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Scheffner, Johann George: Mein Leben, wie ich Johann George Scheffner es selbst beschrieben. Leipzig, 1823.

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kann, es sey nichts so böse, daß es sich
nicht endlich in Gutes sollte auflösen können.
Wohl dem, der es zu erleben hoffen darf
und es dann klug und dankbar genießt.

Vom Kriege, dessen Ende meines Erach-
tens nicht anders als sehr nachtheilig für die
Franzosen ausfallen kann und wird, wie
ich es schon unterm 24sten Junius nieder-
geschrieben habe, sag ich kein Wort, ob ich
gleich manche seiner Unannehmlichkeiten, be-
sonders durch beständige Einquartierungen,
merklich gefühlt habe, und ihr Aufhören
noch nicht absehe. --

Mit erndteverderblichem Regen hat der
heutige Tag begonnen, vielleicht erholt er
sich zum Sonnenschein und sieht dann so
schön und lieblich aus, wie die herrlichen
Blumen, die, mir in Töpfen und Sträussern
von einigen Freundinnen zugeschickt, ich auf
meinem Tisch um eine Tasse schönen Caffee
gestellt fand.

Mit meiner Gesundheit geht es, die
Gehörsabnahme ausgenommen, ganz leidlich
für mein Alter, und meine Laune scheint
einer Seestadt zu gleichen, die von der Land-
seite streng und hart eingeschlossen, das
Meer frey hat, auf dem die Zufuhr sie vor

kann, es ſey nichts ſo boͤſe, daß es ſich
nicht endlich in Gutes ſollte aufloͤſen koͤnnen.
Wohl dem, der es zu erleben hoffen darf
und es dann klug und dankbar genießt.

Vom Kriege, deſſen Ende meines Erach-
tens nicht anders als ſehr nachtheilig fuͤr die
Franzoſen ausfallen kann und wird, wie
ich es ſchon unterm 24ſten Junius nieder-
geſchrieben habe, ſag ich kein Wort, ob ich
gleich manche ſeiner Unannehmlichkeiten, be-
ſonders durch beſtaͤndige Einquartierungen,
merklich gefuͤhlt habe, und ihr Aufhoͤren
noch nicht abſehe. —

Mit erndteverderblichem Regen hat der
heutige Tag begonnen, vielleicht erholt er
ſich zum Sonnenſchein und ſieht dann ſo
ſchoͤn und lieblich aus, wie die herrlichen
Blumen, die, mir in Toͤpfen und Straͤuſſern
von einigen Freundinnen zugeſchickt, ich auf
meinem Tiſch um eine Taſſe ſchoͤnen Caffee
geſtellt fand.

Mit meiner Geſundheit geht es, die
Gehoͤrsabnahme ausgenommen, ganz leidlich
fuͤr mein Alter, und meine Laune ſcheint
einer Seeſtadt zu gleichen, die von der Land-
ſeite ſtreng und hart eingeſchloſſen, das
Meer frey hat, auf dem die Zufuhr ſie vor

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[440/0457] kann, es ſey nichts ſo boͤſe, daß es ſich nicht endlich in Gutes ſollte aufloͤſen koͤnnen. Wohl dem, der es zu erleben hoffen darf und es dann klug und dankbar genießt. Vom Kriege, deſſen Ende meines Erach- tens nicht anders als ſehr nachtheilig fuͤr die Franzoſen ausfallen kann und wird, wie ich es ſchon unterm 24ſten Junius nieder- geſchrieben habe, ſag ich kein Wort, ob ich gleich manche ſeiner Unannehmlichkeiten, be- ſonders durch beſtaͤndige Einquartierungen, merklich gefuͤhlt habe, und ihr Aufhoͤren noch nicht abſehe. — Mit erndteverderblichem Regen hat der heutige Tag begonnen, vielleicht erholt er ſich zum Sonnenſchein und ſieht dann ſo ſchoͤn und lieblich aus, wie die herrlichen Blumen, die, mir in Toͤpfen und Straͤuſſern von einigen Freundinnen zugeſchickt, ich auf meinem Tiſch um eine Taſſe ſchoͤnen Caffee geſtellt fand. Mit meiner Geſundheit geht es, die Gehoͤrsabnahme ausgenommen, ganz leidlich fuͤr mein Alter, und meine Laune ſcheint einer Seeſtadt zu gleichen, die von der Land- ſeite ſtreng und hart eingeſchloſſen, das Meer frey hat, auf dem die Zufuhr ſie vor

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Zitationshilfe: Scheffner, Johann George: Mein Leben, wie ich Johann George Scheffner es selbst beschrieben. Leipzig, 1823, S. 440. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheffner_leben_1823/457>, abgerufen am 22.11.2024.