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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.

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Krone vereinigte. Diesem Jahrhunderte andauernden Kampfe der Kymren und Walen für ihre Unabhängigkeit und ihr Dasein, diesem Ringen um das Volksthum ist es gewiss wesentlich zuzuschreiben, dass sich der alte Volksgesang, die Heldensage und Dichtung, die kymrische Sprache und das Lied mit den Barden, den Sängern und Dichtern forterhalten und fortgebildet haben.1) Die kymrischen Barden, deren Namen nach Diefenbach, S. 245, nur irrig auch auf die germanischen Sänger angewandt wurde, sind die Vertreter des ganzen kymrischen Volkes, seiner Sprache und Literatur, daher die Bardenvertassung einen Gegenstand der Staatsgesetzgebung bildet, ihre Einrichtung eine Staats- und Volkseinrichtung ist, welche von den Fürsten und von dem Volke mit der gleichen Liebe und Sorgfalt gepflegt wird. Ursprünglich waren die Barden blos die Dichter und Sänger, aber in den neukymrischen Reichen, in Cymru oder Wales wurden sie die Pfleger und Träger der gesammten Volks- und selbst zum Theil der Gelehrtenbildung, man dürfte sagen, sie haben auch die Obliegenheiten der alten Druiden übernommen, weghalb ihre Sängersitze oder Sängerstühle nunmehr sich den frühern Druidenschulen auch ähnlich stellten. Selbst das Prophetenamt, das Amt des Vates war auf sie übergegangen, da sie aus den Prophezeiungen des Landes die Zukunft erkennen sollten.2) Der unter den Kelten so alte Feudaldienst erstreckte sich namentlich in Wales auch auf die Barden. Bereits im sechsten Jahrhundert erscheinen die Barden als ein hochgeehrter Stand, als die geistige Spitze des Volkes, welche als Freunde und Berather den Fürsten zur Seite standen und selbst Fürsten zu ihren Gliedern zählten; sie übten neben den geistlichen Schulen, worin die Schulwissenschaften, die sog. 7 freien Künste gelehrt wurden, die höhere und höchste Kunst des vaterländischen Sinnes, Wortes und Gesanges, - der Vaterlandsliebe und Vaterlandsgeschichte, - der Volksfreiheit und Volksthümlichkeit. Aus dem neuern deutschen Volksleben könnten mit den Bardenvereinen blos die Sänger-

1) Walter, S. 80 und 265.
2) Walter, S. 283.

Krone vereinigte. Diesem Jahrhunderte andauernden Kampfe der Kymren und Walen für ihre Unabhängigkeit und ihr Dasein, diesem Ringen um das Volksthum ist es gewiss wesentlich zuzuschreiben, dass sich der alte Volksgesang, die Heldensage und Dichtung, die kymrische Sprache und das Lied mit den Barden, den Sängern und Dichtern forterhalten und fortgebildet haben.1) Die kymrischen Barden, deren Namen nach Diefenbach, S. 245, nur irrig auch auf die germanischen Sänger angewandt wurde, sind die Vertreter des ganzen kymrischen Volkes, seiner Sprache und Literatur, daher die Bardenvertassung einen Gegenstand der Staatsgesetzgebung bildet, ihre Einrichtung eine Staats- und Volkseinrichtung ist, welche von den Fürsten und von dem Volke mit der gleichen Liebe und Sorgfalt gepflegt wird. Ursprünglich waren die Barden blos die Dichter und Sänger, aber in den neukymrischen Reichen, in Cymru oder Wales wurden sie die Pfleger und Träger der gesammten Volks- und selbst zum Theil der Gelehrtenbildung, man dürfte sagen, sie haben auch die Obliegenheiten der alten Druiden übernommen, weghalb ihre Sängersitze oder Sängerstühle nunmehr sich den frühern Druidenschulen auch ähnlich stellten. Selbst das Prophetenamt, das Amt des Vates war auf sie übergegangen, da sie aus den Prophezeiungen des Landes die Zukunft erkennen sollten.2) Der unter den Kelten so alte Feudaldienst erstreckte sich namentlich in Wales auch auf die Barden. Bereits im sechsten Jahrhundert erscheinen die Barden als ein hochgeehrter Stand, als die geistige Spitze des Volkes, welche als Freunde und Berather den Fürsten zur Seite standen und selbst Fürsten zu ihren Gliedern zählten; sie übten neben den geistlichen Schulen, worin die Schulwissenschaften, die sog. 7 freien Künste gelehrt wurden, die höhere und höchste Kunst des vaterländischen Sinnes, Wortes und Gesanges, – der Vaterlandsliebe und Vaterlandsgeschichte, – der Volksfreiheit und Volksthümlichkeit. Aus dem neuern deutschen Volksleben könnten mit den Bardenvereinen blos die Sänger-

