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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.

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die gewölbten Teinpeldecken mit Schiffsböden, Navaten, verglichen; so hatte auch der Tempel des capitolinischen Jupiters drei Navaten, und dennoch eine Decke von Holz, welche nach der Zerstörung von Carthago vergoldet wurde.1)

Die romanischen Sprachen, Völker und Staaten sind im vollsten Sinne das Verbindungsglied, die Brücke, das Ausgangs- und Eingangstbor zwischen dem Römerthume und überhaupt Alterthume und zwischen dem Germanenthume, dem Mittelalter, der Neuzeit, - zwischen dem Heidenthume und dem Christenthume. Die romanischen Völker und Staaten sind der Kampf und dennoch die Verbindung, die kämpfende und die sich versöhnende Neugestaltung zweier sich begegnenden weltgeschichtlichen Völker und Bildungen, der Römer und der Germanen; das Versöhnende und Verbindende sind die höhere römischgriechische Bildung, - die Wissenschaften, die Künste und Handwerke, noch geschätzt und gepflegt unter den verwüstendsten Völkerstürmen von der Kirche und den Geistlichen. Wo die germanischen Völker in alten römischen Ländern mit den Römern und den romanisirten keltischen Völkern zusammentrafen, war das Römerthum so fest begründet und mächtig, dass es selbst seine Sprache durch eine zeitgemässe Umbildung forterhalten konnte, und nur in den früh besetzten römischen Grenzlanden vermochten die germanischen Sprachen und Völker obzusiegen. Aber selbst die rein germanischen Staaten und Völker sind insofern römisch, - tragen das weltgeschichtliehe Gewand einer spätern Zeit, als sie die griechischrömische Bildung, die römischen Staatseinrichtungen und die römische Rechtsgesetzgebung, die römisch-christliche Kirche und die kirchlichen Gesetze, - die römischen Wissenschaften, Künste und Handwerke in sich aufgenommen und zur Unterlage der neuern Entwickelungs- und Bildungsstufen gemacht haben. Die griechisch-römische Bildung, die Griechen und Römer mit ihren grossen geistigen Errungenschaften auf den Gebieten der Poesie und der Kunst, der Wissenschaften des Himmels und der

1) Winckelmann, I. S. 397 oben.

die gewölbten Teinpeldecken mit Schiffsböden, Navaten, verglichen; so hatte auch der Tempel des capitolinischen Jupiters drei Navaten, und dennoch eine Decke von Holz, welche nach der Zerstörung von Carthago vergoldet wurde.1)

Die romanischen Sprachen, Völker und Staaten sind im vollsten Sinne das Verbindungsglied, die Brücke, das Ausgangs- und Eingangstbor zwischen dem Römerthume und überhaupt Alterthume und zwischen dem Germanenthume, dem Mittelalter, der Neuzeit, – zwischen dem Heidenthume und dem Christenthume. Die romanischen Völker und Staaten sind der Kampf und dennoch die Verbindung, die kämpfende und die sich versöhnende Neugestaltung zweier sich begegnenden weltgeschichtlichen Völker und Bildungen, der Römer und der Germanen; das Versöhnende und Verbindende sind die höhere römischgriechische Bildung, – die Wissenschaften, die Künste und Handwerke, noch geschätzt und gepflegt unter den verwüstendsten Völkerstürmen von der Kirche und den Geistlichen. Wo die germanischen Völker in alten römischen Ländern mit den Römern und den romanisirten keltischen Völkern zusammentrafen, war das Römerthum so fest begründet und mächtig, dass es selbst seine Sprache durch eine zeitgemässe Umbildung forterhalten konnte, und nur in den früh besetzten römischen Grenzlanden vermochten die germanischen Sprachen und Völker obzusiegen. Aber selbst die rein germanischen Staaten und Völker sind insofern römisch, – tragen das weltgeschichtliehe Gewand einer spätern Zeit, als sie die griechischrömische Bildung, die römischen Staatseinrichtungen und die römische Rechtsgesetzgebung, die römisch-christliche Kirche und die kirchlichen Gesetze, – die römischen Wissenschaften, Künste und Handwerke in sich aufgenommen und zur Unterlage der neuern Entwickelungs- und Bildungsstufen gemacht haben. Die griechisch-römische Bildung, die Griechen und Römer mit ihren grossen geistigen Errungenschaften auf den Gebieten der Poesie und der Kunst, der Wissenschaften des Himmels und der

1) Winckelmann, I. S. 397 oben.
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[317/0337] die gewölbten Teinpeldecken mit Schiffsböden, Navaten, verglichen; so hatte auch der Tempel des capitolinischen Jupiters drei Navaten, und dennoch eine Decke von Holz, welche nach der Zerstörung von Carthago vergoldet wurde. 1) Die romanischen Sprachen, Völker und Staaten sind im vollsten Sinne das Verbindungsglied, die Brücke, das Ausgangs- und Eingangstbor zwischen dem Römerthume und überhaupt Alterthume und zwischen dem Germanenthume, dem Mittelalter, der Neuzeit, – zwischen dem Heidenthume und dem Christenthume. Die romanischen Völker und Staaten sind der Kampf und dennoch die Verbindung, die kämpfende und die sich versöhnende Neugestaltung zweier sich begegnenden weltgeschichtlichen Völker und Bildungen, der Römer und der Germanen; das Versöhnende und Verbindende sind die höhere römischgriechische Bildung, – die Wissenschaften, die Künste und Handwerke, noch geschätzt und gepflegt unter den verwüstendsten Völkerstürmen von der Kirche und den Geistlichen. Wo die germanischen Völker in alten römischen Ländern mit den Römern und den romanisirten keltischen Völkern zusammentrafen, war das Römerthum so fest begründet und mächtig, dass es selbst seine Sprache durch eine zeitgemässe Umbildung forterhalten konnte, und nur in den früh besetzten römischen Grenzlanden vermochten die germanischen Sprachen und Völker obzusiegen. Aber selbst die rein germanischen Staaten und Völker sind insofern römisch, – tragen das weltgeschichtliehe Gewand einer spätern Zeit, als sie die griechischrömische Bildung, die römischen Staatseinrichtungen und die römische Rechtsgesetzgebung, die römisch-christliche Kirche und die kirchlichen Gesetze, – die römischen Wissenschaften, Künste und Handwerke in sich aufgenommen und zur Unterlage der neuern Entwickelungs- und Bildungsstufen gemacht haben. Die griechisch-römische Bildung, die Griechen und Römer mit ihren grossen geistigen Errungenschaften auf den Gebieten der Poesie und der Kunst, der Wissenschaften des Himmels und der 1) Winckelmann, I. S. 397 oben.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863, S. 317. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/337>, abgerufen am 24.11.2024.