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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.

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(stallr), auf dem das ewige Feuer brannte;1) daneben lag der Silberring (baugr), auf dem die heiligen Eide, die Ringeide (Havamaal Str. 111), abgelegt wurden, und stund der kupferne Losskrug (hlautbolli) mit dem Opferblute, das mit dem Weihwedell (stöckull) über Menschen und Vieh gesprengt ward.2) - Die vier grössten Kostbarkeiten Norwegens zur Zeit Olaf Tryggvasons waren der König selbst, seine Frau Thyra, sein Kriegsschiff Orm und sein Hund Weigi. Als Olaf in der Svöldurschlacht gefallen war und die Botschaft heim kam, ging der Ilund auf einen Hügel hinauf, streckte sich nieder und verhungerte.3)

Sodann scheinen in den ältesten Zeiten und ehe sie mit den Münzen bekannt geworden waren und dieselben als Geld auch bei sich eingeführt hatten, Ringe von Gold und Silber und andere ähnliche goldene und silberne Schmucksachen bei den Kelten und Germanen als allgemeines Tauschmittel, als Zahlungsmittel gleich Geld gebraucht worden zu sein, wie dieses jedenfalls in Skandinavien bis, in das 11te Jahrh. der Fall war und bis dahin dort sogar die durch den Handel aus Byzanz und aus den mahomedanischen Reichen zahlreich erhaltenen Gold-Münzen nicht als solche, sondern als blosse Goldgewichte, Goldstücke im Verkehre umliefen.4) Die Ringe und andere Schmucksachen von Gold und Silber, ja die byzantinischen und arabischen (kufischen) Münzen selbst, kamen im Tauschverkehre nur nach ihrem Gewichte in Betracht und wurden nach Bedürfniss in kleinere Stücke gebrochen oder zerhauen, ähnlich wie in Oesterreich jetzt das Papiergeld oft in kleinere Stücke zerrissen und das Stück als Theilzahlung gegeben wird. Die Sagas erwähnen bei mehreren nordischen Königen Lohnschmiede, die den Schatz in Ringe und Gefässe ausschmiedeten und die Waffenkammer vervollständigten. König Svein Ulfsson von Dänemark (1047 bis 1076) hatte 4 verschiedene Werkstätten: Eisen-, Silber-, Gold- und Steinschmieden, in denen ausgezeichnete

1) Symbolik, I. S, 240 ff.
2) Weinhold, altnordisches Leben, S. 420.
3) Weinhold, S. 55 unten.
4) Weinhold, S. 117 ff. und 184 ff.; Schreiber, Taschenb., II. S. 127 ff., III. S. 401 ff. und V. S. 271.

(stallr), auf dem das ewige Feuer brannte;1) daneben lag der Silberring (baugr), auf dem die heiligen Eide, die Ringeide (Havamaal Str. 111), abgelegt wurden, und stund der kupferne Losskrug (hlautbolli) mit dem Opferblute, das mit dem Weihwedell (stöckull) über Menschen und Vieh gesprengt ward.2) – Die vier grössten Kostbarkeiten Norwegens zur Zeit Olaf Tryggvasons waren der König selbst, seine Frau Thyra, sein Kriegsschiff Orm und sein Hund Wîgi. Als Olaf in der Svöldurschlacht gefallen war und die Botschaft heim kam, ging der Ilund auf einen Hügel hinauf, streckte sich nieder und verhungerte.3)

