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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.

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könne ob das Wort eine directe Herübernahme des lat. magister in die deutsche Sprache sei, oder ob es selbstständig abgeleitet worden aus meist, zu welchem Letztern sich Schmeller, baierisches Wörterbuch, II. S. 643, hinzuneigen scheint: jedoch werde in den ältesten Denkmalen das Wort häufig für magister gebraucht und durch dies erklärt, auch scheine für diese Annahme das Fehlen des Wortes im Gothischen zu sprechen; das lat. magister habe im Mittelalter einen weiten Umfang von Bedeutungen erlangt (vergl. du Cange); fast ihnen allen entspreche das deutsche Meister, das aber sein Gebiet noch erweitert habe, wobei das Gefühl eines Zusammenhangs mit meist mehrfach thätig gewesen zu sein scheine. Mit Ziemann und Wackernagel stimmt über die lat. Ableitung auch Grimm zusammen. Das deutsche Meister ist nicht verschieden von franz. maitre, engl. mastre, ital. maetro. portug. mestre u. s. w. Nach Gaupp, I. S. XXXVII, kommt der lateinische Name Bürgermeister, welcher Name auch zufolge Unger, des Richtes Stig, Göttingen 1847, S. 113, sowohl dem Vorsteher einer städtischen, als einer bäuerlichen Gemeinde ertheilt wird, am frühesten wohl in Cöln vor, denn hier werden magistri civium neben den scabini und den officiati de Rycherzeggede schon in einer höchst merkwürdigen Urkunde von 11691) genannt. Gaupp ist sogar geneigt, den städtischen oder bürgerliehen Namen von dem bäuerlichen abzuleiten, was aber allen geschichtlichen Verhältnissen gemäss rein unmöglich ist, indem die Städte die einzigen Meister und Vorbilder des Landes zu allen Zeiten waren. Der Ausdruck Meister ist auch ganz in der maurerischen Bedeutung in die deutsche Jägersprache übergegangen. Bei Grimm, Weidsprüche und Jägerschreie, in den altdeutschen Wäldern, III. S. 97 ff., heissst es:

Sag mir an mein lieber Weidmann,
warum wird ein Jäger ein Meister-Jäger genannt?
Ein gerechter und ein gewisser Jäger hat von Fürsten und Herrn die Vergunst,
er solle genannt werden ein Meister der sieben freien Kunst.

1) Bei Gengler, S.67 ff.

könne ob das Wort eine directe Herübernahme des lat. magister in die deutsche Sprache sei, oder ob es selbstständig abgeleitet worden aus meist, zu welchem Letztern sich Schmeller, baierisches Wörterbuch, II. S. 643, hinzuneigen scheint: jedoch werde in den ältesten Denkmalen das Wort häufig für magister gebraucht und durch dies erklärt, auch scheine für diese Annahme das Fehlen des Wortes im Gothischen zu sprechen; das lat. magister habe im Mittelalter einen weiten Umfang von Bedeutungen erlangt (vergl. du Cange); fast ihnen allen entspreche das deutsche Meister, das aber sein Gebiet noch erweitert habe, wobei das Gefühl eines Zusammenhangs mit meist mehrfach thätig gewesen zu sein scheine. Mit Ziemann und Wackernagel stimmt über die lat. Ableitung auch Grimm zusammen. Das deutsche Meister ist nicht verschieden von franz. maitre, engl. mastre, ital. maëtro. portug. mestre u. s. w. Nach Gaupp, I. S. XXXVII, kommt der lateinische Name Bürgermeister, welcher Name auch zufolge Unger, des Richtes Stig, Göttingen 1847, S. 113, sowohl dem Vorsteher einer städtischen, als einer bäuerlichen Gemeinde ertheilt wird, am frühesten wohl in Cöln vor, denn hier werden magistri civium neben den scabini und den officiati de Rycherzeggede schon in einer höchst merkwürdigen Urkunde von 11691) genannt. Gaupp ist sogar geneigt, den städtischen oder bürgerliehen Namen von dem bäuerlichen abzuleiten, was aber allen geschichtlichen Verhältnissen gemäss rein unmöglich ist, indem die Städte die einzigen Meister und Vorbilder des Landes zu allen Zeiten waren. Der Ausdruck Meister ist auch ganz in der maurerischen Bedeutung in die deutsche Jägersprache übergegangen. Bei Grimm, Weidsprüche und Jägerschreie, in den altdeutschen Wäldern, III. S. 97 ff., heissst es:

Sag mir an mein lieber Weidmann,
warum wird ein Jäger ein Meister-Jäger genannt?
Ein gerechter und ein gewisser Jäger hat von Fürsten und Herrn die Vergunst,
er solle genannt werden ein Meister der sieben freien Kunst.

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[247/0267] könne ob das Wort eine directe Herübernahme des lat. magister in die deutsche Sprache sei, oder ob es selbstständig abgeleitet worden aus meist, zu welchem Letztern sich Schmeller, baierisches Wörterbuch, II. S. 643, hinzuneigen scheint: jedoch werde in den ältesten Denkmalen das Wort häufig für magister gebraucht und durch dies erklärt, auch scheine für diese Annahme das Fehlen des Wortes im Gothischen zu sprechen; das lat. magister habe im Mittelalter einen weiten Umfang von Bedeutungen erlangt (vergl. du Cange); fast ihnen allen entspreche das deutsche Meister, das aber sein Gebiet noch erweitert habe, wobei das Gefühl eines Zusammenhangs mit meist mehrfach thätig gewesen zu sein scheine. Mit Ziemann und Wackernagel stimmt über die lat. Ableitung auch Grimm zusammen. Das deutsche Meister ist nicht verschieden von franz. maitre, engl. mastre, ital. maëtro. portug. mestre u. s. w. Nach Gaupp, I. S. XXXVII, kommt der lateinische Name Bürgermeister, welcher Name auch zufolge Unger, des Richtes Stig, Göttingen 1847, S. 113, sowohl dem Vorsteher einer städtischen, als einer bäuerlichen Gemeinde ertheilt wird, am frühesten wohl in Cöln vor, denn hier werden magistri civium neben den scabini und den officiati de Rycherzeggede schon in einer höchst merkwürdigen Urkunde von 1169 1) genannt. Gaupp ist sogar geneigt, den städtischen oder bürgerliehen Namen von dem bäuerlichen abzuleiten, was aber allen geschichtlichen Verhältnissen gemäss rein unmöglich ist, indem die Städte die einzigen Meister und Vorbilder des Landes zu allen Zeiten waren. Der Ausdruck Meister ist auch ganz in der maurerischen Bedeutung in die deutsche Jägersprache übergegangen. Bei Grimm, Weidsprüche und Jägerschreie, in den altdeutschen Wäldern, III. S. 97 ff., heissst es: Sag mir an mein lieber Weidmann, warum wird ein Jäger ein Meister-Jäger genannt? Ein gerechter und ein gewisser Jäger hat von Fürsten und Herrn die Vergunst, er solle genannt werden ein Meister der sieben freien Kunst. 1) Bei Gengler, S.67 ff.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863, S. 247. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/267>, abgerufen am 22.11.2024.