ben der Weltkörper durch zwey relativ-verschie¬ dene Brennpuncte ausdrückt. Die Form, die in der Absolutheit mit dem Wesen Eines und es selbst war, wird als Form unterschieden. In der ersten als Einbildung der ewigen Ein¬ heit in die Vielheit, der Unendlichkeit in die Endlichkeit. Dieses ist die Form der Natur, welche, wie sie erscheint, jederzeit nur ein Mo¬ ment oder Durchgangspunct in dem ewigen Akt der Einbildung der Identität in die Differenz ist. Nein für sich betrachtet ist sie die Einheit, wo¬ durch sich die Dinge oder Ideen von der Iden¬ tität als ihrem Centro entfernen und in sich selbst sind. Die Naturseite ist also an sich selbst nur die eine Seite aller Dinge.
Die Form der andern Einheit wird als Einbildung der Vielheit in die Einheit, der Endlichkeit in die Unendlichkeit unterschieden und ist die der idealen oder geistigen Welt. Diese rein für sich betrachtet ist die Einheit, wodurch die Dinge in die Identität als ihr Centrum zurückgehen und im Unendlichen sind, wie sie durch die erste in sich selbst sind.
ben der Weltkoͤrper durch zwey relativ-verſchie¬ dene Brennpuncte ausdruͤckt. Die Form, die in der Abſolutheit mit dem Weſen Eines und es ſelbſt war, wird als Form unterſchieden. In der erſten als Einbildung der ewigen Ein¬ heit in die Vielheit, der Unendlichkeit in die Endlichkeit. Dieſes iſt die Form der Natur, welche, wie ſie erſcheint, jederzeit nur ein Mo¬ ment oder Durchgangspunct in dem ewigen Akt der Einbildung der Identitaͤt in die Differenz iſt. Nein fuͤr ſich betrachtet iſt ſie die Einheit, wo¬ durch ſich die Dinge oder Ideen von der Iden¬ titaͤt als ihrem Centro entfernen und in ſich ſelbſt ſind. Die Naturſeite iſt alſo an ſich ſelbſt nur die eine Seite aller Dinge.
Die Form der andern Einheit wird als Einbildung der Vielheit in die Einheit, der Endlichkeit in die Unendlichkeit unterſchieden und iſt die der idealen oder geiſtigen Welt. Dieſe rein fuͤr ſich betrachtet iſt die Einheit, wodurch die Dinge in die Identitaͤt als ihr Centrum zuruͤckgehen und im Unendlichen ſind, wie ſie durch die erſte in ſich ſelbſt ſind.
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0166"n="157"/>
ben der Weltkoͤrper durch zwey relativ-verſchie¬<lb/>
dene Brennpuncte ausdruͤckt. Die Form, die<lb/>
in der Abſolutheit mit dem Weſen Eines und<lb/>
es ſelbſt war, wird als Form unterſchieden.<lb/>
In der erſten als Einbildung der ewigen Ein¬<lb/>
heit in die Vielheit, der Unendlichkeit in die<lb/>
Endlichkeit. Dieſes iſt die Form der Natur,<lb/>
welche, wie ſie erſcheint, jederzeit nur ein Mo¬<lb/>
ment oder Durchgangspunct in dem ewigen Akt<lb/>
der Einbildung der Identitaͤt in die Differenz iſt.<lb/>
Nein fuͤr ſich betrachtet iſt ſie die Einheit, wo¬<lb/>
durch ſich die Dinge oder Ideen von der Iden¬<lb/>
titaͤt als ihrem Centro entfernen und in ſich<lb/>ſelbſt ſind. Die Naturſeite iſt alſo an ſich ſelbſt<lb/>
nur die eine Seite aller Dinge.</p><lb/><p>Die Form der andern Einheit wird als<lb/>
Einbildung der Vielheit in die Einheit, der<lb/>
Endlichkeit in die Unendlichkeit unterſchieden<lb/>
und iſt die der idealen oder geiſtigen Welt.<lb/>
Dieſe rein fuͤr ſich betrachtet iſt die Einheit,<lb/>
wodurch die Dinge in die Identitaͤt als ihr<lb/>
Centrum zuruͤckgehen und im Unendlichen ſind,<lb/>
wie ſie durch die erſte in ſich ſelbſt ſind.</p><lb/></div></body></text></TEI>
[157/0166]
ben der Weltkoͤrper durch zwey relativ-verſchie¬
dene Brennpuncte ausdruͤckt. Die Form, die
in der Abſolutheit mit dem Weſen Eines und
es ſelbſt war, wird als Form unterſchieden.
In der erſten als Einbildung der ewigen Ein¬
heit in die Vielheit, der Unendlichkeit in die
Endlichkeit. Dieſes iſt die Form der Natur,
welche, wie ſie erſcheint, jederzeit nur ein Mo¬
ment oder Durchgangspunct in dem ewigen Akt
der Einbildung der Identitaͤt in die Differenz iſt.
Nein fuͤr ſich betrachtet iſt ſie die Einheit, wo¬
durch ſich die Dinge oder Ideen von der Iden¬
titaͤt als ihrem Centro entfernen und in ſich
ſelbſt ſind. Die Naturſeite iſt alſo an ſich ſelbſt
nur die eine Seite aller Dinge.
Die Form der andern Einheit wird als
Einbildung der Vielheit in die Einheit, der
Endlichkeit in die Unendlichkeit unterſchieden
und iſt die der idealen oder geiſtigen Welt.
Dieſe rein fuͤr ſich betrachtet iſt die Einheit,
wodurch die Dinge in die Identitaͤt als ihr
Centrum zuruͤckgehen und im Unendlichen ſind,
wie ſie durch die erſte in ſich ſelbſt ſind.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend
gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien
von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem
DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph von: Vorlesungen über die Methode des academischen Studium. Tübingen, 1803, S. 157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schelling_methode_1803/166>, abgerufen am 03.05.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.