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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

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latus serpentes cristati et erecti, ovum ore apprehendentes. Fabretti muthmasste, dass dieses Monument entweder den Wunsch um ein langes Leben ausdrücke oder den Kindersegen für einen bisher unfruchtbaren Mutterschoss erflehe wogegen sich jedoch Bachofen mit Grund erklärt, als der Bestimmung eines Funerärsteines nicht entsprechend; die Salus, an welche hier allein gedacht werden könne, sei eine höhere, welche jenseits der Grenzen der leiblichen Existenz und des tellurischen Daseins liegt; es seien nova salutis curricula, welche Apulejus als den höhern Inhalt der Mysterien darstellt. Die beiden Schlangen auf dem Grabmonumente bezeichnen daher in dem von ihnen gehaltenen Eie, als dem Symbole des Lebens, die Hoffnung und den Keim des höhern Lebens, der Unsterblichkeit, welchen der Verstorbene entgegenzugehen glaubt, - es ist gleichsam ein maurerisches Denkmal des Meisters; es bezeichnet die pythagoreische Hugiea, die ewige Gesundheit und das ewige Leben.

Der pythagoreische Buchstaben Y, die pythagoreische Hugiea erscheint nun auch noch heute in der Maurerei, besonders in den höhern Graden, indem der Aufzunehmende mit den Füssen einen nach Aussen geöffneten Winkel, d. h. den Buchstaben Y bildet, um anzudeuten, dass er die Hugiea, die Unsterblichkeit zu erlangen hoffe. Auf dem Titelkupfer von Jachin und Boaz in der Ausgabe von 1800, mitgetheilt von Krause, I. 1. S. 238, ist daher über der Säule Jachin und unterhalb der strahlenden Sonne der Buchstabe Y (Ypsilon) angebracht, worüber die aber ungenügenden Bemerkungen von Krause, I. 1. S. 310, Anm.*, und S. 313, Anm.*, sowie I. 2. S. 355 zu vergleichen sind und den ursprünglich alle Aufzunehmenden zu bilden hatten, indem erst später mit der Ausbildung der verschiedenen Einweihungsgrade auch verschiedene Antrittsstellungen festgesetzt wurden. Jetzt wurde gesagt, dass der Lehrlingstritt oder Schritt die Figur eines Winkelmasses, - der Gesellentritt und Schritt die Figur einer Setzwage und der Meistertritt und Schritt einen offenen Zirkel, ein Y bilden müsse, ähnlich wie der Lehrling mit entblösstem linken Knie, der Geselle mit dem rechten und der Meister mit beiden Knieen bei der Ablegung des

latus serpentes cristati et erecti, ovum ore apprehendentes. Fabretti muthmasste, dass dieses Monument entweder den Wunsch um ein langes Leben ausdrücke oder den Kindersegen für einen bisher unfruchtbaren Mutterschoss erflehe wogegen sich jedoch Bachofen mit Grund erklärt, als der Bestimmung eines Funerärsteines nicht entsprechend; die Salus, an welche hier allein gedacht werden könne, sei eine höhere, welche jenseits der Grenzen der leiblichen Existenz und des tellurischen Daseins liegt; es seien nova salutis curricula, welche Apulejus als den höhern Inhalt der Mysterien darstellt. Die beiden Schlangen auf dem Grabmonumente bezeichnen daher in dem von ihnen gehaltenen Eie, als dem Symbole des Lebens, die Hoffnung und den Keim des höhern Lebens, der Unsterblichkeit, welchen der Verstorbene entgegenzugehen glaubt, – es ist gleichsam ein maurerisches Denkmal des Meisters; es bezeichnet die pythagoreische Hugiea, die ewige Gesundheit und das ewige Leben.