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Krone vereinigte. Diesem Jahrhunderte andauernden Kampfe der Kymren und Walen für ihre Unabhängigkeit und ihr Dasein, diesem Ringen um das Volksthum ist es gewiss wesentlich zuzuschreiben, dass sich der alte Volksgesang, die Heldensage und Dichtung, die kymrische Sprache und das Lied mit den Barden, den Sängern und Dichtern forterhalten und fortgebildet haben.<note place="foot" n="1)">Walter, S. 80 und 265.<lb/></note> Die kymrischen Barden, deren Namen nach Diefenbach, S. 245, nur irrig auch auf die germanischen Sänger angewandt wurde, sind die Vertreter des ganzen kymrischen Volkes, seiner Sprache und Literatur, daher die Bardenvertassung einen Gegenstand der Staatsgesetzgebung bildet, ihre Einrichtung eine Staats- und Volkseinrichtung ist, welche von den Fürsten und von dem Volke mit der gleichen Liebe und Sorgfalt gepflegt wird. Ursprünglich waren die Barden blos die Dichter und Sänger, aber in den neukymrischen Reichen, in Cymru oder Wales wurden sie die Pfleger und Träger der gesammten Volks- und selbst zum Theil der Gelehrtenbildung, man dürfte sagen, sie haben auch die Obliegenheiten der alten Druiden übernommen, weghalb ihre Sängersitze oder Sängerstühle nunmehr sich den frühern Druidenschulen auch ähnlich stellten. Selbst das Prophetenamt, das Amt des Vates war auf sie übergegangen, da sie aus den Prophezeiungen des Landes die Zukunft erkennen sollten.<note place="foot" n="2)">Walter, S. 283.</note> Der unter den Kelten so alte Feudaldienst erstreckte sich namentlich in Wales auch auf die Barden. Bereits im sechsten Jahrhundert erscheinen die Barden als ein hochgeehrter Stand, als die geistige Spitze des Volkes, welche als Freunde und Berather den Fürsten zur Seite standen und selbst Fürsten zu ihren Gliedern zählten; sie übten neben den geistlichen Schulen, worin die Schulwissenschaften, die sog. 7 freien Künste gelehrt wurden, die höhere und höchste Kunst des vaterländischen Sinnes, Wortes und Gesanges, &#x2013; der Vaterlandsliebe und Vaterlandsgeschichte, &#x2013; der Volksfreiheit und Volksthümlichkeit. Aus dem neuern deutschen Volksleben könnten mit den Bardenvereinen blos die Sänger-
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[111/0131] Krone vereinigte. Diesem Jahrhunderte andauernden Kampfe der Kymren und Walen für ihre Unabhängigkeit und ihr Dasein, diesem Ringen um das Volksthum ist es gewiss wesentlich zuzuschreiben, dass sich der alte Volksgesang, die Heldensage und Dichtung, die kymrische Sprache und das Lied mit den Barden, den Sängern und Dichtern forterhalten und fortgebildet haben. 1) Die kymrischen Barden, deren Namen nach Diefenbach, S. 245, nur irrig auch auf die germanischen Sänger angewandt wurde, sind die Vertreter des ganzen kymrischen Volkes, seiner Sprache und Literatur, daher die Bardenvertassung einen Gegenstand der Staatsgesetzgebung bildet, ihre Einrichtung eine Staats- und Volkseinrichtung ist, welche von den Fürsten und von dem Volke mit der gleichen Liebe und Sorgfalt gepflegt wird. Ursprünglich waren die Barden blos die Dichter und Sänger, aber in den neukymrischen Reichen, in Cymru oder Wales wurden sie die Pfleger und Träger der gesammten Volks- und selbst zum Theil der Gelehrtenbildung, man dürfte sagen, sie haben auch die Obliegenheiten der alten Druiden übernommen, weghalb ihre Sängersitze oder Sängerstühle nunmehr sich den frühern Druidenschulen auch ähnlich stellten. Selbst das Prophetenamt, das Amt des Vates war auf sie übergegangen, da sie aus den Prophezeiungen des Landes die Zukunft erkennen sollten. 2) Der unter den Kelten so alte Feudaldienst erstreckte sich namentlich in Wales auch auf die Barden. Bereits im sechsten Jahrhundert erscheinen die Barden als ein hochgeehrter Stand, als die geistige Spitze des Volkes, welche als Freunde und Berather den Fürsten zur Seite standen und selbst Fürsten zu ihren Gliedern zählten; sie übten neben den geistlichen Schulen, worin die Schulwissenschaften, die sog. 7 freien Künste gelehrt wurden, die höhere und höchste Kunst des vaterländischen Sinnes, Wortes und Gesanges, – der Vaterlandsliebe und Vaterlandsgeschichte, – der Volksfreiheit und Volksthümlichkeit. Aus dem neuern deutschen Volksleben könnten mit den Bardenvereinen blos die Sänger- 1) Walter, S. 80 und 265. 2) Walter, S. 283.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/131>, abgerufen am 22.11.2024.