Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.lonier, der Phönicier, der Aegypter und der kleinasiatischen Griechen. Dass wenigstens der Steinbau, der Damm- und Wasserbau von Aegyptern nach Babylonien zurückgetragen worden sei, ist dadurch keineswegs ausgeschlossen, dass einstens von Mittelasien auch die Aegypter auszogen. Böttiger findet1) mit Klenze übrigens in der alten Welt Spuren von gewaltigen (kyklopischen) Bauvereinen, da nicht blos mythische, sondern auch materielle und plastische in den noch vorhandenen kyklopischen Constructionen und uralten thyrrhenischen Bauwerken uns ansprechen und auf eine wunderbare Weise mit ihren geheimen Verbrüderungen und Kennzeichen mit den Bauhütten neuerer Zeit und den daraus jetzt allgemein abgeleiteten Misteries einer durch ganz Europa verbreiteten Brüderschaft zusammentreffen. Es ist uns erfreulich, bei zwei so ausgezeichneten Archäologen, wie Klenze und Böttiger waren, wenigstens denselben Grundgedanken zu finden, dessen bessere geschichtliche Nachweisung hier versucht wird; dieser jetzt allein in Betracht kommende Grundgedanke ist, dass von der (ägyptischen) Priesterschaft, einer Priesterkaste, schon in dem grauesten Alterthume auch Baugenossenschaften in der Form oder innerhalb der allgemeinen Mysterien gegründet und mit ihrer Hülfe zu allen Zeiten die grossen Bauunternehmungen ausgeführt worden seien und allein haben ausgeführt werden können. Klenze sagt:2) "Solche technische Vereine sehen wir als Werkzeuge aller grossen Bauunternehmungen, aus dem tiefsten Dunkel mythischer Vorwelt in riesenhafter Grösse und Ausdehnung sich entwickeln; vom Symbol zur positiven Einfachheit, und stets zu grösserer und weiter gedehnter Ausbildung fortschreiten, sich mehr und mehr vereinzeln, durch die hellenische und römische Welt in das Mittelmeer sich fortpflanzen, und endlich an den Klippen eines kleinlichen, durch politischen Egoismus erzeugten Zunftgeistes ganz zertrümmern." Was aber sodann Klenze weiter geschichtlich bemerkt, beruht auf den damals (um 1820 - 1825) allgemein 1) Amalthea, III. S. XXV. 2) Amalthea, III. S. 81.
lonier, der Phönicier, der Aegypter und der kleinasiatischen Griechen. Dass wenigstens der Steinbau, der Damm- und Wasserbau von Aegyptern nach Babylonien zurückgetragen worden sei, ist dadurch keineswegs ausgeschlossen, dass einstens von Mittelasien auch die Aegypter auszogen. Böttiger findet1) mit Klenze übrigens in der alten Welt Spuren von gewaltigen (kyklopischen) Bauvereinen, da nicht blos mythische, sondern auch materielle und plastische in den noch vorhandenen kyklopischen Constructionen und uralten thyrrhenischen Bauwerken uns ansprechen und auf eine wunderbare Weise mit ihren geheimen Verbrüderungen und Kennzeichen mit den Bauhütten neuerer Zeit und den daraus jetzt allgemein abgeleiteten Misteries einer durch ganz Europa verbreiteten Brüderschaft zusammentreffen. Es ist uns erfreulich, bei zwei so ausgezeichneten Archäologen, wie Klenze und Böttiger waren, wenigstens denselben Grundgedanken zu finden, dessen bessere geschichtliche Nachweisung hier versucht wird; dieser jetzt allein in Betracht kommende Grundgedanke ist, dass von der (ägyptischen) Priesterschaft, einer Priesterkaste, schon in dem grauesten Alterthume auch Baugenossenschaften in der Form oder innerhalb der allgemeinen Mysterien gegründet und mit ihrer Hülfe zu allen Zeiten die grossen Bauunternehmungen ausgeführt worden seien und allein haben ausgeführt werden können. Klenze sagt:2) „Solche technische Vereine sehen wir als Werkzeuge aller grossen Bauunternehmungen, aus dem tiefsten Dunkel mythischer Vorwelt in riesenhafter Grösse und Ausdehnung sich entwickeln; vom Symbol zur positiven Einfachheit, und stets zu grösserer und weiter gedehnter Ausbildung fortschreiten, sich mehr und mehr vereinzeln, durch die hellenische und römische Welt in das Mittelmeer sich fortpflanzen, und endlich an den Klippen eines kleinlichen, durch politischen Egoismus erzeugten Zunftgeistes ganz zertrümmern.“ Was aber sodann Klenze weiter geschichtlich bemerkt, beruht auf den damals (um 1820 – 1825) allgemein 1) Amalthea, III. S. XXV. 2) Amalthea, III. S. 81.
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lonier, der Phönicier, der Aegypter und der kleinasiatischen Griechen. Dass wenigstens der Steinbau, der Damm- und Wasserbau von Aegyptern nach Babylonien zurückgetragen worden sei, ist dadurch keineswegs ausgeschlossen, dass einstens von Mittelasien auch die Aegypter auszogen. Böttiger findet 1) mit Klenze übrigens in der alten Welt Spuren von gewaltigen (kyklopischen) Bauvereinen, da nicht blos mythische, sondern auch materielle und plastische in den noch vorhandenen kyklopischen Constructionen und uralten thyrrhenischen Bauwerken uns ansprechen und auf eine wunderbare Weise mit ihren geheimen Verbrüderungen und Kennzeichen mit den Bauhütten neuerer Zeit und den daraus jetzt allgemein abgeleiteten Misteries einer durch ganz Europa verbreiteten Brüderschaft zusammentreffen. Es ist uns erfreulich, bei zwei so ausgezeichneten Archäologen, wie Klenze und Böttiger waren, wenigstens denselben Grundgedanken zu finden, dessen bessere geschichtliche Nachweisung hier versucht wird; dieser jetzt allein in Betracht kommende Grundgedanke ist, dass von der (ägyptischen) Priesterschaft, einer Priesterkaste, schon in dem grauesten Alterthume auch Baugenossenschaften in der Form oder innerhalb der allgemeinen Mysterien gegründet und mit ihrer Hülfe zu allen Zeiten die grossen Bauunternehmungen ausgeführt worden seien und allein haben ausgeführt werden können. Klenze sagt: 2) „Solche technische Vereine sehen wir als Werkzeuge aller grossen Bauunternehmungen, aus dem tiefsten Dunkel mythischer Vorwelt in riesenhafter Grösse und Ausdehnung sich entwickeln; vom Symbol zur positiven Einfachheit, und stets zu grösserer und weiter gedehnter Ausbildung fortschreiten, sich mehr und mehr vereinzeln, durch die hellenische und römische Welt in das Mittelmeer sich fortpflanzen, und endlich an den Klippen eines kleinlichen, durch politischen Egoismus erzeugten Zunftgeistes ganz zertrümmern.“ Was aber sodann Klenze weiter geschichtlich bemerkt, beruht auf den damals (um 1820 – 1825) allgemein
1) Amalthea, III. S. XXV.
2) Amalthea, III. S. 81.
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