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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.

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habe, und zwar weder in Griechenland noch in Italien, weder in Gallien noch in Britannien. Der Brudername, worüber meine Abhandlung in der Symbolik, I. S. 86 ff., zu vergleichen ist, erscheint keineswegs als etwas eigenthümlich Christliches oder Germanisches, sondern die Christen und die Germanen haben ihn mit Allem, was sich daran anschliesst, aus dem höheren Alterthume und nach unserer Ansicht besonders aus den Mysterien und aus den griechischen Phratrien und ähnlichen griechischen Vereinen empfangen. Dem in jener Abhandlung Beigebrachten sei noch beigefügt:

Im Buche Judith 7, 23 ff., spricht Ozias: "Liebe Brüder, seid männlich, wir wollen noch 5 Tage auf die Erbarmung Gottes harren; vielleicht wird er von seinem Zorn ablassen und seines Namens verschonen." Die Anrede "liebe Brüder" gebraucht auch die Judith selbst. Jonathan, der Makknbäer, Makkab. I. 12, schreibt an die von Sparta, als an liebe Brüder, erneut die [fremdsprachliches Material] und [fremdsprachliches Material], und versichert. dass ihrer als Brüder bei den Festen und bei den Opfern immer sei gedacht worden. Thiersch, Epochen der bildenden Kunst, S. 26 Anm., folgert aus diesem Schreiben und seiner gleichförmigen Beantwortung, dass sich bei dem hebräischen Stammvolke in Phönicien und Palästina eine dunkele Kunde eines Zusammenhangs zwischen ihm und den peloponnesischen Stammheroen forterhalten hatte. - In der Odyssee 21, 216 fordert Odysseus den Schweinhirt Eumäos und den Oberhirten der Rinder auf, auch in Zukunft des Telemachos Freunde und leibliche Brüder zu sein.

Im Samaveda II. 7. 2, 1 wird Agni, das Heerdfeuer angerufen als "der liebe Freund, der Genosse und Bruder der Menschen." Rig-Veda I. 11, 2 heisst es: "Ja dein, des starken (Indra) Brüderschaft fürchten wir nimmer, Herr der Kraft!"1) Rig-V. I. 22, 10 werden die Wasser- und Wolkengöttinnen die Schwestern der Opfernden genannt. Agni wird im Rig.-V. 1. 31, 10 angeredet als Vater und als Bruder. Die Pflichten, welche der Mensch und Maurer gegenüber den Brüdern und der ganzen

1) Benfey, Orient und Occident, I. (Göttingen 1861) S. 9 ff.

habe, und zwar weder in Griechenland noch in Italien, weder in Gallien noch in Britannien. Der Brudername, worüber meine Abhandlung in der Symbolik, I. S. 86 ff., zu vergleichen ist, erscheint keineswegs als etwas eigenthümlich Christliches oder Germanisches, sondern die Christen und die Germanen haben ihn mit Allem, was sich daran anschliesst, aus dem höheren Alterthume und nach unserer Ansicht besonders aus den Mysterien und aus den griechischen Phratrien und ähnlichen griechischen Vereinen empfangen. Dem in jener Abhandlung Beigebrachten sei noch beigefügt:

Im Buche Judith 7, 23 ff., spricht Ozias: „Liebe Brüder, seid männlich, wir wollen noch 5 Tage auf die Erbarmung Gottes harren; vielleicht wird er von seinem Zorn ablassen und seines Namens verschonen.“ Die Anrede „liebe Brüder“ gebraucht auch die Judith selbst. Jonathan, der Makknbäer, Makkab. I. 12, schreibt an die von Sparta, als an liebe Brüder, erneut die [fremdsprachliches Material] und [fremdsprachliches Material], und versichert. dass ihrer als Brüder bei den Festen und bei den Opfern immer sei gedacht worden. Thiersch, Epochen der bildenden Kunst, S. 26 Anm., folgert aus diesem Schreiben und seiner gleichförmigen Beantwortung, dass sich bei dem hebräischen Stammvolke in Phönicien und Palästina eine dunkele Kunde eines Zusammenhangs zwischen ihm und den peloponnesischen Stammheroen forterhalten hatte. – In der Odyssee 21, 216 fordert Odysseus den Schweinhirt Eumäos und den Oberhirten der Rinder auf, auch in Zukunft des Telemachos Freunde und leibliche Brüder zu sein.

Im Samaveda II. 7. 2, 1 wird Agni, das Heerdfeuer angerufen als „der liebe Freund, der Genosse und Bruder der Menschen.“ Rig-Veda I. 11, 2 heisst es: „Ja dein, des starken (Indra) Brüderschaft fürchten wir nimmer, Herr der Kraft!“1) Rig-V. I. 22, 10 werden die Wasser- und Wolkengöttinnen die Schwestern der Opfernden genannt. Agni wird im Rig.-V. 1. 31, 10 angeredet als Vater und als Bruder. Die Pflichten, welche der Mensch und Maurer gegenüber den Brüdern und der ganzen

1) Benfey, Orient und Occident, I. (Göttingen 1861) S. 9 ff.
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[199/0219] habe, und zwar weder in Griechenland noch in Italien, weder in Gallien noch in Britannien. Der Brudername, worüber meine Abhandlung in der Symbolik, I. S. 86 ff., zu vergleichen ist, erscheint keineswegs als etwas eigenthümlich Christliches oder Germanisches, sondern die Christen und die Germanen haben ihn mit Allem, was sich daran anschliesst, aus dem höheren Alterthume und nach unserer Ansicht besonders aus den Mysterien und aus den griechischen Phratrien und ähnlichen griechischen Vereinen empfangen. Dem in jener Abhandlung Beigebrachten sei noch beigefügt: Im Buche Judith 7, 23 ff., spricht Ozias: „Liebe Brüder, seid männlich, wir wollen noch 5 Tage auf die Erbarmung Gottes harren; vielleicht wird er von seinem Zorn ablassen und seines Namens verschonen.“ Die Anrede „liebe Brüder“ gebraucht auch die Judith selbst. Jonathan, der Makknbäer, Makkab. I. 12, schreibt an die von Sparta, als an liebe Brüder, erneut die _ und _ , und versichert. dass ihrer als Brüder bei den Festen und bei den Opfern immer sei gedacht worden. Thiersch, Epochen der bildenden Kunst, S. 26 Anm., folgert aus diesem Schreiben und seiner gleichförmigen Beantwortung, dass sich bei dem hebräischen Stammvolke in Phönicien und Palästina eine dunkele Kunde eines Zusammenhangs zwischen ihm und den peloponnesischen Stammheroen forterhalten hatte. – In der Odyssee 21, 216 fordert Odysseus den Schweinhirt Eumäos und den Oberhirten der Rinder auf, auch in Zukunft des Telemachos Freunde und leibliche Brüder zu sein. Im Samaveda II. 7. 2, 1 wird Agni, das Heerdfeuer angerufen als „der liebe Freund, der Genosse und Bruder der Menschen.“ Rig-Veda I. 11, 2 heisst es: „Ja dein, des starken (Indra) Brüderschaft fürchten wir nimmer, Herr der Kraft!“ 1) Rig-V. I. 22, 10 werden die Wasser- und Wolkengöttinnen die Schwestern der Opfernden genannt. Agni wird im Rig.-V. 1. 31, 10 angeredet als Vater und als Bruder. Die Pflichten, welche der Mensch und Maurer gegenüber den Brüdern und der ganzen 1) Benfey, Orient und Occident, I. (Göttingen 1861) S. 9 ff.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863, S. 199. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/219>, abgerufen am 23.11.2024.