Denselben edlen Stolz, welchen diese Unter- redung des Marquis mit dem Könige athmet, behält er durch alle Situationen, in welchen ihn der edle Dichter uns zeigt. Welch ein hohes Ge- müth in seinen Aufopferungen für Karlos! -- Nicht nur sein Leben, auch seine Ehre vor der Welt giebt er für die Rettung seines Freundes. Welch ein hoher Geist in den Worten, mit wel- chen er dem Prinzen seine Rettung und seine eigne Freude darüber eröfnet.
Du bist Gerettet, Karl, -- bist frey -- und ich -- Karlos. Und Du? Marquis. Und ich -- -- -- ich drücke Dich an meine Brust Zum erstenmal mit vollem, ganzen Rechte; Jch hab' es ja mit allem, allem, was Mir theuer ist, erkauft. -- O Karl, wie süß, Wie groß ist dieser Augenblick! Jch bin Mit mir zufrieden.
Zwölfte
Denſelben edlen Stolz, welchen dieſe Unter- redung des Marquis mit dem Koͤnige athmet, behaͤlt er durch alle Situationen, in welchen ihn der edle Dichter uns zeigt. Welch ein hohes Ge- muͤth in ſeinen Aufopferungen fuͤr Karlos! — Nicht nur ſein Leben, auch ſeine Ehre vor der Welt giebt er fuͤr die Rettung ſeines Freundes. Welch ein hoher Geiſt in den Worten, mit wel- chen er dem Prinzen ſeine Rettung und ſeine eigne Freude daruͤber eroͤfnet.
Du biſt Gerettet, Karl, — biſt frey — und ich — Karlos. Und Du? Marquis. Und ich — — — ich druͤcke Dich an meine Bruſt Zum erſtenmal mit vollem, ganzen Rechte; Jch hab' es ja mit allem, allem, was Mir theuer iſt, erkauft. — O Karl, wie ſuͤß, Wie groß iſt dieſer Augenblick! Jch bin Mit mir zufrieden.
Zwoͤlfte
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Denſelben edlen Stolz, welchen dieſe Unter-
redung des Marquis mit dem Koͤnige athmet,
behaͤlt er durch alle Situationen, in welchen ihn
der edle Dichter uns zeigt. Welch ein hohes Ge-
muͤth in ſeinen Aufopferungen fuͤr Karlos! —
Nicht nur ſein Leben, auch ſeine Ehre vor der
Welt giebt er fuͤr die Rettung ſeines Freundes.
Welch ein hoher Geiſt in den Worten, mit wel-
chen er dem Prinzen ſeine Rettung und ſeine eigne
Freude daruͤber eroͤfnet.
Du biſt
Gerettet, Karl, — biſt frey — und ich —
Karlos.
Und Du?
Marquis.
Und ich — — — ich druͤcke Dich an meine
Bruſt
Zum erſtenmal mit vollem, ganzen Rechte;
Jch hab' es ja mit allem, allem, was
Mir theuer iſt, erkauft. — O Karl, wie
ſuͤß,
Wie groß iſt dieſer Augenblick! Jch bin
Mit mir zufrieden.
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Schaumann, Johann Christian Gottlieb: Psyche oder Unterhaltungen über die Seele. Bd. 2. Halle, 1791, S. 426. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schaumann_psyche02_1791/142>, abgerufen am 22.11.2024.
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