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Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.

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überfallen, bey diesen Kriegs-Troublen gar sehr grossen Schaden erlitten, und sind dieselbe nicht nur durchgängig ihrer Mobilien, Thüren und Fenster beraubet, sondern auch die Schilder in den Wänden eingeschlagen, und aus den Häusern selbst Pferd-Ställe gemacht worden; wie man denn die Spuren von denen, in denselben gestandenen, Pferden noch in manchen solchen Häusern, vor nicht gar langer Zeit, gar deutlich hat wahrnehmen können. Einige derselben aber sind gantz und gar über den Hauffen geworfen, und bis auf den Grund verwüstet worden. Zu allem diesem grossen Kriegs-Elend ist auch zu Zeiten, wegen Heftigkeit und Langwiehrigkeit desselben, Pest und Hunger, als welche selten bey solchen Unfällen aussen bleiben, gekommen. Wie denn in dem Jahr 1624 die Pest in Wißbaden, laut einer, an der dasigen Kirche vorhandenen, Grabschrift, grassiret; der Hunger aber öfters, sowohl da selbst, als in mehr andern Mittel-Rheinischen Landes-Gegenden, so groß gewesen ist, daß der Laib Brod mehrmalen einen Thlr. gekostet, und die arme verhungerte Leute, wegen Ermangelung des Brodes, öfters auf den Feldern herum gelaufen, und unnatürliche Speisen gesuchet, auch, weil solche sehr selten anzutreffen gewesen, sich mehrmalen um dieselbe gerissen und geschmissen haben. Es sind damals in Wißbaden (laut gerichtlichen Zeugnüssen) gar oft die besten

überfallen, bey diesen Kriegs-Troublen gar sehr grossen Schaden erlitten, und sind dieselbe nicht nur durchgängig ihrer Mobilien, Thüren und Fenster beraubet, sondern auch die Schilder in den Wänden eingeschlagen, und aus den Häusern selbst Pferd-Ställe gemacht worden; wie man denn die Spuren von denen, in denselben gestandenen, Pferden noch in manchen solchen Häusern, vor nicht gar langer Zeit, gar deutlich hat wahrnehmen können. Einige derselben aber sind gantz und gar über den Hauffen geworfen, und bis auf den Grund verwüstet worden. Zu allem diesem grossen Kriegs-Elend ist auch zu Zeiten, wegen Heftigkeit und Langwiehrigkeit desselben, Pest und Hunger, als welche selten bey solchen Unfällen aussen bleiben, gekommen. Wie denn in dem Jahr 1624 die Pest in Wißbaden, laut einer, an der dasigen Kirche vorhandenen, Grabschrift, grassiret; der Hunger aber öfters, sowohl da selbst, als in mehr andern Mittel-Rheinischen Landes-Gegenden, so groß gewesen ist, daß der Laib Brod mehrmalen einen Thlr. gekostet, und die arme verhungerte Leute, wegen Ermangelung des Brodes, öfters auf den Feldern herum gelaufen, und unnatürliche Speisen gesuchet, auch, weil solche sehr selten anzutreffen gewesen, sich mehrmalen um dieselbe gerissen und geschmissen haben. Es sind damals in Wißbaden (laut gerichtlichen Zeugnüssen) gar oft die besten

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überfallen, bey diesen Kriegs-Troublen gar sehr grossen Schaden erlitten, und sind dieselbe nicht nur durchgängig ihrer Mobilien, Thüren und Fenster beraubet, sondern auch die Schilder in den Wänden eingeschlagen, und aus den Häusern selbst Pferd-Ställe gemacht worden; wie man denn die Spuren von denen, in denselben gestandenen, Pferden noch in manchen solchen Häusern, vor nicht gar langer Zeit, gar deutlich hat wahrnehmen können. Einige derselben aber sind gantz und gar über den Hauffen geworfen, und bis auf den Grund verwüstet worden. Zu allem diesem grossen Kriegs-Elend ist auch zu Zeiten, wegen Heftigkeit und Langwiehrigkeit desselben, Pest und Hunger, als welche selten bey solchen Unfällen aussen bleiben, gekommen. Wie denn in dem Jahr 1624 die Pest in Wißbaden, laut einer, an der dasigen Kirche vorhandenen, Grabschrift, grassiret; der Hunger aber öfters, sowohl da selbst, als in mehr andern Mittel-Rheinischen Landes-Gegenden, so groß gewesen ist, daß der Laib Brod mehrmalen einen Thlr. gekostet, und die arme verhungerte Leute, wegen Ermangelung des Brodes, öfters auf den Feldern herum gelaufen, und unnatürliche Speisen gesuchet, auch, weil solche sehr selten anzutreffen gewesen, sich mehrmalen um dieselbe gerissen und geschmissen haben. Es sind damals in Wißbaden (laut gerichtlichen Zeugnüssen) gar oft die besten
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[292/0328] überfallen, bey diesen Kriegs-Troublen gar sehr grossen Schaden erlitten, und sind dieselbe nicht nur durchgängig ihrer Mobilien, Thüren und Fenster beraubet, sondern auch die Schilder in den Wänden eingeschlagen, und aus den Häusern selbst Pferd-Ställe gemacht worden; wie man denn die Spuren von denen, in denselben gestandenen, Pferden noch in manchen solchen Häusern, vor nicht gar langer Zeit, gar deutlich hat wahrnehmen können. Einige derselben aber sind gantz und gar über den Hauffen geworfen, und bis auf den Grund verwüstet worden. Zu allem diesem grossen Kriegs-Elend ist auch zu Zeiten, wegen Heftigkeit und Langwiehrigkeit desselben, Pest und Hunger, als welche selten bey solchen Unfällen aussen bleiben, gekommen. Wie denn in dem Jahr 1624 die Pest in Wißbaden, laut einer, an der dasigen Kirche vorhandenen, Grabschrift, grassiret; der Hunger aber öfters, sowohl da selbst, als in mehr andern Mittel-Rheinischen Landes-Gegenden, so groß gewesen ist, daß der Laib Brod mehrmalen einen Thlr. gekostet, und die arme verhungerte Leute, wegen Ermangelung des Brodes, öfters auf den Feldern herum gelaufen, und unnatürliche Speisen gesuchet, auch, weil solche sehr selten anzutreffen gewesen, sich mehrmalen um dieselbe gerissen und geschmissen haben. Es sind damals in Wißbaden (laut gerichtlichen Zeugnüssen) gar oft die besten

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Zitationshilfe: Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 292. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/328>, abgerufen am 25.11.2024.