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Scheffel, Joseph Victor von: Ekkehard. Frankfurt (Main), 1855.

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85) Ein solches Schaustück ist ausführlich beschrieben im Ruodlieb
fr. III. v. 309
u. ff.
86) Einträge dieser Art auf dem Titelblatt, wie sie jetzt noch die
Kinder herkömmlicherweise in ihre Schulbücher zu machen pflegen,
kommen in damaligen Handschriften häufig vor.
87) Dieses Psalmenbuch, der s. g. liber Sancti Galli aureus, ist
jetzt noch ein Kleinod der sanctgallischen Bibliothek. Die in frischen
Farben glänzenden Miniaturen sind in manchen Motiven noch vom
nachwirkenden Geist der Antike erfüllt, gewandt, mit Verständniß von
Gestalt und Faltenwurf und einer gewissen unbefangenen künstlerischen
Sicherheit hingezeichnet und leicht colorirt. Die mit reichen Arabesken
gezierten Initialen, und das die Bilder umrahmende architectonische
Beiwerk gewähren mannigfache Einsicht in die baulichen Formen jener
Zeit, deren monumentale Reste so selten geworden. -- Auch Anfänge
der Wandmalerei zum Schmuck der kirchlichen Gebäude kommen schon
vor. Ein Abt Immo ließ in vielen an den Wänden der Münster-
kirche angebrachten Gemälden die Lebensgeschichte des heil. Gallus
darstellen; von einem spätern Abt Manegold wird berichtet, daß er
ein Bild de materia genealogiae Christi und außerdem ein letztes
Gericht in muro bonis coloribus herstellen ließ. s. casuum S. Galli II.
continuatio c. 8. Pertz Mon. II. 161.
Ild. v. Arx Geschichten des
Kantons St. Gallen I. 237. Die Wandmalereien des Kloster Rei-
chenau sind besungen von Burkhard bei Pertz Mon. VI. 629.
88) Vocabularius Sancti Galli, dem Sprachforscher wichtig durch
den Schatz althochdeutscher Wörter, noch erhalten und vielfach abge-
druckt, z. B. bei Hattemer Denkmale etc. I. 11-14.
89) Auch dieses werthvolle Denkmal aus der Zeit Kaiser Ludwig
des Frommen wird noch von der sanctgallischen Bibliothek bewahrt.
Vgl. Keller der Bauriß des Klosters Sanct Gallen.
90) ... Thieto caminatam quandam "veterum seniorum an-
gulum" vocatam introiit. Ekkeh. IV. casus S. Galli c. 6. Pertz
Mon. II. 112.
Vgl. auch II. 135.
85) Ein ſolches Schauſtück iſt ausführlich beſchrieben im Ruodlieb
fr. III. v. 309
u. ff.
86) Einträge dieſer Art auf dem Titelblatt, wie ſie jetzt noch die
Kinder herkömmlicherweiſe in ihre Schulbücher zu machen pflegen,
kommen in damaligen Handſchriften häufig vor.
87) Dieſes Pſalmenbuch, der ſ. g. liber Sancti Galli aureus, iſt
jetzt noch ein Kleinod der ſanctgalliſchen Bibliothek. Die in friſchen
Farben glänzenden Miniaturen ſind in manchen Motiven noch vom
nachwirkenden Geiſt der Antike erfüllt, gewandt, mit Verſtändniß von
Geſtalt und Faltenwurf und einer gewiſſen unbefangenen künſtleriſchen
Sicherheit hingezeichnet und leicht colorirt. Die mit reichen Arabesken
gezierten Initialen, und das die Bilder umrahmende architectoniſche
Beiwerk gewähren mannigfache Einſicht in die baulichen Formen jener
Zeit, deren monumentale Reſte ſo ſelten geworden. — Auch Anfänge
der Wandmalerei zum Schmuck der kirchlichen Gebäude kommen ſchon
vor. Ein Abt Immo ließ in vielen an den Wänden der Münſter-
kirche angebrachten Gemälden die Lebensgeſchichte des heil. Gallus
darſtellen; von einem ſpätern Abt Manegold wird berichtet, daß er
ein Bild de materia genealogiae Christi und außerdem ein letztes
Gericht in muro bonis coloribus herſtellen ließ. ſ. casuum S. Galli II.
continuatio c. 8. Pertz Mon. II. 161.
