ohnweit Heidelberg, laut Kaysers Heidelbergischen Chronick p. 2. 36. diese Benennung noch jetzo übrig und gewöhnlich ist. Wenn es nun Grund hat, was einige alte Einwohner in Wißbaden von dem gemeldten König-Stuhl daselbst haben versichern wollen, nemlich, daß man ehedessen einige Spuren von Gräbern und Aufwürfen darin habe bemercken, und folglich daraus schließen können, daß ehemals einige Festungs-Gebäude allda müsten gestanden haben; so könnte man nicht unfüglich vermuthen, daß etwan ehedessen ein Teutsch-Allemannischer König (dergleichen, wie wir oben bewiesen haben, in der Wißbadischen Gegend sich aufgehalten haben) seinen Sitz oder Wohnung daselbst gehabt hätte. Wie denn auch dieser König-Stuhl eine solche Lage hat, welche diese jetzt-gemeldte Muthmassung ziemlich bestärcket. Denn er lieget an einer Anhöhe, welcherley Gegenden die alte Teutschen ehedessen, bekanntlich, zu ihren Schlössern und Festungs-Gebäuden gerne zu erwählen, gewohnt gewesen sind. Man lässet aber diese Sache, weil uns mehrere Gründe dabey abgehen, auf sich selbst beruhen.
ohnweit Heidelberg, laut Kaysers Heidelbergischen Chronick p. 2. 36. diese Benennung noch jetzo übrig und gewöhnlich ist. Wenn es nun Grund hat, was einige alte Einwohner in Wißbaden von dem gemeldten König-Stuhl daselbst haben versichern wollen, nemlich, daß man ehedessen einige Spuren von Gräbern und Aufwürfen darin habe bemercken, und folglich daraus schließen können, daß ehemals einige Festungs-Gebäude allda müsten gestanden haben; so könnte man nicht unfüglich vermuthen, daß etwan ehedessen ein Teutsch-Allemannischer König (dergleichen, wie wir oben bewiesen haben, in der Wißbadischen Gegend sich aufgehalten haben) seinen Sitz oder Wohnung daselbst gehabt hätte. Wie denn auch dieser König-Stuhl eine solche Lage hat, welche diese jetzt-gemeldte Muthmassung ziemlich bestärcket. Denn er lieget an einer Anhöhe, welcherley Gegenden die alte Teutschen ehedessen, bekanntlich, zu ihren Schlössern und Festungs-Gebäuden gerne zu erwählen, gewohnt gewesen sind. Man lässet aber diese Sache, weil uns mehrere Gründe dabey abgehen, auf sich selbst beruhen.
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ohnweit Heidelberg, laut Kaysers Heidelbergischen Chronick <hirendition="#aq">p. 2. 36.</hi> diese Benennung noch jetzo übrig und gewöhnlich ist. Wenn es nun Grund hat, was einige alte Einwohner in Wißbaden von dem gemeldten König-Stuhl daselbst haben versichern wollen, nemlich, daß man ehedessen einige Spuren von Gräbern und Aufwürfen darin habe bemercken, und folglich daraus schließen können, daß ehemals einige Festungs-Gebäude allda müsten gestanden haben; so könnte man nicht unfüglich vermuthen, daß etwan ehedessen ein Teutsch-Allemannischer König (dergleichen, wie wir oben bewiesen haben, in der Wißbadischen Gegend sich aufgehalten haben) seinen Sitz oder Wohnung daselbst gehabt hätte. Wie denn auch dieser König-Stuhl eine solche Lage hat, welche diese jetzt-gemeldte Muthmassung ziemlich bestärcket. Denn er lieget an einer Anhöhe, welcherley Gegenden die alte Teutschen ehedessen, bekanntlich, zu ihren Schlössern und Festungs-Gebäuden gerne zu erwählen, gewohnt gewesen sind. Man lässet aber diese Sache, weil uns mehrere Gründe dabey abgehen, auf sich selbst beruhen.</p></div></div></body></text></TEI>
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ohnweit Heidelberg, laut Kaysers Heidelbergischen Chronick p. 2. 36. diese Benennung noch jetzo übrig und gewöhnlich ist. Wenn es nun Grund hat, was einige alte Einwohner in Wißbaden von dem gemeldten König-Stuhl daselbst haben versichern wollen, nemlich, daß man ehedessen einige Spuren von Gräbern und Aufwürfen darin habe bemercken, und folglich daraus schließen können, daß ehemals einige Festungs-Gebäude allda müsten gestanden haben; so könnte man nicht unfüglich vermuthen, daß etwan ehedessen ein Teutsch-Allemannischer König (dergleichen, wie wir oben bewiesen haben, in der Wißbadischen Gegend sich aufgehalten haben) seinen Sitz oder Wohnung daselbst gehabt hätte. Wie denn auch dieser König-Stuhl eine solche Lage hat, welche diese jetzt-gemeldte Muthmassung ziemlich bestärcket. Denn er lieget an einer Anhöhe, welcherley Gegenden die alte Teutschen ehedessen, bekanntlich, zu ihren Schlössern und Festungs-Gebäuden gerne zu erwählen, gewohnt gewesen sind. Man lässet aber diese Sache, weil uns mehrere Gründe dabey abgehen, auf sich selbst beruhen.
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Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/156>, abgerufen am 23.07.2024.
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