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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.

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schen Juden dahin, dass, während sie Jesus den Sohn Gottes, den Welterlöser, der gar nicht von einem Menschen geboren war, gekreuzigt zu haben vorgaben, sie einen Menschen mit Namen Maseh, d. i. Gesalbter oder Christus, der der Sohn einer Wittwe war, kreuzigten. Nach Flügel, S. 359, wollte Manei durch den Beisatz: Sohn der Wittwe, einen jeden Zweifel über die reine menschliche Natur des Gekreuzigten ausschliessen. Dem Manei also gehört der Sohn der Wittwe als ein Streitsatz gegen die gewöhnliche jüdisch-christliche Lehre an und so kam er auch unter dem Namen des Hiram wohl in die Maurerei. Von welcher Bedeutung für die allgemeine Kirchengeschichte und für die frühern kirchlichen Reformationsversuche das System des Manichäismus gewesen sei, weiss man erst seit dem berühmten Werke des Isaac de Beausobre (geb. 1659 und gest. 6. Juni 1738), aus Niort, histoire critique de Manichee et du Manicheisme, Amsterdam 1731 - 1739, 2 Bde. 4. Den zweiten Band gab Formey heraus und die Ausarbeitung des versprochenen dritten Bandes verhinderte der zu früh erfolgte Tod von Beausobre. Diese kritische Untersuchung über den Manichäismus und viele damit verwandte Gegenstände, besonders über den Gnosticismus und die diesem angehörigen Philosophumena des mystischen Rationalismus, welche den Ruhm ihres Verfassers für immer begründete und doch leider nicht einmal beendigt ist, war im Grunde keine selbstständige Arbeit, sondern blos eine Vorstudie zur beabsichtigten Bearbeitung der deutschen Reformationsgeschichte.1) An die Untersuchungen über den Manichäismus, Gnosticismus, Bardismus u. s. w. muss schlechterdings angeknüpft werden, wenn anders die noch so dunkle Entstehungsgeschichte, die innere und innerste Geschichte der Freimaurerei jemals Licht gewinnen soll. Die Geschichte der Einführung der Freimaurerei und der Freimaurerlogen in den verschiedenen Welttheilen und Ländern, worauf sich die gewöhnlichen Geschichten der Freimaurerei beschränken oder doch vorzüglich werfen,

1) Vergl. Wachler, Gesch. der historischen Forschung und Kunst, II. 1. S. 96 ff.

schen Juden dahin, dass, während sie Jesus den Sohn Gottes, den Welterlöser, der gar nicht von einem Menschen geboren war, gekreuzigt zu haben vorgaben, sie einen Menschen mit Namen Masêh, d. i. Gesalbter oder Christus, der der Sohn einer Wittwe war, kreuzigten. Nach Flügel, S. 359, wollte Mânî durch den Beisatz: Sohn der Wittwe, einen jeden Zweifel über die reine menschliche Natur des Gekreuzigten ausschliessen. Dem Mânî also gehört der Sohn der Wittwe als ein Streitsatz gegen die gewöhnliche jüdisch-christliche Lehre an und so kam er auch unter dem Namen des Hiram wohl in die Maurerei. Von welcher Bedeutung für die allgemeine Kirchengeschichte und für die frühern kirchlichen Reformationsversuche das System des Manichäismus gewesen sei, weiss man erst seit dem berühmten Werke des Isaac de Beausobre (geb. 1659 und gest. 6. Juni 1738), aus Niort, histoire critique de Manichée et du Manichéisme, Amsterdam 1731 – 1739, 2 Bde. 4. Den zweiten Band gab Formey heraus und die Ausarbeitung des versprochenen dritten Bandes verhinderte der zu früh erfolgte Tod von Beausobre. Diese kritische Untersuchung über den Manichäismus und viele damit verwandte Gegenstände, besonders über den Gnosticismus und die diesem angehörigen Philosophumena des mystischen Rationalismus, welche den Ruhm ihres Verfassers für immer begründete und doch leider nicht einmal beendigt ist, war im Grunde keine selbstständige Arbeit, sondern blos eine Vorstudie zur beabsichtigten Bearbeitung der deutschen Reformationsgeschichte.1) An die Untersuchungen über den Manichäismus, Gnosticismus, Bardismus u. s. w. muss schlechterdings angeknüpft werden, wenn anders die noch so dunkle Entstehungsgeschichte, die innere und innerste Geschichte der Freimaurerei jemals Licht gewinnen soll. Die Geschichte der Einführung der Freimaurerei und der Freimaurerlogen in den verschiedenen Welttheilen und Ländern, worauf sich die gewöhnlichen Geschichten der Freimaurerei beschränken oder doch vorzüglich werfen,

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[391/0411] schen Juden dahin, dass, während sie Jesus den Sohn Gottes, den Welterlöser, der gar nicht von einem Menschen geboren war, gekreuzigt zu haben vorgaben, sie einen Menschen mit Namen Masêh, d. i. Gesalbter oder Christus, der der Sohn einer Wittwe war, kreuzigten. Nach Flügel, S. 359, wollte Mânî durch den Beisatz: Sohn der Wittwe, einen jeden Zweifel über die reine menschliche Natur des Gekreuzigten ausschliessen. Dem Mânî also gehört der Sohn der Wittwe als ein Streitsatz gegen die gewöhnliche jüdisch-christliche Lehre an und so kam er auch unter dem Namen des Hiram wohl in die Maurerei. Von welcher Bedeutung für die allgemeine Kirchengeschichte und für die frühern kirchlichen Reformationsversuche das System des Manichäismus gewesen sei, weiss man erst seit dem berühmten Werke des Isaac de Beausobre (geb. 1659 und gest. 6. Juni 1738), aus Niort, histoire critique de Manichée et du Manichéisme, Amsterdam 1731 – 1739, 2 Bde. 4. Den zweiten Band gab Formey heraus und die Ausarbeitung des versprochenen dritten Bandes verhinderte der zu früh erfolgte Tod von Beausobre. Diese kritische Untersuchung über den Manichäismus und viele damit verwandte Gegenstände, besonders über den Gnosticismus und die diesem angehörigen Philosophumena des mystischen Rationalismus, welche den Ruhm ihres Verfassers für immer begründete und doch leider nicht einmal beendigt ist, war im Grunde keine selbstständige Arbeit, sondern blos eine Vorstudie zur beabsichtigten Bearbeitung der deutschen Reformationsgeschichte. 1) An die Untersuchungen über den Manichäismus, Gnosticismus, Bardismus u. s. w. muss schlechterdings angeknüpft werden, wenn anders die noch so dunkle Entstehungsgeschichte, die innere und innerste Geschichte der Freimaurerei jemals Licht gewinnen soll. Die Geschichte der Einführung der Freimaurerei und der Freimaurerlogen in den verschiedenen Welttheilen und Ländern, worauf sich die gewöhnlichen Geschichten der Freimaurerei beschränken oder doch vorzüglich werfen, 1) Vergl. Wachler, Gesch. der historischen Forschung und Kunst, II. 1. S. 96 ff.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863, S. 391. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/411>, abgerufen am 22.11.2024.