Vorwärts! rief König Gunther, und laßt ihm keinen Frieden Bis daß wir Schatz und Leben geraubt dem Kampfesmüden. Da kam als dritter Kämpe Werinhard gezogen, Des Speerwurfs ein Verächter trug er nur Pfeil und Bogen. Er richtet' auf Waltari von Ferne manch Geschoß, Gedeckt vom riesigen Schilde gab der sich nirgends bloß. Und eh' der Schütz ihm beikam, war schon sein Köcher leer, Deß zürnend stürmt er jetzo mit blankem Schwert einher: Und sind dir meine Pfeile zu luftig und zu leicht, Paß auf ob nicht mein Hieb dir vollgewichtig däucht!
Schon lange wart' ich daß dem Kampf sein Recht geschehe, Waltari rief's entgegen, -- und schleudert aus der Nähe Den Speer. Der traf das Roß. Hufschlagend bäumt sich's auf, Warf in den Staub den Reiter und stürzte oben drauf. Dem Fallenden entriß der Held sein Schwert in Hast, Löst' ihm den Helm -- am blonden Gelock er stark ihn faßt': Zu spät kommt itzt dein Jammern, den Bitten bin ich taub! Und abgeschlagnen Hauptes lag Werinhard im Staub.
Vorwärts! rief König Gunther, und laßt ihm keinen Frieden Bis daß wir Schatz und Leben geraubt dem Kampfesmüden. Da kam als dritter Kämpe Werinhard gezogen, Des Speerwurfs ein Verächter trug er nur Pfeil und Bogen. Er richtet' auf Waltari von Ferne manch Geſchoß, Gedeckt vom rieſigen Schilde gab der ſich nirgends bloß. Und eh' der Schütz ihm beikam, war ſchon ſein Köcher leer, Deß zürnend ſtürmt er jetzo mit blankem Schwert einher: Und ſind dir meine Pfeile zu luftig und zu leicht, Paß auf ob nicht mein Hieb dir vollgewichtig däucht!
Schon lange wart' ich daß dem Kampf ſein Recht geſchehe, Waltari rief's entgegen, — und ſchleudert aus der Nähe Den Speer. Der traf das Roß. Hufſchlagend bäumt ſich's auf, Warf in den Staub den Reiter und ſtürzte oben drauf. Dem Fallenden entriß der Held ſein Schwert in Haſt, Löst' ihm den Helm — am blonden Gelock er ſtark ihn faßt': Zu ſpät kommt itzt dein Jammern, den Bitten bin ich taub! Und abgeſchlagnen Hauptes lag Werinhard im Staub.
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Vorwärts! rief König Gunther, und laßt ihm keinen Frieden
Bis daß wir Schatz und Leben geraubt dem Kampfesmüden.
Da kam als dritter Kämpe Werinhard gezogen,
Des Speerwurfs ein Verächter trug er nur Pfeil und Bogen.
Er richtet' auf Waltari von Ferne manch Geſchoß,
Gedeckt vom rieſigen Schilde gab der ſich nirgends bloß.
Und eh' der Schütz ihm beikam, war ſchon ſein Köcher leer,
Deß zürnend ſtürmt er jetzo mit blankem Schwert einher:
Und ſind dir meine Pfeile zu luftig und zu leicht,
Paß auf ob nicht mein Hieb dir vollgewichtig däucht!
Schon lange wart' ich daß dem Kampf ſein Recht geſchehe,
Waltari rief's entgegen, — und ſchleudert aus der Nähe
Den Speer. Der traf das Roß. Hufſchlagend bäumt ſich's auf,
Warf in den Staub den Reiter und ſtürzte oben drauf.
Dem Fallenden entriß der Held ſein Schwert in Haſt,
Löst' ihm den Helm — am blonden Gelock er ſtark ihn faßt':
Zu ſpät kommt itzt dein Jammern, den Bitten bin ich taub!
Und abgeſchlagnen Hauptes lag Werinhard im Staub.
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Scheffel, Joseph Victor von: Ekkehard. Frankfurt (Main), 1855, S. 373. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheffel_ekkehard_1855/395>, abgerufen am 24.07.2024.
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