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Scheffner, Johann George: Mein Leben, wie ich Johann George Scheffner es selbst beschrieben. Leipzig, 1823.

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beynah ganz entbehrt werden könne. Für
die Geschichte behält es einen sichern Werth,
auch sollten Jesus Sirach, Salomons
Sprüche, allen Neuen Testamenten beyge-
fügt werden; Christi Bergpredigt bleibt in-
dessen nnendlich reicher und nützlicher zur
Geistes- und Herzens-Ausbildung, als alles,
was Moses und die Propheten, den König
David nicht ausgeschlossen, sagen.

Auch hab' ich in den drey letzten Mo-
naten meine Biographie durchgesehen und
hin und wieder kleine Beyschristen gemacht,
besonders aber, um die mir durch Kolbens
lehrreiche, obgleich etwas breitgerathne
Schriften und durch die französische Natio-
nalhäßlichkeit doppelt anstößig gewordnen
fremden Wörter möglichst wegzuschaffen.
Alle zu verwerfen, konnt ich mich nicht ent-
schliessen, indem mir zuträglich scheint, wenig-
stens die beyzubehalten, die dem Volk durch
häufigen Gebrauch verständlicher geworden
sind, als sie ihm durch Uebersetzungen oder
Umschreibungen würden gemacht werden kön-
nen. Von wirklichen Abänderungen, die
nicht selten nöthig seyn mögen, hat mich die
Besorgniß vor Verschlechterung, der das
Alter ausgesetzt ist, abgehalten.

beynah ganz entbehrt werden koͤnne. Fuͤr
die Geſchichte behaͤlt es einen ſichern Werth,
auch ſollten Jeſus Sirach, Salomons
Spruͤche, allen Neuen Teſtamenten beyge-
fuͤgt werden; Chriſti Bergpredigt bleibt in-
deſſen nnendlich reicher und nuͤtzlicher zur
Geiſtes- und Herzens-Ausbildung, als alles,
was Moſes und die Propheten, den Koͤnig
David nicht ausgeſchloſſen, ſagen.

Auch hab’ ich in den drey letzten Mo-
naten meine Biographie durchgeſehen und
hin und wieder kleine Beyſchriſten gemacht,
beſonders aber, um die mir durch Kolbens
lehrreiche, obgleich etwas breitgerathne
Schriften und durch die franzoͤſiſche Natio-
nalhaͤßlichkeit doppelt anſtoͤßig gewordnen
fremden Woͤrter moͤglichſt wegzuſchaffen.
Alle zu verwerfen, konnt ich mich nicht ent-
ſchlieſſen, indem mir zutraͤglich ſcheint, wenig-
ſtens die beyzubehalten, die dem Volk durch
haͤufigen Gebrauch verſtaͤndlicher geworden
ſind, als ſie ihm durch Ueberſetzungen oder
Umſchreibungen wuͤrden gemacht werden koͤn-
nen. Von wirklichen Abaͤnderungen, die
nicht ſelten noͤthig ſeyn moͤgen, hat mich die
Beſorgniß vor Verſchlechterung, der das
Alter ausgeſetzt iſt, abgehalten.

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[471/0488] beynah ganz entbehrt werden koͤnne. Fuͤr die Geſchichte behaͤlt es einen ſichern Werth, auch ſollten Jeſus Sirach, Salomons Spruͤche, allen Neuen Teſtamenten beyge- fuͤgt werden; Chriſti Bergpredigt bleibt in- deſſen nnendlich reicher und nuͤtzlicher zur Geiſtes- und Herzens-Ausbildung, als alles, was Moſes und die Propheten, den Koͤnig David nicht ausgeſchloſſen, ſagen. Auch hab’ ich in den drey letzten Mo- naten meine Biographie durchgeſehen und hin und wieder kleine Beyſchriſten gemacht, beſonders aber, um die mir durch Kolbens lehrreiche, obgleich etwas breitgerathne Schriften und durch die franzoͤſiſche Natio- nalhaͤßlichkeit doppelt anſtoͤßig gewordnen fremden Woͤrter moͤglichſt wegzuſchaffen. Alle zu verwerfen, konnt ich mich nicht ent- ſchlieſſen, indem mir zutraͤglich ſcheint, wenig- ſtens die beyzubehalten, die dem Volk durch haͤufigen Gebrauch verſtaͤndlicher geworden ſind, als ſie ihm durch Ueberſetzungen oder Umſchreibungen wuͤrden gemacht werden koͤn- nen. Von wirklichen Abaͤnderungen, die nicht ſelten noͤthig ſeyn moͤgen, hat mich die Beſorgniß vor Verſchlechterung, der das Alter ausgeſetzt iſt, abgehalten.

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Zitationshilfe: Scheffner, Johann George: Mein Leben, wie ich Johann George Scheffner es selbst beschrieben. Leipzig, 1823, S. 471. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheffner_leben_1823/488>, abgerufen am 22.11.2024.