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Scheffner, Johann George: Gedichte im Geschmack des Grecourt. Frankfurt (Main) u. a., 1771.

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O Gabe, die die Clerisey
Gern statt des ersten Beichtgelds nähme,
Die jeder Mann, wie Weibertreu,
Sehr gern zum Brautschatz mit bekähme.

Dich Blühmchen, das der Rose gleicht,
Die roth und frisch die Sonne grüßet,
Vom Mittagsstral berührt, verbleicht,
Und nie sich mehr als Knospe schließet;
Dich Guth, das Bürgermädchen ziert,
Und stolz die Königstöchter schmücket,
Das jenen oft ein Prinz entführt,
Und hier ein Kammerdiener pflücket.
Magnet

O Gabe, die die Cleriſey
Gern ſtatt des erſten Beichtgelds naͤhme,
Die jeder Mann, wie Weibertreu,
Sehr gern zum Brautſchatz mit bekaͤhme.

Dich Bluͤhmchen, das der Roſe gleicht,
Die roth und friſch die Sonne gruͤßet,
Vom Mittagsſtral beruͤhrt, verbleicht,
Und nie ſich mehr als Knoſpe ſchließet;
Dich Guth, das Buͤrgermaͤdchen ziert,
Und ſtolz die Koͤnigstoͤchter ſchmuͤcket,
Das jenen oft ein Prinz entfuͤhrt,
Und hier ein Kammerdiener pfluͤcket.
Magnet
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[108/0112] O Gabe, die die Cleriſey Gern ſtatt des erſten Beichtgelds naͤhme, Die jeder Mann, wie Weibertreu, Sehr gern zum Brautſchatz mit bekaͤhme. Dich Bluͤhmchen, das der Roſe gleicht, Die roth und friſch die Sonne gruͤßet, Vom Mittagsſtral beruͤhrt, verbleicht, Und nie ſich mehr als Knoſpe ſchließet; Dich Guth, das Buͤrgermaͤdchen ziert, Und ſtolz die Koͤnigstoͤchter ſchmuͤcket, Das jenen oft ein Prinz entfuͤhrt, Und hier ein Kammerdiener pfluͤcket. Magnet

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Zitationshilfe: Scheffner, Johann George: Gedichte im Geschmack des Grecourt. Frankfurt (Main) u. a., 1771, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheffner_gedichte_1771/112>, abgerufen am 27.04.2024.