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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.

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lateinische ist vielleicht noch älter; in beinahe allen europäischen Sprachen, in Frankreich zuerst und in Deutschland seit dem 15ten Jahrh. sind Bearbeitungen dieses im Mittelalter ausserordentlich beliebten und verbreiteten Buches vorhanden.1) - Zu dem Bade, welches bei den Indern auf Malabar die Braut vor der wirklichen Verehlichung nehmen muss, wird das Wasser durch 7 verheirathete Frauen aus dem heiligen Flusse oder Teiche geholt; auch werden bei diesen Feierlichkeiten 7 Gefässe von gebrannter Erde mit keimendem Reis aufgestellt und eine Lampe mit 7 Dochten der Braut vorgetragen, so wie 7 Stücke Reiskuchen gebraucht.2) Wenn sich auf Malabar eine Frau im 7ten Monat ihrer Schwangerschaft befindet, wird noch heute unter einem Zelte von Zweigen, Blättern und Blumen ein religiöses Familienfest gefeiert, wobei auch ein Blumenkranz der Schwangern um den Hals gelegt und dieselbe seit den ältesten Zeiten besungen wird.3) Das Himalaya-Gebirge hat 7 Namen, welche bei Renand, nouvelle symbolique, S. 251, aufgezählt werden. Wenn auf der Küste von Malabar ein Gebäude 7 Stockwerke hat, wird es ein Thurm oder Elammaliga und ein vollkommenes Haus genannt, gut für Fürsten und Könige.4) Nach dem Gesetze des Manu VIII, 148 und IX, 94 traten die Mädchen mit dem achten Jahre aus der Reihe der Jungfrauen (kumari) und wurden heiratlisfähig (ritumati).5) Athene als Septima ist reine Lichtgöttin, als Quinta, wie sie auch in dem Geburtsfest der Quinquatria gefeiert wird, Erd- oder Naturgöttin. Der Sarg in dem Orestes lag, hatte eine Länge von 7 Ellen und eben so viele der darin enthaltene, sorgfältig gemessene Körper.6) Ein longobardisches Weib gebar zu den Zeiten des Königs Agelmunds

1) Kurz, Leitfaden zur Gesch. der deutschen Literatur, §. 122 und 128.
2) Paulin, voyage, II. S. 58 ff.
3) Paulin, II. S. 2 ff.; Weber, indische Skizzen, S. 35.
4) Paulin, I. S. 296.
5) Vergl. Arrian's indische Nachrichten, cap. 9; Raumer, Gesch. der Hohenstaufen, VI. S. 442.
6) Bachofen, Mutterrecht, S. 58, woselbst zugleich weiter über die Fünf- und Siebenzahl gehandelt wird.

lateinische ist vielleicht noch älter; in beinahe allen europäischen Sprachen, in Frankreich zuerst und in Deutschland seit dem 15ten Jahrh. sind Bearbeitungen dieses im Mittelalter ausserordentlich beliebten und verbreiteten Buches vorhanden.1) – Zu dem Bade, welches bei den Indern auf Malabar die Braut vor der wirklichen Verehlichung nehmen muss, wird das Wasser durch 7 verheirathete Frauen aus dem heiligen Flusse oder Teiche geholt; auch werden bei diesen Feierlichkeiten 7 Gefässe von gebrannter Erde mit keimendem Reis aufgestellt und eine Lampe mit 7 Dochten der Braut vorgetragen, so wie 7 Stücke Reiskuchen gebraucht.2) Wenn sich auf Malabar eine Frau im 7ten Monat ihrer Schwangerschaft befindet, wird noch heute unter einem Zelte von Zweigen, Blättern und Blumen ein religiöses Familienfest gefeiert, wobei auch ein Blumenkranz der Schwangern um den Hals gelegt und dieselbe seit den ältesten Zeiten besungen wird.3) Das Himalaya-Gebirge hat 7 Namen, welche bei Renand, nouvelle symbolique, S. 251, aufgezählt werden. Wenn auf der Küste von Malabar ein Gebäude 7 Stockwerke hat, wird es ein Thurm oder Elammaliga und ein vollkommenes Haus genannt, gut für Fürsten und Könige.4) Nach dem Gesetze des Manu VIII, 148 und IX, 94 traten die Mädchen mit dem achten Jahre aus der Reihe der Jungfrauen (kumâri) und wurden heiratlisfähig (ritumati).5) Athene als Septima ist reine Lichtgöttin, als Quinta, wie sie auch in dem Geburtsfest der Quinquatria gefeiert wird, Erd- oder Naturgöttin. Der Sarg in dem Orestes lag, hatte eine Länge von 7 Ellen und eben so viele der darin enthaltene, sorgfältig gemessene Körper.6) Ein longobardisches Weib gebar zu den Zeiten des Königs Agelmunds

