Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.10. Drei Eigenschaften, die dem Kymren übel stehen: mit einem Auge zu sehen, mit einem Ohre zu hören, und mit einer Hand zu geben. 11. Drei Dinge, die der Kymre bis zu seinem Tode bewahren und schirmen muss: sein Schwert, sein Geheimniss, und seinen Freund. Bei dieser Gelegenheit sei bezüglich des Schwertes bemerkt, dass das entblössete Schwert ein von den Barden in ihren feierlichen Versammlungen gebrauchtes, aber noch wenig aufgeklärtes, Symbol gewesen ist. Walter, S. 279, bemerkt darüber wörtlich nur dies: "Hierauf (nach der Eröffnung der Bardenversammlung) brachte einer der Barden ein Schwert, mit welchem theils in der Scheide, theils entblösst, jedoch es immer an der Spitze, nicht am Griff anfassend , unter feierlichem Aufrufe mancherlei Ceremonien gemacht wurden, deren Sinn war, dass die Barden Männer des Friedens seien, und daher gegen Keinen ein entblösstes Schwert trügen." Es leuchtet ein, dass die Barden in ihrer feierlichen Festversammlung durch den symbolischen Gebrauch des Schwertes doch ein weiteres Geheimniss angedeutet haben, wogegen allerdings der Menge nur jene Bedeutung bezeichnet worden zu sein scheint. Walter, S. 308 ff., verwirft zwar ganz die Ansichten der walischen Gelehrten, z. B. eines William Owen, Edward Williams, John Williams, Williams ab Ithel, Edward Davies und Herbert, denen zum Theil auch Turner und Villemarque1) beitraten, dass unter den kymrischen Barden sich druidische Ansichten und Geheimnisse forterhalten und dem römischen Christenthum, dem Papstthume sich feindlich und abgeneigt gegenübergestellt haben, - und macht die Barden und die Kymren zu guten katholischen Christen, welche ihre sog. reinere Auffassung des Christenthums nur aus der katholischen Kirche 1) Nach Villemarque, I. S. 200, musste der Barde bei seiner Weihe auf eine Lanze unauslöschlichen Hass den angelsächsischen Eroberern schwören, worauf sich die berühmte Weissagung des Taliesin gründete, dass das englische Reich durch eine Lanze zu Grunde geben werde. Auch spricht Villemarque, II, S. 258 oben, von dem ordre maconnique des bardes.
10. Drei Eigenschaften, die dem Kymren übel stehen: mit einem Auge zu sehen, mit einem Ohre zu hören, und mit einer Hand zu geben. 11. Drei Dinge, die der Kymre bis zu seinem Tode bewahren und schirmen muss: sein Schwert, sein Geheimniss, und seinen Freund. Bei dieser Gelegenheit sei bezüglich des Schwertes bemerkt, dass das entblössete Schwert ein von den Barden in ihren feierlichen Versammlungen gebrauchtes, aber noch wenig aufgeklärtes, Symbol gewesen ist. Walter, S. 279, bemerkt darüber wörtlich nur dies: „Hierauf (nach der Eröffnung der Bardenversammlung) brachte einer der Barden ein Schwert, mit welchem theils in der Scheide, theils entblösst, jedoch es immer an der Spitze, nicht am Griff anfassend , unter feierlichem Aufrufe mancherlei Ceremonien gemacht wurden, deren Sinn war, dass die Barden Männer des Friedens seien, und daher gegen Keinen ein entblösstes Schwert trügen.“ Es leuchtet ein, dass die Barden in ihrer feierlichen Festversammlung durch den symbolischen Gebrauch des Schwertes doch ein weiteres Geheimniss angedeutet haben, wogegen allerdings der Menge nur jene Bedeutung bezeichnet worden zu sein scheint. Walter, S. 308 ff., verwirft zwar ganz die Ansichten der walischen Gelehrten, z. B. eines William Owen, Edward Williams, John Williams, Williams ab Ithel, Edward Davies und Herbert, denen zum Theil auch Turner und Villemarqué1) beitraten, dass unter den kymrischen Barden sich druidische Ansichten und Geheimnisse forterhalten und dem römischen Christenthum, dem Papstthume sich feindlich und abgeneigt gegenübergestellt haben, – und macht die Barden und die Kymren zu guten katholischen Christen, welche ihre sog. reinere Auffassung des Christenthums nur aus der katholischen Kirche 1) Nach Villemarqué, I. S. 200, musste der Barde bei seiner Weihe auf eine Lanze unauslöschlichen Hass den angelsächsischen Eroberern schwören, worauf sich die berühmte Weissagung des Taliésin gründete, dass das englische Reich durch eine Lanze zu Grunde geben werde. Auch spricht Villemarqué, II, S. 258 oben, von dem ordre maçonnique des bardes.
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10. Drei Eigenschaften, die dem Kymren übel stehen: mit einem Auge zu sehen, mit einem Ohre zu hören, und mit einer Hand zu geben.
11. Drei Dinge, die der Kymre bis zu seinem Tode bewahren und schirmen muss: sein Schwert, sein Geheimniss, und seinen Freund.
Bei dieser Gelegenheit sei bezüglich des Schwertes bemerkt, dass das entblössete Schwert ein von den Barden in ihren feierlichen Versammlungen gebrauchtes, aber noch wenig aufgeklärtes, Symbol gewesen ist. Walter, S. 279, bemerkt darüber wörtlich nur dies: „Hierauf (nach der Eröffnung der Bardenversammlung) brachte einer der Barden ein Schwert, mit welchem theils in der Scheide, theils entblösst, jedoch es immer an der Spitze, nicht am Griff anfassend , unter feierlichem Aufrufe mancherlei Ceremonien gemacht wurden, deren Sinn war, dass die Barden Männer des Friedens seien, und daher gegen Keinen ein entblösstes Schwert trügen.“ Es leuchtet ein, dass die Barden in ihrer feierlichen Festversammlung durch den symbolischen Gebrauch des Schwertes doch ein weiteres Geheimniss angedeutet haben, wogegen allerdings der Menge nur jene Bedeutung bezeichnet worden zu sein scheint. Walter, S. 308 ff., verwirft zwar ganz die Ansichten der walischen Gelehrten, z. B. eines William Owen, Edward Williams, John Williams, Williams ab Ithel, Edward Davies und Herbert, denen zum Theil auch Turner und Villemarqué 1) beitraten, dass unter den kymrischen Barden sich druidische Ansichten und Geheimnisse forterhalten und dem römischen Christenthum, dem Papstthume sich feindlich und abgeneigt gegenübergestellt haben, – und macht die Barden und die Kymren zu guten katholischen Christen, welche ihre sog. reinere Auffassung des Christenthums nur aus der katholischen Kirche
1) Nach Villemarqué, I. S. 200, musste der Barde bei seiner Weihe auf eine Lanze unauslöschlichen Hass den angelsächsischen Eroberern schwören, worauf sich die berühmte Weissagung des Taliésin gründete, dass das englische Reich durch eine Lanze zu Grunde geben werde. Auch spricht Villemarqué, II, S. 258 oben, von dem ordre maçonnique des bardes.
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