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Scheffner, Johann George: Mein Leben, wie ich Johann George Scheffner es selbst beschrieben. Leipzig, 1823.

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Königsberg, wo er die Bibliotheken und das
Archiv *) zum Behuf der von ihm bereits
in 4 Bänden erschienenen alten Geschichte
Preußens bestmöglichst durchsuchte. Seinen
Umgang fand ich sehr anspruchlos und, was
auch feindlich gesinnte Recensenten zuweilen
mit, mehrentheils aber ohne Recht wider
und über ihn sagen mögen, seine Unterhal-
tung angenehm, so wie seine Ansichten
mehrentheils sehr natürlich, und in den
Lustspielen, die ich von ihm gelesen, mehr
vis comica als bey vielen andern -- ent-
fernt bleibt es aber von mir alles gut zu
heißen, was und wie er es geschrieben oder
begonnen hat.

Den auch schon zu den Vätern heimge-
gangenen Domherrn von Rochow, mit
dem ich schon aus Preußen über Schulsa-
chen gebriefwechselt hatte, und den mich
meine leidenschaftliche Neigung zur Land-
schulverbesserung aufzusuchen antrieb, traf

*) Das durch den Fleiß seines auf einer Reise nach
dem Bade Anno 1815. gestorbenen Direktors, des
D. Hennig, in weit beßre Ordnung gebracht ist,
so daß seine, bisher zum Theil verborgen gelegne
Schätze künftig von Geschichtgelehrten leichter zu
benutzen seyn werden.
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Koͤnigsberg, wo er die Bibliotheken und das
Archiv *) zum Behuf der von ihm bereits
in 4 Baͤnden erſchienenen alten Geſchichte
Preußens beſtmoͤglichſt durchſuchte. Seinen
Umgang fand ich ſehr anſpruchlos und, was
auch feindlich geſinnte Recenſenten zuweilen
mit, mehrentheils aber ohne Recht wider
und uͤber ihn ſagen moͤgen, ſeine Unterhal-
tung angenehm, ſo wie ſeine Anſichten
mehrentheils ſehr natuͤrlich, und in den
Luſtſpielen, die ich von ihm geleſen, mehr
vis comica als bey vielen andern — ent-
fernt bleibt es aber von mir alles gut zu
heißen, was und wie er es geſchrieben oder
begonnen hat.

Den auch ſchon zu den Vaͤtern heimge-
gangenen Domherrn von Rochow, mit
dem ich ſchon aus Preußen uͤber Schulſa-
chen gebriefwechſelt hatte, und den mich
meine leidenſchaftliche Neigung zur Land-
ſchulverbeſſerung aufzuſuchen antrieb, traf

*) Das durch den Fleiß ſeines auf einer Reiſe nach
dem Bade Anno 1815. geſtorbenen Direktors, des
D. Hennig, in weit beßre Ordnung gebracht iſt,
ſo daß ſeine, bisher zum Theil verborgen gelegne
Schaͤtze kuͤnftig von Geſchichtgelehrten leichter zu
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[225/0242] Koͤnigsberg, wo er die Bibliotheken und das Archiv *) zum Behuf der von ihm bereits in 4 Baͤnden erſchienenen alten Geſchichte Preußens beſtmoͤglichſt durchſuchte. Seinen Umgang fand ich ſehr anſpruchlos und, was auch feindlich geſinnte Recenſenten zuweilen mit, mehrentheils aber ohne Recht wider und uͤber ihn ſagen moͤgen, ſeine Unterhal- tung angenehm, ſo wie ſeine Anſichten mehrentheils ſehr natuͤrlich, und in den Luſtſpielen, die ich von ihm geleſen, mehr vis comica als bey vielen andern — ent- fernt bleibt es aber von mir alles gut zu heißen, was und wie er es geſchrieben oder begonnen hat. Den auch ſchon zu den Vaͤtern heimge- gangenen Domherrn von Rochow, mit dem ich ſchon aus Preußen uͤber Schulſa- chen gebriefwechſelt hatte, und den mich meine leidenſchaftliche Neigung zur Land- ſchulverbeſſerung aufzuſuchen antrieb, traf *) Das durch den Fleiß ſeines auf einer Reiſe nach dem Bade Anno 1815. geſtorbenen Direktors, des D. Hennig, in weit beßre Ordnung gebracht iſt, ſo daß ſeine, bisher zum Theil verborgen gelegne Schaͤtze kuͤnftig von Geſchichtgelehrten leichter zu benutzen ſeyn werden. P

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Zitationshilfe: Scheffner, Johann George: Mein Leben, wie ich Johann George Scheffner es selbst beschrieben. Leipzig, 1823, S. 225. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheffner_leben_1823/242>, abgerufen am 22.11.2024.