1) Kurz, Leitfaden zur Gesch. der deutschen Literatur, §. 122 und 128.
2) Paulin, voyage, II. S. 58 ff.
3) Paulin, II. S. 2 ff.; Weber, indische Skizzen, S. 35.
4) Paulin, I. S. 296.
5) Vergl. Arrian’s indische Nachrichten, cap. 9; Raumer, Gesch. der Hohenstaufen, VI. S. 442.
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[382/0402] lateinische ist vielleicht noch älter; in beinahe allen europäischen Sprachen, in Frankreich zuerst und in Deutschland seit dem 15ten Jahrh. sind Bearbeitungen dieses im Mittelalter ausserordentlich beliebten und verbreiteten Buches vorhanden. 1) – Zu dem Bade, welches bei den Indern auf Malabar die Braut vor der wirklichen Verehlichung nehmen muss, wird das Wasser durch 7 verheirathete Frauen aus dem heiligen Flusse oder Teiche geholt; auch werden bei diesen Feierlichkeiten 7 Gefässe von gebrannter Erde mit keimendem Reis aufgestellt und eine Lampe mit 7 Dochten der Braut vorgetragen, so wie 7 Stücke Reiskuchen gebraucht. 2) Wenn sich auf Malabar eine Frau im 7ten Monat ihrer Schwangerschaft befindet, wird noch heute unter einem Zelte von Zweigen, Blättern und Blumen ein religiöses Familienfest gefeiert, wobei auch ein Blumenkranz der Schwangern um den Hals gelegt und dieselbe seit den ältesten Zeiten besungen wird. 3) Das Himalaya-Gebirge hat 7 Namen, welche bei Renand, nouvelle symbolique, S. 251, aufgezählt werden. Wenn auf der Küste von Malabar ein Gebäude 7 Stockwerke hat, wird es ein Thurm oder Elammaliga und ein vollkommenes Haus genannt, gut für Fürsten und Könige. 4) Nach dem Gesetze des Manu VIII, 148 und IX, 94 traten die Mädchen mit dem achten Jahre aus der Reihe der Jungfrauen (kumâri) und wurden heiratlisfähig (ritumati). 5) Athene als Septima ist reine Lichtgöttin, als Quinta, wie sie auch in dem Geburtsfest der Quinquatria gefeiert wird, Erd- oder Naturgöttin. Der Sarg in dem Orestes lag, hatte eine Länge von 7 Ellen und eben so viele der darin enthaltene, sorgfältig gemessene Körper. 6) Ein longobardisches Weib gebar zu den Zeiten des Königs Agelmunds 1) Kurz, Leitfaden zur Gesch. der deutschen Literatur, §. 122 und 128. 2) Paulin, voyage, II. S. 58 ff. 3) Paulin, II. S. 2 ff.; Weber, indische Skizzen, S. 35. 4) Paulin, I. S. 296. 5) Vergl. Arrian’s indische Nachrichten, cap. 9; Raumer, Gesch. der Hohenstaufen, VI. S. 442. 6) Bachofen, Mutterrecht, S. 58, woselbst zugleich weiter über die Fünf- und Siebenzahl gehandelt wird.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863, S. 382. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/402>, abgerufen am 23.11.2024.