Demüthigung eher zu erwarteu, als Alexan- ders Zugrunderichtung?
Das Kriegsglück mag indessen für Ruß- land oder Frankreich entscheiden, so bleiben beyde doch immer große Reiche; was wird aber werden aus meinem kleinen Vaterlande, dessen Boden zur Unfruchtbarkeit jetzt bis auf viele Generationen vertreten wird? Jm Fall die Franzosen flöhen, würden die ver- folgenden Russen es nicht noch unheilbarer verwüsten? Werden unsre unzählbaren Edik- te und Verordnungen die, durch sie oft ver- mehrten, Schäden heilen? Läßt sich zu einer Zeit, in der nach Hallers Ausdruck oft kaum das Wissen hilft und Jrrthum sicher schadet, Hülfe von der Miethlingschaft erwarten, die gewöhnlich nur auf Befriedigung ihres Stol- zes, auf Vergrösserung ihres Vermögens und auf Sättigung ihrer Sinnlichkeit ausgeht?
Schon hatte die erste Convention nach dem Tilsitschen Frieden die Landesübel ver- mehrt, und doch fährt man fort, durch wie- derhohlte Verhandlungen diese verschmitztin- solenten, sogenannten Freunde zu neuen For- derungen zu berechtigen, und ihnen Mittel an die Hand zu geben, ihre Härte und ihr
Demuͤthigung eher zu erwarteu, als Alexan- ders Zugrunderichtung?
Das Kriegsgluͤck mag indeſſen fuͤr Ruß- land oder Frankreich entſcheiden, ſo bleiben beyde doch immer große Reiche; was wird aber werden aus meinem kleinen Vaterlande, deſſen Boden zur Unfruchtbarkeit jetzt bis auf viele Generationen vertreten wird? Jm Fall die Franzoſen floͤhen, wuͤrden die ver- folgenden Ruſſen es nicht noch unheilbarer verwuͤſten? Werden unſre unzaͤhlbaren Edik- te und Verordnungen die, durch ſie oft ver- mehrten, Schaͤden heilen? Laͤßt ſich zu einer Zeit, in der nach Hallers Ausdruck oft kaum das Wiſſen hilft und Jrrthum ſicher ſchadet, Huͤlfe von der Miethlingſchaft erwarten, die gewoͤhnlich nur auf Befriedigung ihres Stol- zes, auf Vergroͤſſerung ihres Vermoͤgens und auf Saͤttigung ihrer Sinnlichkeit ausgeht?
Schon hatte die erſte Convention nach dem Tilſitſchen Frieden die Landesuͤbel ver- mehrt, und doch faͤhrt man fort, durch wie- derhohlte Verhandlungen dieſe verſchmitztin- ſolenten, ſogenannten Freunde zu neuen For- derungen zu berechtigen, und ihnen Mittel an die Hand zu geben, ihre Haͤrte und ihr
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Demuͤthigung eher zu erwarteu, als Alexan-
ders Zugrunderichtung?
Das Kriegsgluͤck mag indeſſen fuͤr Ruß-
land oder Frankreich entſcheiden, ſo bleiben
beyde doch immer große Reiche; was wird
aber werden aus meinem kleinen Vaterlande,
deſſen Boden zur Unfruchtbarkeit jetzt bis
auf viele Generationen vertreten wird? Jm
Fall die Franzoſen floͤhen, wuͤrden die ver-
folgenden Ruſſen es nicht noch unheilbarer
verwuͤſten? Werden unſre unzaͤhlbaren Edik-
te und Verordnungen die, durch ſie oft ver-
mehrten, Schaͤden heilen? Laͤßt ſich zu einer
Zeit, in der nach Hallers Ausdruck oft kaum
das Wiſſen hilft und Jrrthum ſicher ſchadet,
Huͤlfe von der Miethlingſchaft erwarten, die
gewoͤhnlich nur auf Befriedigung ihres Stol-
zes, auf Vergroͤſſerung ihres Vermoͤgens
und auf Saͤttigung ihrer Sinnlichkeit
ausgeht?
Schon hatte die erſte Convention nach
dem Tilſitſchen Frieden die Landesuͤbel ver-
mehrt, und doch faͤhrt man fort, durch wie-
derhohlte Verhandlungen dieſe verſchmitztin-
ſolenten, ſogenannten Freunde zu neuen For-
derungen zu berechtigen, und ihnen Mittel
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Scheffner, Johann George: Mein Leben, wie ich Johann George Scheffner es selbst beschrieben. Leipzig, 1823, S. 436. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheffner_leben_1823/453>, abgerufen am 22.11.2024.
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