Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Scheffner, Johann George: Gedichte im Geschmack des Grecourt. Frankfurt (Main) u. a., 1771.

Bild:
<< vorherige Seite
Der West der sonst im lockgen Haar,
So buhlerisch geschäftig war,
Flieht nun der Sonne auszuweichen
Zu dunkeln Grotten, schattgen Sträuchen,
Und weht den Lindenblüthen Duft
Erst durch die späte Abendluft.
Gegrüßt sey sie die frühe Nacht,
Die hier die blühnde Linde macht,
Wenn ihres Laubes dichte Schatten,
Sich mit den Geißblatsranken gatten --
Der Laube Heil die Paphia
Zum Mittagsschlummer sich ersah.
Sanft
Der Weſt der ſonſt im lockgen Haar,
So buhleriſch geſchaͤftig war,
Flieht nun der Sonne auszuweichen
Zu dunkeln Grotten, ſchattgen Straͤuchen,
Und weht den Lindenbluͤthen Duft
Erſt durch die ſpaͤte Abendluft.
Gegruͤßt ſey ſie die fruͤhe Nacht,
Die hier die bluͤhnde Linde macht,
Wenn ihres Laubes dichte Schatten,
Sich mit den Geißblatsranken gatten —
Der Laube Heil die Paphia
Zum Mittagsſchlummer ſich erſah.
Sanft
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="poem" n="1">
        <lg type="poem">
          <pb facs="#f0143" n="139"/>
          <lg n="2">
            <l>Der We&#x017F;t der &#x017F;on&#x017F;t im lockgen Haar,</l><lb/>
            <l>So buhleri&#x017F;ch ge&#x017F;cha&#x0364;ftig war,</l><lb/>
            <l>Flieht nun der Sonne auszuweichen</l><lb/>
            <l>Zu dunkeln Grotten, &#x017F;chattgen Stra&#x0364;uchen,</l><lb/>
            <l>Und weht den Lindenblu&#x0364;then Duft</l><lb/>
            <l>Er&#x017F;t durch die &#x017F;pa&#x0364;te Abendluft.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="3">
            <l>Gegru&#x0364;ßt &#x017F;ey &#x017F;ie die fru&#x0364;he Nacht,</l><lb/>
            <l>Die hier die blu&#x0364;hnde Linde macht,</l><lb/>
            <l>Wenn ihres Laubes dichte Schatten,</l><lb/>
            <l>Sich mit den Geißblatsranken gatten &#x2014;</l><lb/>
            <l>Der Laube Heil die Paphia</l><lb/>
            <l>Zum Mittags&#x017F;chlummer &#x017F;ich er&#x017F;ah.</l>
          </lg><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Sanft</fw><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[139/0143] Der Weſt der ſonſt im lockgen Haar, So buhleriſch geſchaͤftig war, Flieht nun der Sonne auszuweichen Zu dunkeln Grotten, ſchattgen Straͤuchen, Und weht den Lindenbluͤthen Duft Erſt durch die ſpaͤte Abendluft. Gegruͤßt ſey ſie die fruͤhe Nacht, Die hier die bluͤhnde Linde macht, Wenn ihres Laubes dichte Schatten, Sich mit den Geißblatsranken gatten — Der Laube Heil die Paphia Zum Mittagsſchlummer ſich erſah. Sanft

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/scheffner_gedichte_1771
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/scheffner_gedichte_1771/143
Zitationshilfe: Scheffner, Johann George: Gedichte im Geschmack des Grecourt. Frankfurt (Main) u. a., 1771, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheffner_gedichte_1771/143>, abgerufen am 19.04.2024.