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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.

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Hälfte des 15ten Jahrh.; von hier zeigt sich der Einfluss der Malerschulen, von welchen nur die kölnische und die der van Eyck noch einige Uebereinstimmung mit den eigentlichen Sculpturstyl behielt. Die deutsche Bildschnitzerei verbreitete sich übrigens bis nach Polen und Oberungarn, besonders durch den Nürnberger Bildschnitzer Veit Stoss aus Krakau (+ 1542).1) Dass nach Böhmen die Künste oder wenigstens die Malerei durch Deutsche unter Kaiser Karl IV. gebracht worden sei, beweiset schon, dass die Satzungen der Malerbruderschaft zu Prag im J. 1348 deutsch abgefasst, noch im J. 1380 ebenso durch Kaiser Wenzel bestätigt und erst im J. 1450 in das Böhmische übersetzt wurden.2)

Dass die Maler und Bildhauer gewöhnlich keine besondern Zünfte ausmachten, sondern in andere Zünfte eingereiht wurden, hatte auch darin seinen Grund, dass sie, grössere Städte, wie z. B. Gent, Brügge, Antwerpen, Ulm, Colmar, Basel, Prag und Paris ausgenommen, in der Regel gewiss zu wenig zahlreich waren um nur eine eigene Zunft bilden und die hierfür nöthigen Ausgaben und Einrichtungen, besonders ein eigenes Zunft- oder Gildehaus, bestreiten zu können. Ohne Zweifel dienten übrigens auch hierin den Deutschen die französischen Einrichtungen mehr oder minder zum Vorbilde und kamen, mit dem nordfranzösischen oder sog. gothischen Baustyle selbst, zuerst in den Rheinlanden und in den Rheinstädten auf, da wir der von Einigen, z. B. von Hope und Wetter,3) aufgestellten Ansicht, das Maurer- und Steinmetzenhandwerk habe sich gegen das Ende des 10ten Jahrh. aus der Lombardei hauptsächlich über Europa verbreitet und Jahrhunderte haben die aus der Lombardei aus und dahin,

1) Kunstbl. für 1837, S. 409 ff.; für 1847, Nr. 36 und 50. Im J. 1484 und 1489 erscheint Veit Stoss, Stuos als Zunftmeister, Cechmistrz zu Krakau, wie auch im J. 1491 und 1495 als Magister Mechanicarum; zwischen den J. 1484 - 1489 befand sich Veit Stoss in seiner Vaterstadt Nürnberg zur Anfertigung des Grabmals des h. Sebaldus.
2) Kunstbl. für 1841, S. 362 a.
3) Gesch. und Beschreibung des Domes zu Mainz, Mainz 1835, Anmerkung.

Hälfte des 15ten Jahrh.; von hier zeigt sich der Einfluss der Malerschulen, von welchen nur die kölnische und die der van Eyck noch einige Uebereinstimmung mit den eigentlichen Sculpturstyl behielt. Die deutsche Bildschnitzerei verbreitete sich übrigens bis nach Polen und Oberungarn, besonders durch den Nürnberger Bildschnitzer Veit Stoss aus Krakau (+ 1542).1) Dass nach Böhmen die Künste oder wenigstens die Malerei durch Deutsche unter Kaiser Karl IV. gebracht worden sei, beweiset schon, dass die Satzungen der Malerbruderschaft zu Prag im J. 1348 deutsch abgefasst, noch im J. 1380 ebenso durch Kaiser Wenzel bestätigt und erst im J. 1450 in das Böhmische übersetzt wurden.2)

Dass die Maler und Bildhauer gewöhnlich keine besondern Zünfte ausmachten, sondern in andere Zünfte eingereiht wurden, hatte auch darin seinen Grund, dass sie, grössere Städte, wie z. B. Gent, Brügge, Antwerpen, Ulm, Colmar, Basel, Prag und Paris ausgenommen, in der Regel gewiss zu wenig zahlreich waren um nur eine eigene Zunft bilden und die hierfür nöthigen Ausgaben und Einrichtungen, besonders ein eigenes Zunft- oder Gildehaus, bestreiten zu können. Ohne Zweifel dienten übrigens auch hierin den Deutschen die französischen Einrichtungen mehr oder minder zum Vorbilde und kamen, mit dem nordfranzösischen oder sog. gothischen Baustyle selbst, zuerst in den Rheinlanden und in den Rheinstädten auf, da wir der von Einigen, z. B. von Hope und Wetter,3) aufgestellten Ansicht, das Maurer- und Steinmetzenhandwerk habe sich gegen das Ende des 10ten Jahrh. aus der Lombardei hauptsächlich über Europa verbreitet und Jahrhunderte haben die aus der Lombardei aus und dahin,

