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Scheffner, Johann George: Mein Leben, wie ich Johann George Scheffner es selbst beschrieben. Leipzig, 1823.

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ders aber an Männern lächerlich finde. Jch
entschloß mich daher schon vor mehr als
20 Jahren zu Ersparung der Farbenwahl Klei-
der von Einer Farbe, grau und schwarz melirt,
zu tragen, denen ich in spätern Zeiten einen
schwarzen Rock zur Galla beygefügt habe.

Man glaubt nicht, was der Putzdämon
für Schaden unter jungen Leuten anrichtet.
Oft hindert er sie am Studiren, und wie
oft bringt er redliche Lehrer um ihr Hono-
rar! Es hat mich daher längst gewundert,
daß die Professoren nicht durchaus auf seine
Vorausbezahlung halten, und es härter fin-
den, die Pränumeration ernstlich zu verlan-
gen, als nach Beendigung des Collegii den
bösen Zahler gerichtlich zu belangen. Eine
solche allgemeine Einrichtung würde die Pro-
fessoren keinesweges im lieberalen Benehmen
gegen wirklich dürftige Studenten beschrän-
ken.



Da die Natur mich von Seiten meines
Leibes nicht stiefmütterlich behandelt hat,
wie man in meinem vom Herrn Wientz
im Februar 1812. gemahlten, vom Herrn
Bollinger in Berlin 1814. gestochenen

ders aber an Maͤnnern laͤcherlich finde. Jch
entſchloß mich daher ſchon vor mehr als
20 Jahren zu Erſparung der Farbenwahl Klei-
der von Einer Farbe, grau und ſchwarz melirt,
zu tragen, denen ich in ſpaͤtern Zeiten einen
ſchwarzen Rock zur Galla beygefuͤgt habe.

Man glaubt nicht, was der Putzdaͤmon
fuͤr Schaden unter jungen Leuten anrichtet.
Oft hindert er ſie am Studiren, und wie
oft bringt er redliche Lehrer um ihr Hono-
rar! Es hat mich daher laͤngſt gewundert,
daß die Profeſſoren nicht durchaus auf ſeine
Vorausbezahlung halten, und es haͤrter fin-
den, die Praͤnumeration ernſtlich zu verlan-
gen, als nach Beendigung des Collegii den
boͤſen Zahler gerichtlich zu belangen. Eine
ſolche allgemeine Einrichtung wuͤrde die Pro-
feſſoren keinesweges im lieberalen Benehmen
gegen wirklich duͤrftige Studenten beſchraͤn-
ken.



Da die Natur mich von Seiten meines
Leibes nicht ſtiefmuͤtterlich behandelt hat,
wie man in meinem vom Herrn Wientz
im Februar 1812. gemahlten, vom Herrn
Bollinger in Berlin 1814. geſtochenen

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[54/0071] ders aber an Maͤnnern laͤcherlich finde. Jch entſchloß mich daher ſchon vor mehr als 20 Jahren zu Erſparung der Farbenwahl Klei- der von Einer Farbe, grau und ſchwarz melirt, zu tragen, denen ich in ſpaͤtern Zeiten einen ſchwarzen Rock zur Galla beygefuͤgt habe. Man glaubt nicht, was der Putzdaͤmon fuͤr Schaden unter jungen Leuten anrichtet. Oft hindert er ſie am Studiren, und wie oft bringt er redliche Lehrer um ihr Hono- rar! Es hat mich daher laͤngſt gewundert, daß die Profeſſoren nicht durchaus auf ſeine Vorausbezahlung halten, und es haͤrter fin- den, die Praͤnumeration ernſtlich zu verlan- gen, als nach Beendigung des Collegii den boͤſen Zahler gerichtlich zu belangen. Eine ſolche allgemeine Einrichtung wuͤrde die Pro- feſſoren keinesweges im lieberalen Benehmen gegen wirklich duͤrftige Studenten beſchraͤn- ken. Da die Natur mich von Seiten meines Leibes nicht ſtiefmuͤtterlich behandelt hat, wie man in meinem vom Herrn Wientz im Februar 1812. gemahlten, vom Herrn Bollinger in Berlin 1814. geſtochenen

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Zitationshilfe: Scheffner, Johann George: Mein Leben, wie ich Johann George Scheffner es selbst beschrieben. Leipzig, 1823, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheffner_leben_1823/71>, abgerufen am 28.11.2024.