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Scheffner, Johann George: Mein Leben, wie ich Johann George Scheffner es selbst beschrieben. Leipzig, 1823.

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"wie viel müßt ich ihnen schreiben, wenn
"ich ihnen alles mittheilen wollte, was ich
"über den Congreß, seine Natur und Eigen-
"schaft und über die -- denke, die mit Fe-
"derposen verderben, was durch Waffen mit
"dem Blute so vieler Tausenden gewonnen
"war."

Der große Zustrom glücklicher Ereignisse
scheint die Ueberlegungskraft derer, die letz-
tere zum Besten des preussischen Staats
anwenden sollten, so zu überfluthen und zu
betäuben, daß sie die Besonnenheit verlieren,
und von einer Versäumniß der Zeit nnd
Umstände, von einer Künsteley, -- zu im-
mer neuen übergehen, besonders da ein gu-
ter, lieber, den Verhandlungen gewiß satt
und müder König ihnen nicht mit Ernst
zuruft: -- weiter solls nicht nach euren
Köpfen und Herzensschwächen gehen, sondern
nach meiner reinen Einsicht. --



Den 5ten July 1815.

Jch sah der Beantwortung meines letz-
ten Briefes an den Minister Schrötter,
mit dem ich ihm seinen letzten Brief, wie
unter uns abgemacht war, zurückgeschickt
hatte, entgegen, und gestern brachte mir

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„wie viel muͤßt ich ihnen ſchreiben, wenn
„ich ihnen alles mittheilen wollte, was ich
„uͤber den Congreß, ſeine Natur und Eigen-
„ſchaft und uͤber die — denke, die mit Fe-
„derpoſen verderben, was durch Waffen mit
„dem Blute ſo vieler Tauſenden gewonnen
„war.“

Der große Zuſtrom gluͤcklicher Ereigniſſe
ſcheint die Ueberlegungskraft derer, die letz-
tere zum Beſten des preuſſiſchen Staats
anwenden ſollten, ſo zu uͤberfluthen und zu
betaͤuben, daß ſie die Beſonnenheit verlieren,
und von einer Verſaͤumniß der Zeit nnd
Umſtaͤnde, von einer Kuͤnſteley, — zu im-
mer neuen uͤbergehen, beſonders da ein gu-
ter, lieber, den Verhandlungen gewiß ſatt
und muͤder Koͤnig ihnen nicht mit Ernſt
zuruft: — weiter ſolls nicht nach euren
Koͤpfen und Herzensſchwaͤchen gehen, ſondern
nach meiner reinen Einſicht. —



Den 5ten July 1815.

Jch ſah der Beantwortung meines letz-
ten Briefes an den Miniſter Schroͤtter,
mit dem ich ihm ſeinen letzten Brief, wie
unter uns abgemacht war, zuruͤckgeſchickt
hatte, entgegen, und geſtern brachte mir

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[481/0498] „wie viel muͤßt ich ihnen ſchreiben, wenn „ich ihnen alles mittheilen wollte, was ich „uͤber den Congreß, ſeine Natur und Eigen- „ſchaft und uͤber die — denke, die mit Fe- „derpoſen verderben, was durch Waffen mit „dem Blute ſo vieler Tauſenden gewonnen „war.“ Der große Zuſtrom gluͤcklicher Ereigniſſe ſcheint die Ueberlegungskraft derer, die letz- tere zum Beſten des preuſſiſchen Staats anwenden ſollten, ſo zu uͤberfluthen und zu betaͤuben, daß ſie die Beſonnenheit verlieren, und von einer Verſaͤumniß der Zeit nnd Umſtaͤnde, von einer Kuͤnſteley, — zu im- mer neuen uͤbergehen, beſonders da ein gu- ter, lieber, den Verhandlungen gewiß ſatt und muͤder Koͤnig ihnen nicht mit Ernſt zuruft: — weiter ſolls nicht nach euren Koͤpfen und Herzensſchwaͤchen gehen, ſondern nach meiner reinen Einſicht. — Den 5ten July 1815. Jch ſah der Beantwortung meines letz- ten Briefes an den Miniſter Schroͤtter, mit dem ich ihm ſeinen letzten Brief, wie unter uns abgemacht war, zuruͤckgeſchickt hatte, entgegen, und geſtern brachte mir H h

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Zitationshilfe: Scheffner, Johann George: Mein Leben, wie ich Johann George Scheffner es selbst beschrieben. Leipzig, 1823, S. 481. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheffner_leben_1823/498>, abgerufen am 22.11.2024.