Scheffner, Johann George: Mein Leben, wie ich Johann George Scheffner es selbst beschrieben. Leipzig, 1823.die Sätze in beßre Ordnung zu bringen; *) Man verzeihe mir, daß ich hier eine kleine
Stelle aus Hippels eigenhändigem Manuscript seiner Selbstbiographie anführe. "Haman pfleg- die Saͤtze in beßre Ordnung zu bringen; *) Man verzeihe mir, daß ich hier eine kleine
Stelle aus Hippels eigenhaͤndigem Manuſcript ſeiner Selbſtbiographie anfuͤhre. „Haman pfleg- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0349" n="332"/> die Saͤtze in beßre Ordnung zu bringen;<lb/> dann bleibt es wieder manchmal einige Mo-<lb/> nate liegen, bis ich die Bleyſtiftiaden mit<lb/> Tinte nachziehe, die oft bey dieſer Gelegen-<lb/> heit abermals abgeaͤndert werden. Jch habe<lb/> dieſes Verfahren bey der Durchſehung eig-<lb/> ner Arbeiten ſehr probat gefunden und em-<lb/> pfehle es daher dreuſt auch andern zum Ge-<lb/> brauch. Daß meine Seele doch nach einem<lb/> Plan gearbeitet hatte, hat mir <hi rendition="#g">Hippel</hi><lb/> manchmal durch eine von ihm aus ſolchem<lb/> Aufſatz gezogne Dispoſition erwieſen. Mein<lb/> Geiſt liebte eigentlich, am Springſtock zu<lb/> wandeln und, ſtatt Hinderniſſe wegzuraͤu-<lb/> men, uͤber ſie wegzuſetzen. Montaigne er-<lb/> waͤhnt irgendwo des <hi rendition="#aq">eſprit primſautier</hi> (auf<lb/> den erſten Anſprung), zu dieſer Gattung<lb/> ſcheinet der meinige zu gehoͤren, der mithin<lb/> eigentlich nichts ausſtudiren kann, aber auf<lb/> den erſten Blick und das erſte Wort oft gut<lb/> verſteht. — <note place="foot" n="*)">Man verzeihe mir, daß ich hier eine kleine<lb/> Stelle aus Hippels eigenhaͤndigem Manuſcript<lb/> ſeiner Selbſtbiographie anfuͤhre. <cit><quote>„<hi rendition="#g">Haman</hi> pfleg-<lb/> „te mir zu ſagen, er wuͤßte keinen, deſſen Ein-<lb/> „druck und Urtheil er ſo viel als dem Eindruck<lb/> „und Urtheil des Kr. S. — traue.“</quote></cit></note> Ob ich gleich ſchnell eine<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [332/0349]
die Saͤtze in beßre Ordnung zu bringen;
dann bleibt es wieder manchmal einige Mo-
nate liegen, bis ich die Bleyſtiftiaden mit
Tinte nachziehe, die oft bey dieſer Gelegen-
heit abermals abgeaͤndert werden. Jch habe
dieſes Verfahren bey der Durchſehung eig-
ner Arbeiten ſehr probat gefunden und em-
pfehle es daher dreuſt auch andern zum Ge-
brauch. Daß meine Seele doch nach einem
Plan gearbeitet hatte, hat mir Hippel
manchmal durch eine von ihm aus ſolchem
Aufſatz gezogne Dispoſition erwieſen. Mein
Geiſt liebte eigentlich, am Springſtock zu
wandeln und, ſtatt Hinderniſſe wegzuraͤu-
men, uͤber ſie wegzuſetzen. Montaigne er-
waͤhnt irgendwo des eſprit primſautier (auf
den erſten Anſprung), zu dieſer Gattung
ſcheinet der meinige zu gehoͤren, der mithin
eigentlich nichts ausſtudiren kann, aber auf
den erſten Blick und das erſte Wort oft gut
verſteht. — *) Ob ich gleich ſchnell eine
*) Man verzeihe mir, daß ich hier eine kleine
Stelle aus Hippels eigenhaͤndigem Manuſcript
ſeiner Selbſtbiographie anfuͤhre. „Haman pfleg-
„te mir zu ſagen, er wuͤßte keinen, deſſen Ein-
„druck und Urtheil er ſo viel als dem Eindruck
„und Urtheil des Kr. S. — traue.“
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