Es ist leicht, die Anwendung von dem Al¬ len auf die Analysis zu machen.
Die Stelle der Mathematik im allgemei¬ nen System des Wissens ist zur Genüge be¬ stimmt, ihre Beziehung auf das academische Studium ergiebt sich daraus von selbst. Eine Erkenntnißart, welche das Wissen über das Gesetz der Causalverbindung, das im gemeinen Wissen, wie in einem großen Theil der soge¬ nannten Wissenschaften herrschend ist, in das Gebiet einer reinen Vernunftidentität er¬ hebt, bedarf keines äußern Zwecks. So sehr man auch übrigens die großen Wirkungen der Mathematik in ihrer Anwendung auf die allge¬ meinen Bewegungsgesetze, in der Astronomie und Physik überhaupt, anerkennte, so wäre derje¬ nige doch nicht zur Erkenntniß der Absolutheit dieser Wissenschaft gelangt, der sie nur um die¬ ser Folgen willen hochschätzte, und dieß über¬ haupt sowohl, als insbesondere weil diese zum Theil nur einem Misbrauch der reinen Ver¬ nunftevidenz ihren Ursprung verdanken. Die neuere Astronomie geht als Theorie auf nichts
Es iſt leicht, die Anwendung von dem Al¬ len auf die Analyſis zu machen.
Die Stelle der Mathematik im allgemei¬ nen Syſtem des Wiſſens iſt zur Genuͤge be¬ ſtimmt, ihre Beziehung auf das academiſche Studium ergiebt ſich daraus von ſelbſt. Eine Erkenntnißart, welche das Wiſſen uͤber das Geſetz der Cauſalverbindung, das im gemeinen Wiſſen, wie in einem großen Theil der ſoge¬ nannten Wiſſenſchaften herrſchend iſt, in das Gebiet einer reinen Vernunftidentitaͤt er¬ hebt, bedarf keines aͤußern Zwecks. So ſehr man auch uͤbrigens die großen Wirkungen der Mathematik in ihrer Anwendung auf die allge¬ meinen Bewegungsgeſetze, in der Aſtronomie und Phyſik uͤberhaupt, anerkennte, ſo waͤre derje¬ nige doch nicht zur Erkenntniß der Abſolutheit dieſer Wiſſenſchaft gelangt, der ſie nur um die¬ ſer Folgen willen hochſchaͤtzte, und dieß uͤber¬ haupt ſowohl, als insbeſondere weil dieſe zum Theil nur einem Misbrauch der reinen Ver¬ nunftevidenz ihren Urſprung verdanken. Die neuere Aſtronomie geht als Theorie auf nichts
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Es iſt leicht, die Anwendung von dem Al¬
len auf die Analyſis zu machen.
Die Stelle der Mathematik im allgemei¬
nen Syſtem des Wiſſens iſt zur Genuͤge be¬
ſtimmt, ihre Beziehung auf das academiſche
Studium ergiebt ſich daraus von ſelbſt. Eine
Erkenntnißart, welche das Wiſſen uͤber das
Geſetz der Cauſalverbindung, das im gemeinen
Wiſſen, wie in einem großen Theil der ſoge¬
nannten Wiſſenſchaften herrſchend iſt, in
das Gebiet einer reinen Vernunftidentitaͤt er¬
hebt, bedarf keines aͤußern Zwecks. So ſehr
man auch uͤbrigens die großen Wirkungen der
Mathematik in ihrer Anwendung auf die allge¬
meinen Bewegungsgeſetze, in der Aſtronomie und
Phyſik uͤberhaupt, anerkennte, ſo waͤre derje¬
nige doch nicht zur Erkenntniß der Abſolutheit
dieſer Wiſſenſchaft gelangt, der ſie nur um die¬
ſer Folgen willen hochſchaͤtzte, und dieß uͤber¬
haupt ſowohl, als insbeſondere weil dieſe zum
Theil nur einem Misbrauch der reinen Ver¬
nunftevidenz ihren Urſprung verdanken. Die
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Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph von: Vorlesungen über die Methode des academischen Studium. Tübingen, 1803, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schelling_methode_1803/102>, abgerufen am 22.11.2024.
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