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Schefer, Leopold: Die Düvecke, oder die Leiden einer Königin. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 19. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–119. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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das Unrecht ihres Mannes überall still gut zu machen gesucht -- so weit ihre Kräfte reichten -- was er laut und ungescheut böse gemacht. Dann stand sie am hohen Bord des Schiffes und sah bei untergehender Sonne ans Land in die Scene.

Sie konnte vor Wehmuth kaum hinsehen. Denn als der Letzte von Allen, allein und mit trotzigen Schritten kam der König, schlicht gekleidet, nur sein Schwert an der Seite und im linken Arme ein verschleiertes Gefäß. Seine wenigen Freunde, die Amt und Würde seinetwegen verlassen, waren schon im Schiffe; nur ungefähr hundert Schritte vor ihm ging der Erzbischof von Lund, Hans Weß, und der Bürgemeister von Malmoe, der das neue Testament ins Dänische überseht hatte. Zwischen ihnen und dem Könige trugen vier Männer eine Tonne, in welche er seine unschätzbare Frau Sigbritte verborgen, um sie sicher ins Schiff zu bringen, weil er fürchtete, das Volk möchte sie in Stücken zerreißen, wenn es das Weib sähe, um deren Tochter Düvecke und ihrer selbst wegen der König von Stufe zu Stufe vom Throne herabgestiegen und nun diesen traurigen Gang ging.

Die Tonne aber war den Männern zu schwer geworden; sie setzten sie nieder und rollten sie nun auf dem ebenen Wege zum Strande. Der König sah es, doch er schwieg. In der Tonne aber fing es an gewaltig zu schelten und halt! halt! zu rufen -- ich bin weder Wein noch Bier, sondern ein Mensch. -- Die Buben

das Unrecht ihres Mannes überall still gut zu machen gesucht — so weit ihre Kräfte reichten — was er laut und ungescheut böse gemacht. Dann stand sie am hohen Bord des Schiffes und sah bei untergehender Sonne ans Land in die Scene.

Sie konnte vor Wehmuth kaum hinsehen. Denn als der Letzte von Allen, allein und mit trotzigen Schritten kam der König, schlicht gekleidet, nur sein Schwert an der Seite und im linken Arme ein verschleiertes Gefäß. Seine wenigen Freunde, die Amt und Würde seinetwegen verlassen, waren schon im Schiffe; nur ungefähr hundert Schritte vor ihm ging der Erzbischof von Lund, Hans Weß, und der Bürgemeister von Malmoe, der das neue Testament ins Dänische überseht hatte. Zwischen ihnen und dem Könige trugen vier Männer eine Tonne, in welche er seine unschätzbare Frau Sigbritte verborgen, um sie sicher ins Schiff zu bringen, weil er fürchtete, das Volk möchte sie in Stücken zerreißen, wenn es das Weib sähe, um deren Tochter Düvecke und ihrer selbst wegen der König von Stufe zu Stufe vom Throne herabgestiegen und nun diesen traurigen Gang ging.

Die Tonne aber war den Männern zu schwer geworden; sie setzten sie nieder und rollten sie nun auf dem ebenen Wege zum Strande. Der König sah es, doch er schwieg. In der Tonne aber fing es an gewaltig zu schelten und halt! halt! zu rufen — ich bin weder Wein noch Bier, sondern ein Mensch. — Die Buben

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T10:50:59Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T10:50:59Z)

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Zitationshilfe: Schefer, Leopold: Die Düvecke, oder die Leiden einer Königin. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 19. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–119. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schefer_duevecke_1910/118>, abgerufen am 25.11.2024.