Sodann scheinen in den ältesten Zeiten und ehe sie mit den Münzen bekannt geworden waren und dieselben als Geld auch bei sich eingeführt hatten, Ringe von Gold und Silber und andere ähnliche goldene und silberne Schmucksachen bei den Kelten und Germanen als allgemeines Tauschmittel, als Zahlungsmittel gleich Geld gebraucht worden zu sein, wie dieses jedenfalls in Skandinavien bis, in das 11te Jahrh. der Fall war und bis dahin dort sogar die durch den Handel aus Byzanz und aus den mahomedanischen Reichen zahlreich erhaltenen Gold-Münzen nicht als solche, sondern als blosse Goldgewichte, Goldstücke im Verkehre umliefen.4) Die Ringe und andere Schmucksachen von Gold und Silber, ja die byzantinischen und arabischen (kufischen) Münzen selbst, kamen im Tauschverkehre nur nach ihrem Gewichte in Betracht und wurden nach Bedürfniss in kleinere Stücke gebrochen oder zerhauen, ähnlich wie in Oesterreich jetzt das Papiergeld oft in kleinere Stücke zerrissen und das Stück als Theilzahlung gegeben wird. Die Sagas erwähnen bei mehreren nordischen Königen Lohnschmiede, die den Schatz in Ringe und Gefässe ausschmiedeten und die Waffenkammer vervollständigten. König Svein Ulfsson von Dänemark (1047 bis 1076) hatte 4 verschiedene Werkstätten: Eisen-, Silber-, Gold- und Steinschmieden, in denen ausgezeichnete

1) Symbolik, I. S, 240 ff.
2) Weinhold, altnordisches Leben, S. 420.
3) Weinhold, S. 55 unten.
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[556/0576] (stallr), auf dem das ewige Feuer brannte; 1) daneben lag der Silberring (baugr), auf dem die heiligen Eide, die Ringeide (Havamaal Str. 111), abgelegt wurden, und stund der kupferne Losskrug (hlautbolli) mit dem Opferblute, das mit dem Weihwedell (stöckull) über Menschen und Vieh gesprengt ward. 2) – Die vier grössten Kostbarkeiten Norwegens zur Zeit Olaf Tryggvasons waren der König selbst, seine Frau Thyra, sein Kriegsschiff Orm und sein Hund Wîgi. Als Olaf in der Svöldurschlacht gefallen war und die Botschaft heim kam, ging der Ilund auf einen Hügel hinauf, streckte sich nieder und verhungerte. 3) Sodann scheinen in den ältesten Zeiten und ehe sie mit den Münzen bekannt geworden waren und dieselben als Geld auch bei sich eingeführt hatten, Ringe von Gold und Silber und andere ähnliche goldene und silberne Schmucksachen bei den Kelten und Germanen als allgemeines Tauschmittel, als Zahlungsmittel gleich Geld gebraucht worden zu sein, wie dieses jedenfalls in Skandinavien bis, in das 11te Jahrh. der Fall war und bis dahin dort sogar die durch den Handel aus Byzanz und aus den mahomedanischen Reichen zahlreich erhaltenen Gold-Münzen nicht als solche, sondern als blosse Goldgewichte, Goldstücke im Verkehre umliefen. 4) Die Ringe und andere Schmucksachen von Gold und Silber, ja die byzantinischen und arabischen (kufischen) Münzen selbst, kamen im Tauschverkehre nur nach ihrem Gewichte in Betracht und wurden nach Bedürfniss in kleinere Stücke gebrochen oder zerhauen, ähnlich wie in Oesterreich jetzt das Papiergeld oft in kleinere Stücke zerrissen und das Stück als Theilzahlung gegeben wird. Die Sagas erwähnen bei mehreren nordischen Königen Lohnschmiede, die den Schatz in Ringe und Gefässe ausschmiedeten und die Waffenkammer vervollständigten. König Svein Ulfsson von Dänemark (1047 bis 1076) hatte 4 verschiedene Werkstätten: Eisen-, Silber-, Gold- und Steinschmieden, in denen ausgezeichnete 1) Symbolik, I. S, 240 ff. 2) Weinhold, altnordisches Leben, S. 420. 3) Weinhold, S. 55 unten. 4) Weinhold, S. 117 ff. und 184 ff.; Schreiber, Taschenb., II. S. 127 ff., III. S. 401 ff. und V. S. 271.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863, S. 556. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/576>, abgerufen am 22.11.2024.