Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.setzen; statt dessen wird die Dreissigzahl wiederholt und damit in das hier ungeeignete Decimalsystem hineingegriffen. Nach dem Duodecimalsysteme wurde in der That jede der 4 Phylen später in 12 Naukrarien getheilt, welche 48 Naukrarien, von denen je 4 wieder in nordischer Weise zu einer Trittye verbunden waren,1) die Verpflichtung hatten, je ein Kriegsschiff zur Flotte zu stellen, und darnach die Benennung hatten. Auch musste jede Naukrarie zwei Reiter zum Heere stellen.2) Diese Anknüpfung der Naukrarien an die Phylenverfassung beweiset zugleich, dass die letztere ursprünglich eine militärische gewesen. Klisthenes verliess das Duodecimalsystem, welches sich gerade dadurch als das frühere darstellt, aber ganz und wählte das Decimalsystem für die Phylenverfassung, was auch die Zehnzahl für viele Staatscollegien, die Hundertzahl (10 x 10) der Demen, die Fünfzigzahl der Naukrarien (5 x 10) und die Fünfhundertzahl (10 x 50 aus jeder Phyle) für den obersten Rath zur Folge hatte.3) Aus der Bestimmung des atheniensischen Freistaates, dass zu Bürgeraufnahmen, bei Beschlüssen gegen eine bestimmte Person, wie namentlich bei dem von Klisthenes eingeführten Ostracismus, in der Volksversammlung mindestens 6000 Zustimmende vorhanden sein mussten,4) darf vielleicht vermuthet werden, es seien als volle Zahl der Volksversammlung und damit auch der wehrhaften Männer 12,000 vorausgesetzt. Die 12 Phratrieen wären sonach die 12 Abtheilungen des jüdischen und macedonischen Heeres, die 12 Stämme des atheniensischen Volkes. Die Phratrie wäre ursprünglich gleichbedeutend mit einem grossen Tausend oder 12 Hundertschatten, welche in 30 Geschlechter aus mythischem Grunde eingetheilt und nur als kleines Tausend angenommen werden, so dass auf jedes Geschlecht ungenau oder ungleich 33 oder 34 Mann fallen würden, wofür man die runde Zahl 30 gesetzt hat. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass sich in Attika und anderen griechischen Staaten die Demokratie, das freie 1) Schoemann, I. S. 373; meine Symbolik, II. S. 674. 2) Schoemann, I. S. 328. 3) Schoemann, I. S. 338 und 372; Hermann, §. 111 u.153ff. 4) Hermann, §. 130, Anm. 6; Schoemann, I. S. 357.
setzen; statt dessen wird die Dreissigzahl wiederholt und damit in das hier ungeeignete Decimalsystem hineingegriffen. Nach dem Duodecimalsysteme wurde in der That jede der 4 Phylen später in 12 Naukrarien getheilt, welche 48 Naukrarien, von denen je 4 wieder in nordischer Weise zu einer Trittye verbunden waren,1) die Verpflichtung hatten, je ein Kriegsschiff zur Flotte zu stellen, und darnach die Benennung hatten. Auch musste jede Naukrarie zwei Reiter zum Heere stellen.2) Diese Anknüpfung der Naukrarien an die Phylenverfassung beweiset zugleich, dass die letztere ursprünglich eine militärische gewesen. Klisthenes verliess das Duodecimalsystem, welches sich gerade dadurch als das frühere darstellt, aber ganz und wählte das Decimalsystem für die Phylenverfassung, was auch die Zehnzahl für viele Staatscollegien, die Hundertzahl (10 x 10) der Demen, die Fünfzigzahl der Naukrarien (5 x 10) und die Fünfhundertzahl (10 x 50 aus jeder Phyle) für den obersten Rath zur Folge hatte.3) Aus der Bestimmung des atheniensischen Freistaates, dass zu Bürgeraufnahmen, bei Beschlüssen gegen eine bestimmte Person, wie namentlich bei dem von Klisthenes eingeführten Ostracismus, in der Volksversammlung mindestens 6000 Zustimmende vorhanden sein mussten,4) darf vielleicht vermuthet werden, es seien als volle Zahl der Volksversammlung und damit auch der wehrhaften Männer 12,000 vorausgesetzt. Die 12 Phratrieen wären sonach die 12 Abtheilungen des jüdischen und macedonischen Heeres, die 12 Stämme des atheniensischen Volkes. Die Phratrie wäre ursprünglich gleichbedeutend mit einem grossen Tausend oder 12 Hundertschatten, welche in 30 Geschlechter aus mythischem Grunde eingetheilt und nur als kleines Tausend angenommen werden, so dass auf jedes Geschlecht ungenau oder ungleich 33 oder 34 Mann fallen würden, wofür man die runde Zahl 30 gesetzt hat. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass sich in Attika und anderen griechischen Staaten die Demokratie, das freie 1) Schoemann, I. S. 373; meine Symbolik, II. S. 674. 2) Schoemann, I. S. 328. 3) Schoemann, I. S. 338 und 372; Hermann, §. 111 u.153ff. 4) Hermann, §. 130, Anm. 6; Schoemann, I. S. 357.
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Es ist nicht unwahrscheinlich, dass sich in Attika und anderen griechischen Staaten die Demokratie, das freie
1) Schoemann, I. S. 373; meine Symbolik, II. S. 674.
2) Schoemann, I. S. 328.
3) Schoemann, I. S. 338 und 372; Hermann, §. 111 u.153ff.
4) Hermann, §. 130, Anm. 6; Schoemann, I. S. 357.
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