Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.eine Krypta unter demselben angelegt, jedoch war schon im 11ten Jahrh. an der Westseite bei der damaligen Verlängerung des Domes eine kleine Krypta erbauet; im Ganzen erscheinen die Ueberwölbungen und Krypten der Dome gleichzeitig, da ja die letzteren überwölbt sein mussten. Bei den spätesten romanischen Umänderungen des Domes im 12ten Jahrh. erscheint der Spitzbogen schon in einigen untergeordneten Fällen neben anderweitigen Motiven des gothischen oder germanischen Baustyls. So ist auch der östliche Chor nicht mehr im Halbkreise, sondern in einer polygonen Form und mit heraustretenden einfachen Strebepfeilern, den an dem Kuppelgewölbe angewandten Gewölbrippen entsprechend, angelegt; in den veränderten Theilen des Schiffs nähern sich die architektonischen Gliederungen ebenfalls schon den leichten, feinen, spielend belebten Formen des gothischen Styls. Für den hier dargelegten Umwandlungsprocess der römischen Baukunst durch die romanische in die germanische spricht noch besonders der Umstand, dass die auf den Grabdenkmalen der römischen Katakomben abgebildeten Handwerks- und Kunstwerkzeuge, um den Stand des Verstorbenen zu bezeichnen, den Beweis liefern, es haben sich unter den ältesten römischen Christen namentlich auch Bauhandwerker, Architekten und andere Künstler befunden, welche natürlich römisch gebildet waren und auch als Christen ihr Handwerk und ihre Kunst nur nach römischer Weise und im römischen Geschmacke übten. So erscheint auf einer Grabsäule des capitolinischen Museums der junge Aper, welcher als Mensor Aedificiorum bezeichnet wird, umgeben von allen Werkzeugen seines Berufes. Ebenso sieht man auf einer schönen Grabsäule der Sammlung Mattei den Fronton mit mehreren Werkzeugen des Architekten geschmückt. Auf einem Grabsteine aus dem Kirchhofe der h. Priscilla erblickt man neben der einem Artifici Signario geweihten Inschrift einen Hammer, woselbst der Hammer blos auf die Kunst des Bildhauers hinweisen kann.1) Aehnlich ermisst Gottvater den von Engeln gehaltenen Weltkreis als dessen Schöpfer und Ordner mit, 1) Kunstblatt von Schorn für 1840, S. 62.
eine Krypta unter demselben angelegt, jedoch war schon im 11ten Jahrh. an der Westseite bei der damaligen Verlängerung des Domes eine kleine Krypta erbauet; im Ganzen erscheinen die Ueberwölbungen und Krypten der Dome gleichzeitig, da ja die letzteren überwölbt sein mussten. Bei den spätesten romanischen Umänderungen des Domes im 12ten Jahrh. erscheint der Spitzbogen schon in einigen untergeordneten Fällen neben anderweitigen Motiven des gothischen oder germanischen Baustyls. So ist auch der östliche Chor nicht mehr im Halbkreise, sondern in einer polygonen Form und mit heraustretenden einfachen Strebepfeilern, den an dem Kuppelgewölbe angewandten Gewölbrippen entsprechend, angelegt; in den veränderten Theilen des Schiffs nähern sich die architektonischen Gliederungen ebenfalls schon den leichten, feinen, spielend belebten Formen des gothischen Styls. Für den hier dargelegten Umwandlungsprocess der römischen Baukunst durch die romanische in die germanische spricht noch besonders der Umstand, dass die auf den Grabdenkmalen der römischen Katakomben abgebildeten Handwerks- und Kunstwerkzeuge, um den Stand des Verstorbenen zu bezeichnen, den Beweis liefern, es haben sich unter den ältesten römischen Christen namentlich auch Bauhandwerker, Architekten und andere Künstler befunden, welche natürlich römisch gebildet waren und auch als Christen ihr Handwerk und ihre Kunst nur nach römischer Weise und im römischen Geschmacke übten. So erscheint auf einer Grabsäule des capitolinischen Museums der junge Aper, welcher als Mensor Aedificiorum bezeichnet wird, umgeben von allen Werkzeugen seines Berufes. Ebenso sieht man auf einer schönen Grabsäule der Sammlung Mattei den Fronton mit mehreren Werkzeugen des Architekten geschmückt. Auf einem Grabsteine aus dem Kirchhofe der h. Priscilla erblickt man neben der einem Artifici Signario geweihten Inschrift einen Hammer, woselbst der Hammer blos auf die Kunst des Bildhauers hinweisen kann.1) Aehnlich ermisst Gottvater den von Engeln gehaltenen Weltkreis als dessen Schöpfer und Ordner mit, 1) Kunstblatt von Schorn für 1840, S. 62.
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eine Krypta unter demselben angelegt, jedoch war schon im 11ten Jahrh. an der Westseite bei der damaligen Verlängerung des Domes eine kleine Krypta erbauet; im Ganzen erscheinen die Ueberwölbungen und Krypten der Dome gleichzeitig, da ja die letzteren überwölbt sein mussten. Bei den spätesten romanischen Umänderungen des Domes im 12ten Jahrh. erscheint der Spitzbogen schon in einigen untergeordneten Fällen neben anderweitigen Motiven des gothischen oder germanischen Baustyls. So ist auch der östliche Chor nicht mehr im Halbkreise, sondern in einer polygonen Form und mit heraustretenden einfachen Strebepfeilern, den an dem Kuppelgewölbe angewandten Gewölbrippen entsprechend, angelegt; in den veränderten Theilen des Schiffs nähern sich die architektonischen Gliederungen ebenfalls schon den leichten, feinen, spielend belebten Formen des gothischen Styls. Für den hier dargelegten Umwandlungsprocess der römischen Baukunst durch die romanische in die germanische spricht noch besonders der Umstand, dass die auf den Grabdenkmalen der römischen Katakomben abgebildeten Handwerks- und Kunstwerkzeuge, um den Stand des Verstorbenen zu bezeichnen, den Beweis liefern, es haben sich unter den ältesten römischen Christen namentlich auch Bauhandwerker, Architekten und andere Künstler befunden, welche natürlich römisch gebildet waren und auch als Christen ihr Handwerk und ihre Kunst nur nach römischer Weise und im römischen Geschmacke übten. So erscheint auf einer Grabsäule des capitolinischen Museums der junge Aper, welcher als Mensor Aedificiorum bezeichnet wird, umgeben von allen Werkzeugen seines Berufes. Ebenso sieht man auf einer schönen Grabsäule der Sammlung Mattei den Fronton mit mehreren Werkzeugen des Architekten geschmückt. Auf einem Grabsteine aus dem Kirchhofe der h. Priscilla erblickt man neben der einem Artifici Signario geweihten Inschrift einen Hammer, woselbst der Hammer blos auf die Kunst des Bildhauers hinweisen kann. 1) Aehnlich ermisst Gottvater den von Engeln gehaltenen Weltkreis als dessen Schöpfer und Ordner mit,
1) Kunstblatt von Schorn für 1840, S. 62.
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