden habe? Das wird nirgends gemeldet, und ist auch heut zu Tage keine Spur mehr davon zu finden. Es ist wahrscheinlich, daß sie in dem grossen Brande 1547 abgebrannt, und der Platz, wo sie gestanden, nachmals verbauet worden ist. 3, Die Marien Magdalenen-Capelle. Diese hat in dem alten Schlosse zu Wißbaden gestanden. Denn so heisset es in einer Urkunde des Nassau-Wißbadischen Grafens Adolphs vom Jahr 1490 - - Wir Adolph - -

der Lieb-Frauen-Capelle daselbst uf dem Sande mit einem Viertheile zu gut kommen sollte. Es hat übrigens diese Capelle, gleich allen andern Capellen in Wißbaden, vormals ihre besondere Capelläne und Altaristen gehabt, es finden sich aber die Personal-Nahmen derselben in keinen Wißbadischen Urkunden verzeichnet. Das Gebäude dieser Capelle stehet noch jetzo an dem gemeldten Orte. Die Uebung aber des öffentlichen Gottes-Dienstes in demselben ist bereits vor geraumer Zeit in Abgang gekommen, und wird das Gebäude dermalen zu einem anderweitigen Gebrauch angewendet. 2, Die S. Görgen-Capelle. Es wird dieser Capellen in den alten Wißbadischen Gerichts-Büchern vielmal gedacht, z. E. f. 111 – Der Hof bey S. Jörgen Capell zu Wießbaden. Item f. 299 – – zum Zynß zu S. Jörgen Capell hie zu Wießbaden etc. In welcher Gegend der Stadt aber dieselbe gestanden habe? Das wird nirgends gemeldet, und ist auch heut zu Tage keine Spur mehr davon zu finden. Es ist wahrscheinlich, daß sie in dem grossen Brande 1547 abgebrannt, und der Platz, wo sie gestanden, nachmals verbauet worden ist. 3, Die Marien Magdalenen-Capelle. Diese hat in dem alten Schlosse zu Wißbaden gestanden. Denn so heisset es in einer Urkunde des Nassau-Wißbadischen Grafens Adolphs vom Jahr 1490 – – Wir Adolph – –

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der Lieb-Frauen-Capelle daselbst uf dem Sande mit einem Viertheile zu gut kommen sollte. Es hat übrigens diese Capelle, gleich allen andern Capellen in Wißbaden, vormals ihre besondere Capelläne und Altaristen gehabt, es finden sich aber die Personal-Nahmen derselben in keinen Wißbadischen Urkunden verzeichnet. Das Gebäude dieser Capelle stehet noch jetzo an dem gemeldten Orte. Die Uebung aber des öffentlichen Gottes-Dienstes in demselben ist bereits vor geraumer Zeit in Abgang gekommen, und wird das Gebäude dermalen zu einem anderweitigen Gebrauch angewendet. 2, Die S. Görgen-Capelle. Es wird dieser Capellen in den alten Wißbadischen Gerichts-Büchern vielmal gedacht, z. E. <hi rendition="#aq">f. 111</hi> &#x2013; Der Hof bey S. Jörgen Capell zu Wießbaden. Item <hi rendition="#aq">f. 299</hi> &#x2013; &#x2013; zum Zynß zu S. Jörgen Capell hie zu Wießbaden etc. In welcher Gegend der Stadt aber dieselbe gestanden habe? Das wird nirgends gemeldet, und ist auch heut zu Tage keine Spur mehr davon zu finden. Es ist wahrscheinlich, daß sie in dem grossen Brande 1547 abgebrannt, und der Platz, wo sie gestanden, nachmals verbauet worden ist. 3, Die Marien Magdalenen-Capelle. Diese hat in dem alten Schlosse zu Wißbaden gestanden. Denn so heisset es in einer Urkunde des Nassau-Wißbadischen Grafens Adolphs vom Jahr 1490 &#x2013; &#x2013; Wir Adolph &#x2013; &#x2013;
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[351/0387] der Lieb-Frauen-Capelle daselbst uf dem Sande mit einem Viertheile zu gut kommen sollte. Es hat übrigens diese Capelle, gleich allen andern Capellen in Wißbaden, vormals ihre besondere Capelläne und Altaristen gehabt, es finden sich aber die Personal-Nahmen derselben in keinen Wißbadischen Urkunden verzeichnet. Das Gebäude dieser Capelle stehet noch jetzo an dem gemeldten Orte. Die Uebung aber des öffentlichen Gottes-Dienstes in demselben ist bereits vor geraumer Zeit in Abgang gekommen, und wird das Gebäude dermalen zu einem anderweitigen Gebrauch angewendet. 2, Die S. Görgen-Capelle. Es wird dieser Capellen in den alten Wißbadischen Gerichts-Büchern vielmal gedacht, z. E. f. 111 – Der Hof bey S. Jörgen Capell zu Wießbaden. Item f. 299 – – zum Zynß zu S. Jörgen Capell hie zu Wießbaden etc. In welcher Gegend der Stadt aber dieselbe gestanden habe? Das wird nirgends gemeldet, und ist auch heut zu Tage keine Spur mehr davon zu finden. Es ist wahrscheinlich, daß sie in dem grossen Brande 1547 abgebrannt, und der Platz, wo sie gestanden, nachmals verbauet worden ist. 3, Die Marien Magdalenen-Capelle. Diese hat in dem alten Schlosse zu Wißbaden gestanden. Denn so heisset es in einer Urkunde des Nassau-Wißbadischen Grafens Adolphs vom Jahr 1490 – – Wir Adolph – –

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Zitationshilfe: Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 351. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/387>, abgerufen am 27.04.2024.