Der pythagoreische Buchstaben Y, die pythagoreische Hugiea erscheint nun auch noch heute in der Maurerei, besonders in den höhern Graden, indem der Aufzunehmende mit den Füssen einen nach Aussen geöffneten Winkel, d. h. den Buchstaben Y bildet, um anzudeuten, dass er die Hugiea, die Unsterblichkeit zu erlangen hoffe. Auf dem Titelkupfer von Jachin und Boaz in der Ausgabe von 1800, mitgetheilt von Krause, I. 1. S. 238, ist daher über der Säule Jachin und unterhalb der strahlenden Sonne der Buchstabe Y (Ypsilon) angebracht, worüber die aber ungenügenden Bemerkungen von Krause, I. 1. S. 310, Anm.*, und S. 313, Anm.*, sowie I. 2. S. 355 zu vergleichen sind und den ursprünglich alle Aufzunehmenden zu bilden hatten, indem erst später mit der Ausbildung der verschiedenen Einweihungsgrade auch verschiedene Antrittsstellungen festgesetzt wurden. Jetzt wurde gesagt, dass der Lehrlingstritt oder Schritt die Figur eines Winkelmasses, – der Gesellentritt und Schritt die Figur einer Setzwage und der Meistertritt und Schritt einen offenen Zirkel, ein Y bilden müsse, ähnlich wie der Lehrling mit entblösstem linken Knie, der Geselle mit dem rechten und der Meister mit beiden Knieen bei der Ablegung des

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[77/0097] latus serpentes cristati et erecti, ovum ore apprehendentes. Fabretti muthmasste, dass dieses Monument entweder den Wunsch um ein langes Leben ausdrücke oder den Kindersegen für einen bisher unfruchtbaren Mutterschoss erflehe wogegen sich jedoch Bachofen mit Grund erklärt, als der Bestimmung eines Funerärsteines nicht entsprechend; die Salus, an welche hier allein gedacht werden könne, sei eine höhere, welche jenseits der Grenzen der leiblichen Existenz und des tellurischen Daseins liegt; es seien nova salutis curricula, welche Apulejus als den höhern Inhalt der Mysterien darstellt. Die beiden Schlangen auf dem Grabmonumente bezeichnen daher in dem von ihnen gehaltenen Eie, als dem Symbole des Lebens, die Hoffnung und den Keim des höhern Lebens, der Unsterblichkeit, welchen der Verstorbene entgegenzugehen glaubt, – es ist gleichsam ein maurerisches Denkmal des Meisters; es bezeichnet die pythagoreische Hugiea, die ewige Gesundheit und das ewige Leben. Der pythagoreische Buchstaben Y, die pythagoreische Hugiea erscheint nun auch noch heute in der Maurerei, besonders in den höhern Graden, indem der Aufzunehmende mit den Füssen einen nach Aussen geöffneten Winkel, d. h. den Buchstaben Y bildet, um anzudeuten, dass er die Hugiea, die Unsterblichkeit zu erlangen hoffe. Auf dem Titelkupfer von Jachin und Boaz in der Ausgabe von 1800, mitgetheilt von Krause, I. 1. S. 238, ist daher über der Säule Jachin und unterhalb der strahlenden Sonne der Buchstabe Y (Ypsilon) angebracht, worüber die aber ungenügenden Bemerkungen von Krause, I. 1. S. 310, Anm.*, und S. 313, Anm.*, sowie I. 2. S. 355 zu vergleichen sind und den ursprünglich alle Aufzunehmenden zu bilden hatten, indem erst später mit der Ausbildung der verschiedenen Einweihungsgrade auch verschiedene Antrittsstellungen festgesetzt wurden. Jetzt wurde gesagt, dass der Lehrlingstritt oder Schritt die Figur eines Winkelmasses, – der Gesellentritt und Schritt die Figur einer Setzwage und der Meistertritt und Schritt einen offenen Zirkel, ein Y bilden müsse, ähnlich wie der Lehrling mit entblösstem linken Knie, der Geselle mit dem rechten und der Meister mit beiden Knieen bei der Ablegung des

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/97>, abgerufen am 24.11.2024.