Ild. v. Arx Geſchichten des
Kantons St. Gallen I. 237. Die Wandmalereien des Kloſter Rei-
chenau ſind beſungen von Burkhard bei Pertz Mon. VI. 629.
88) Vocabularius Sancti Galli, dem Sprachforſcher wichtig durch
den Schatz althochdeutſcher Wörter, noch erhalten und vielfach abge-
druckt, z. B. bei Hattemer Denkmale etc. I. 11-14.
89) Auch dieſes werthvolle Denkmal aus der Zeit Kaiſer Ludwig
des Frommen wird noch von der ſanctgalliſchen Bibliothek bewahrt.
Vgl. Keller der Bauriß des Kloſters Sanct Gallen.
90) ... Thieto caminatam quandam „veterum seniorum an-
gulum“ vocatam introiit. Ekkeh. IV. caſuſ S. Galli c. 6. Pertz
Mon. II. 112.
Vgl. auch II. 135.
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[428/0450] ⁸⁵⁾ Ein ſolches Schauſtück iſt ausführlich beſchrieben im Ruodlieb fr. III. v. 309 u. ff. ⁸⁶⁾ Einträge dieſer Art auf dem Titelblatt, wie ſie jetzt noch die Kinder herkömmlicherweiſe in ihre Schulbücher zu machen pflegen, kommen in damaligen Handſchriften häufig vor. ⁸⁷⁾ Dieſes Pſalmenbuch, der ſ. g. liber Sancti Galli aureus, iſt jetzt noch ein Kleinod der ſanctgalliſchen Bibliothek. Die in friſchen Farben glänzenden Miniaturen ſind in manchen Motiven noch vom nachwirkenden Geiſt der Antike erfüllt, gewandt, mit Verſtändniß von Geſtalt und Faltenwurf und einer gewiſſen unbefangenen künſtleriſchen Sicherheit hingezeichnet und leicht colorirt. Die mit reichen Arabesken gezierten Initialen, und das die Bilder umrahmende architectoniſche Beiwerk gewähren mannigfache Einſicht in die baulichen Formen jener Zeit, deren monumentale Reſte ſo ſelten geworden. — Auch Anfänge der Wandmalerei zum Schmuck der kirchlichen Gebäude kommen ſchon vor. Ein Abt Immo ließ in vielen an den Wänden der Münſter- kirche angebrachten Gemälden die Lebensgeſchichte des heil. Gallus darſtellen; von einem ſpätern Abt Manegold wird berichtet, daß er ein Bild de materia genealogiae Christi und außerdem ein letztes Gericht in muro bonis coloribus herſtellen ließ. ſ. casuum S. Galli II. continuatio c. 8. Pertz Mon. II. 161. Ild. v. Arx Geſchichten des Kantons St. Gallen I. 237. Die Wandmalereien des Kloſter Rei- chenau ſind beſungen von Burkhard bei Pertz Mon. VI. 629. ⁸⁸⁾ Vocabularius Sancti Galli, dem Sprachforſcher wichtig durch den Schatz althochdeutſcher Wörter, noch erhalten und vielfach abge- druckt, z. B. bei Hattemer Denkmale etc. I. 11-14. ⁸⁹⁾ Auch dieſes werthvolle Denkmal aus der Zeit Kaiſer Ludwig des Frommen wird noch von der ſanctgalliſchen Bibliothek bewahrt. Vgl. Keller der Bauriß des Kloſters Sanct Gallen. ⁹⁰⁾ ... Thieto caminatam quandam „veterum seniorum an- gulum“ vocatam introiit. Ekkeh. IV. caſuſ S. Galli c. 6. Pertz Mon. II. 112. Vgl. auch II. 135.

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Zitationshilfe: Scheffel, Joseph Victor von: Ekkehard. Frankfurt (Main), 1855, S. 428. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheffel_ekkehard_1855/450>, abgerufen am 22.11.2024.