1) Kunstbl. für 1837, S. 409 ff.; für 1847, Nr. 36 und 50. Im J. 1484 und 1489 erscheint Veit Stoss, Stuos als Zunftmeister, Cechmistrz zu Krakau, wie auch im J. 1491 und 1495 als Magister Mechanicarum; zwischen den J. 1484 – 1489 befand sich Veit Stoss in seiner Vaterstadt Nürnberg zur Anfertigung des Grabmals des h. Sebaldus.
2) Kunstbl. für 1841, S. 362 a.
3) Gesch. und Beschreibung des Domes zu Mainz, Mainz 1835, Anmerkung.
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Hälfte des 15ten Jahrh.; von hier zeigt sich der Einfluss
 der Malerschulen, von welchen nur die kölnische und die der van Eyck noch einige Uebereinstimmung mit den eigentlichen Sculpturstyl behielt. Die deutsche Bildschnitzerei verbreitete sich übrigens bis nach Polen und Oberungarn, besonders durch den Nürnberger Bildschnitzer Veit Stoss aus Krakau (+ 1542).<note place="foot" n="1)">Kunstbl. für 1837, S. 409 ff.; für 1847, Nr. 36 und 50. Im J. 1484 und 1489 erscheint Veit Stoss, Stuos als Zunftmeister, Cechmistrz zu Krakau, wie auch im J. 1491 und 1495 als Magister Mechanicarum; zwischen den J. 1484 &#x2013; 1489 befand sich Veit Stoss in seiner Vaterstadt Nürnberg zur Anfertigung des Grabmals des h. Sebaldus.<lb/></note> Dass nach Böhmen die Künste oder wenigstens die Malerei durch <hi rendition="#g">Deutsche</hi> unter Kaiser Karl IV. gebracht worden sei, beweiset schon, dass die Satzungen der Malerbruderschaft zu Prag im J. 1348 <hi rendition="#g">deutsch</hi> abgefasst, noch im J. 1380 ebenso durch Kaiser Wenzel bestätigt und erst im J. 1450 in das Böhmische übersetzt wurden.<note place="foot" n="2)">Kunstbl. für 1841, S. 362 a.<lb/></note></p>
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 Dass die Maler und Bildhauer gewöhnlich keine besondern Zünfte ausmachten, sondern in andere Zünfte eingereiht wurden, hatte auch darin seinen Grund, dass sie,
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[457/0477] Hälfte des 15ten Jahrh.; von hier zeigt sich der Einfluss der Malerschulen, von welchen nur die kölnische und die der van Eyck noch einige Uebereinstimmung mit den eigentlichen Sculpturstyl behielt. Die deutsche Bildschnitzerei verbreitete sich übrigens bis nach Polen und Oberungarn, besonders durch den Nürnberger Bildschnitzer Veit Stoss aus Krakau (+ 1542). 1) Dass nach Böhmen die Künste oder wenigstens die Malerei durch Deutsche unter Kaiser Karl IV. gebracht worden sei, beweiset schon, dass die Satzungen der Malerbruderschaft zu Prag im J. 1348 deutsch abgefasst, noch im J. 1380 ebenso durch Kaiser Wenzel bestätigt und erst im J. 1450 in das Böhmische übersetzt wurden. 2) Dass die Maler und Bildhauer gewöhnlich keine besondern Zünfte ausmachten, sondern in andere Zünfte eingereiht wurden, hatte auch darin seinen Grund, dass sie, grössere Städte, wie z. B. Gent, Brügge, Antwerpen, Ulm, Colmar, Basel, Prag und Paris ausgenommen, in der Regel gewiss zu wenig zahlreich waren um nur eine eigene Zunft bilden und die hierfür nöthigen Ausgaben und Einrichtungen, besonders ein eigenes Zunft- oder Gildehaus, bestreiten zu können. Ohne Zweifel dienten übrigens auch hierin den Deutschen die französischen Einrichtungen mehr oder minder zum Vorbilde und kamen, mit dem nordfranzösischen oder sog. gothischen Baustyle selbst, zuerst in den Rheinlanden und in den Rheinstädten auf, da wir der von Einigen, z. B. von Hope und Wetter, 3) aufgestellten Ansicht, das Maurer- und Steinmetzenhandwerk habe sich gegen das Ende des 10ten Jahrh. aus der Lombardei hauptsächlich über Europa verbreitet und Jahrhunderte haben die aus der Lombardei aus und dahin, 1) Kunstbl. für 1837, S. 409 ff.; für 1847, Nr. 36 und 50. Im J. 1484 und 1489 erscheint Veit Stoss, Stuos als Zunftmeister, Cechmistrz zu Krakau, wie auch im J. 1491 und 1495 als Magister Mechanicarum; zwischen den J. 1484 – 1489 befand sich Veit Stoss in seiner Vaterstadt Nürnberg zur Anfertigung des Grabmals des h. Sebaldus. 2) Kunstbl. für 1841, S. 362 a. 3) Gesch. und Beschreibung des Domes zu Mainz, Mainz 1835, Anmerkung.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863, S. 457. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/477>, abgerufen am 23.11.2024.