auf, und bleibt ohne Zeichen der Verwunde- rung stehen. --
Der König wundert sich über die Ruhe des Mannes. Er redet ihn an -- der Marquis antwortet kurz und gefaßt. -- Er befiehlt ihm sich eine Gnade zu erbitten. Der Marquis lehnt sie ab. Er fragt ihn nach den Gründen seiner Entfernung vom Hofe. -- Der Marquis will sie nicht eröfnen, weil er glaubt, der König könne die Sprache des freyen Mannes nicht verstehn: als dieser aber sich äußert, als glaube er, der edle Posa fürchte sich, dabey zu wagen, antwor- tet er mit stolzer Freymüthigkeit:
-- Jch kann nicht Fürsten Diener seyn. König. Weil Sie Dann fürchten müßten, Sclav zu seyn? Marquis. Nein, Sire, Das werd' ich niemals fürchten. -- Doch nicht gern Möcht' ich den Herrn, dem ich mich widme, zu Dem meinigen erniedrigt sehn. --
Der Ausdruck des Erstaunens, mit welchem der König ihn anblickt, hindert ihn nicht, fort- zufahren:
Jch
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auf, und bleibt ohne Zeichen der Verwunde- rung ſtehen. —
Der Koͤnig wundert ſich uͤber die Ruhe des Mannes. Er redet ihn an — der Marquis antwortet kurz und gefaßt. — Er befiehlt ihm ſich eine Gnade zu erbitten. Der Marquis lehnt ſie ab. Er fragt ihn nach den Gruͤnden ſeiner Entfernung vom Hofe. — Der Marquis will ſie nicht eroͤfnen, weil er glaubt, der Koͤnig koͤnne die Sprache des freyen Mannes nicht verſtehn: als dieſer aber ſich aͤußert, als glaube er, der edle Poſa fuͤrchte ſich, dabey zu wagen, antwor- tet er mit ſtolzer Freymuͤthigkeit:
— Jch kann nicht Fuͤrſten Diener ſeyn. Koͤnig. Weil Sie Dann fuͤrchten muͤßten, Sclav zu ſeyn? Marquis. Nein, Sire, Das werd' ich niemals fuͤrchten. — Doch nicht gern Moͤcht' ich den Herrn, dem ich mich widme, zu Dem meinigen erniedrigt ſehn. —
Der Ausdruck des Erſtaunens, mit welchem der Koͤnig ihn anblickt, hindert ihn nicht, fort- zufahren:
Jch
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auf, und bleibt ohne Zeichen der Verwunde-
rung ſtehen. —
Der Koͤnig wundert ſich uͤber die Ruhe des
Mannes. Er redet ihn an — der Marquis
antwortet kurz und gefaßt. — Er befiehlt ihm
ſich eine Gnade zu erbitten. Der Marquis lehnt
ſie ab. Er fragt ihn nach den Gruͤnden ſeiner
Entfernung vom Hofe. — Der Marquis will ſie
nicht eroͤfnen, weil er glaubt, der Koͤnig koͤnne
die Sprache des freyen Mannes nicht verſtehn:
als dieſer aber ſich aͤußert, als glaube er, der
edle Poſa fuͤrchte ſich, dabey zu wagen, antwor-
tet er mit ſtolzer Freymuͤthigkeit:
— Jch kann nicht Fuͤrſten Diener ſeyn.
Koͤnig.
Weil Sie
Dann fuͤrchten muͤßten, Sclav zu ſeyn?
Marquis.
Nein, Sire,
Das werd' ich niemals fuͤrchten. — Doch
nicht gern
Moͤcht' ich den Herrn, dem ich mich widme, zu
Dem meinigen erniedrigt ſehn. —
Der Ausdruck des Erſtaunens, mit welchem
der Koͤnig ihn anblickt, hindert ihn nicht, fort-
zufahren:
Jch
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Schaumann, Johann Christian Gottlieb: Psyche oder Unterhaltungen über die Seele. Bd. 2. Halle, 1791, S. 423. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schaumann_psyche02_1791/139>, abgerufen am 25.11.2024.
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