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Scheffner, Johann George: Gedichte im Geschmack des Grecourt. Frankfurt (Main) u. a., 1771.

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Und sollt ihr nach des Schicksals Schluß
Euch fromm als Priesterfraun einst brüsten;
So opfert vor dem Hochzeitskuß
Den Schmuck Soldaten und Juristen.

O Chloe, der mein zärtlich Herz
Der Liebe glühn'den Weyhrauch bringet,
Verachte nicht der Muse Scherz,
Die deiner Reitze Brennpunkt singet:
Der Reitz der wie ein Röschen blüht,
Vom scharfumdornten Stock vertheidigt,
Den, wenn dein Herz gleich zärtlich glüht,
Doch Amors Pfeil noch nie beleidigt.
Erhalt'

Und ſollt ihr nach des Schickſals Schluß
Euch fromm als Prieſterfraun einſt bruͤſten;
So opfert vor dem Hochzeitskuß
Den Schmuck Soldaten und Juriſten.

O Chloe, der mein zaͤrtlich Herz
Der Liebe gluͤhn’den Weyhrauch bringet,
Verachte nicht der Muſe Scherz,
Die deiner Reitze Brennpunkt ſinget:
Der Reitz der wie ein Roͤschen bluͤht,
Vom ſcharfumdornten Stock vertheidigt,
Den, wenn dein Herz gleich zaͤrtlich gluͤht,
Doch Amors Pfeil noch nie beleidigt.
Erhalt’
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[110/0114] Und ſollt ihr nach des Schickſals Schluß Euch fromm als Prieſterfraun einſt bruͤſten; So opfert vor dem Hochzeitskuß Den Schmuck Soldaten und Juriſten. O Chloe, der mein zaͤrtlich Herz Der Liebe gluͤhn’den Weyhrauch bringet, Verachte nicht der Muſe Scherz, Die deiner Reitze Brennpunkt ſinget: Der Reitz der wie ein Roͤschen bluͤht, Vom ſcharfumdornten Stock vertheidigt, Den, wenn dein Herz gleich zaͤrtlich gluͤht, Doch Amors Pfeil noch nie beleidigt. Erhalt’

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Zitationshilfe: Scheffner, Johann George: Gedichte im Geschmack des Grecourt. Frankfurt (Main) u. a., 1771, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheffner_gedichte_1771/114>, abgerufen am 28.03.2024.