flüßig. Denn da ich mit ihm mehr als mit irgend einem andern in freundschaftlicher Verbindung gestanden, da die Lateiner ihr noscitur ex socio, qui non cognoscitur ex se, die Franzosen ihr dis moi, que tu hante, et je te dirai, que tu es, und die Deut- schen ihr: gleich und gleich gesellt sich gern, sprichwörtlich gebrauchen, da außerdem ver- schiedne andre meiner Freunde und Bekann- ten mehr als einmal ihr Befremden darüber geäußert, daß ich Hippeln nicht genauer ge- kannt und mich ihm ohne das mindeste Mis- trauen ganz habe hingeben können, so führ' ich über diesen Punkt folgendes an:
1) wußt ich von seiner Jugendgeschichte nur das wenige, was er davon nur dann und wann selbst gegen mich äußerte, mit- hin nichts von dem, wodurch er schon in seinen akademischen Jahren Winke für die folgenden gegeben;
2) lebten wir von den vielen Jahren unserer Bekanntschaft nicht ein Fünftel, und auch dieses nur in großen Zeitintervallen, an Einem Orte zusammen, so, daß immer das mehreste auf unserm Briefwechsel beruhte, in welchem er stets gegen mich das größte
fluͤßig. Denn da ich mit ihm mehr als mit irgend einem andern in freundſchaftlicher Verbindung geſtanden, da die Lateiner ihr noscitur ex ſocio, qui non cognoſcitur ex ſe, die Franzoſen ihr dis moi, que tu hante, et je te dirai, que tu es, und die Deut- ſchen ihr: gleich und gleich geſellt ſich gern, ſprichwoͤrtlich gebrauchen, da außerdem ver- ſchiedne andre meiner Freunde und Bekann- ten mehr als einmal ihr Befremden daruͤber geaͤußert, daß ich Hippeln nicht genauer ge- kannt und mich ihm ohne das mindeſte Mis- trauen ganz habe hingeben koͤnnen, ſo fuͤhr’ ich uͤber dieſen Punkt folgendes an:
1) wußt ich von ſeiner Jugendgeſchichte nur das wenige, was er davon nur dann und wann ſelbſt gegen mich aͤußerte, mit- hin nichts von dem, wodurch er ſchon in ſeinen akademiſchen Jahren Winke fuͤr die folgenden gegeben;
2) lebten wir von den vielen Jahren unſerer Bekanntſchaft nicht ein Fuͤnftel, und auch dieſes nur in großen Zeitintervallen, an Einem Orte zuſammen, ſo, daß immer das mehreſte auf unſerm Briefwechſel beruhte, in welchem er ſtets gegen mich das groͤßte
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fluͤßig. Denn da ich mit ihm mehr als mit
irgend einem andern in freundſchaftlicher
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noscitur ex ſocio, qui non cognoſcitur ex
ſe, die Franzoſen ihr dis moi, que tu hante,
et je te dirai, que tu es, und die Deut-
ſchen ihr: gleich und gleich geſellt ſich gern,
ſprichwoͤrtlich gebrauchen, da außerdem ver-
ſchiedne andre meiner Freunde und Bekann-
ten mehr als einmal ihr Befremden daruͤber
geaͤußert, daß ich Hippeln nicht genauer ge-
kannt und mich ihm ohne das mindeſte Mis-
trauen ganz habe hingeben koͤnnen, ſo fuͤhr’
ich uͤber dieſen Punkt folgendes an:
1) wußt ich von ſeiner Jugendgeſchichte
nur das wenige, was er davon nur dann
und wann ſelbſt gegen mich aͤußerte, mit-
hin nichts von dem, wodurch er ſchon in
ſeinen akademiſchen Jahren Winke fuͤr die
folgenden gegeben;
2) lebten wir von den vielen Jahren
unſerer Bekanntſchaft nicht ein Fuͤnftel, und
auch dieſes nur in großen Zeitintervallen, an
Einem Orte zuſammen, ſo, daß immer das
mehreſte auf unſerm Briefwechſel beruhte,
in welchem er ſtets gegen mich das groͤßte
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Scheffner, Johann George: Mein Leben, wie ich Johann George Scheffner es selbst beschrieben. Leipzig, 1823, S. 126. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheffner_leben_1823/143>, abgerufen am 24.11.2024.
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