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Scheffner, Johann George: Mein Leben, wie ich Johann George Scheffner es selbst beschrieben. Leipzig, 1823.

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vermochte, es sey nothwendig den Tellerschen
Verstandssaiten einen dogmatischen Däm-
pfer aufzusetzen, und die ungelehrten Pfarr-
herren, von denen schon viele an der Ver-
breitung des Kinderfreundes ein un-
löbliches Aergerniß genommen und sich ihr
auf mancherley Weise entgegengesetzt hat-
ten, vor manchen seiner, wahrlich richtigsten
Erklärungen zu warnen, zu welcher An-
hangsgestattung ich mich aber nicht entschlie-
ßen konnte.

Wäre mir Pestalozzis Unterrichtsme-
thode damals so bekannt gewesen, als ich sie
in der Folge aus den Schriften seiner Wi-
dersacher und den Recensionen in der Allge-
meinen deutschen Bibliothek kennen gelernt
habe, so wäre sie gewiß von mir benutzt
worden, weil ich sie für die dem gemeinsten
Kinderverstande angemessendste halte, die
ihn aus seinem thierischen Zustande hervor-
gehen helfen und ihm nur solche Grenzen
stecken wird, in denen er sich schicklich bewe-
gen und leben kann, ohne daß sie ihn hin-
dern, sein Glück auch über der Grenze zu
suchen. Sie hilft dem Geiste alles aus sei-
nem eignen Vorrath hervor zu bringen, und
ich würde darüber erstaunen, daß man sie

vermochte, es ſey nothwendig den Tellerſchen
Verſtandsſaiten einen dogmatiſchen Daͤm-
pfer aufzuſetzen, und die ungelehrten Pfarr-
herren, von denen ſchon viele an der Ver-
breitung des Kinderfreundes ein un-
loͤbliches Aergerniß genommen und ſich ihr
auf mancherley Weiſe entgegengeſetzt hat-
ten, vor manchen ſeiner, wahrlich richtigſten
Erklaͤrungen zu warnen, zu welcher An-
hangsgeſtattung ich mich aber nicht entſchlie-
ßen konnte.

Waͤre mir Peſtalozzis Unterrichtsme-
thode damals ſo bekannt geweſen, als ich ſie
in der Folge aus den Schriften ſeiner Wi-
derſacher und den Recenſionen in der Allge-
meinen deutſchen Bibliothek kennen gelernt
habe, ſo waͤre ſie gewiß von mir benutzt
worden, weil ich ſie fuͤr die dem gemeinſten
Kinderverſtande angemeſſendſte halte, die
ihn aus ſeinem thieriſchen Zuſtande hervor-
gehen helfen und ihm nur ſolche Grenzen
ſtecken wird, in denen er ſich ſchicklich bewe-
gen und leben kann, ohne daß ſie ihn hin-
dern, ſein Gluͤck auch uͤber der Grenze zu
ſuchen. Sie hilft dem Geiſte alles aus ſei-
nem eignen Vorrath hervor zu bringen, und
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[202/0219] vermochte, es ſey nothwendig den Tellerſchen Verſtandsſaiten einen dogmatiſchen Daͤm- pfer aufzuſetzen, und die ungelehrten Pfarr- herren, von denen ſchon viele an der Ver- breitung des Kinderfreundes ein un- loͤbliches Aergerniß genommen und ſich ihr auf mancherley Weiſe entgegengeſetzt hat- ten, vor manchen ſeiner, wahrlich richtigſten Erklaͤrungen zu warnen, zu welcher An- hangsgeſtattung ich mich aber nicht entſchlie- ßen konnte. Waͤre mir Peſtalozzis Unterrichtsme- thode damals ſo bekannt geweſen, als ich ſie in der Folge aus den Schriften ſeiner Wi- derſacher und den Recenſionen in der Allge- meinen deutſchen Bibliothek kennen gelernt habe, ſo waͤre ſie gewiß von mir benutzt worden, weil ich ſie fuͤr die dem gemeinſten Kinderverſtande angemeſſendſte halte, die ihn aus ſeinem thieriſchen Zuſtande hervor- gehen helfen und ihm nur ſolche Grenzen ſtecken wird, in denen er ſich ſchicklich bewe- gen und leben kann, ohne daß ſie ihn hin- dern, ſein Gluͤck auch uͤber der Grenze zu ſuchen. Sie hilft dem Geiſte alles aus ſei- nem eignen Vorrath hervor zu bringen, und ich wuͤrde daruͤber erſtaunen, daß man ſie

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Zitationshilfe: Scheffner, Johann George: Mein Leben, wie ich Johann George Scheffner es selbst beschrieben. Leipzig, 1823, S. 202. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheffner_leben_1823/219>, abgerufen am 22.11.2024.