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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

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die Herrlichkeit des Jünglings sah, wählte man ihn zum ersten Könige über die Angeln und nannte ihn Skeaf oder Schoof, weil man ihn schlafend auf einem Schoof, einem Bündel Stroh gefunden hatte. Skeaf aber wohnte an dem Orte, der von Alters her Schleswig heisst, und herrschte lange ruhmvoll über sein Volk. Sein Sohn hiess Skild, d. i. Schild. Aber lange blieb er ohne Nachkommen, bis ihm im hohen Alter ein Sohn Beowulf oder Beaw geboren ward. Dessen Ruhm verbreitete sich schnell in den Skedelanden zwischen den beiden Meeren.1) Alle einzelnen mythischen Bezüge dieser Sage sind nicht ganz klar, aber immerhin ist der schlafende Knabe der von den Phäaken, von den Hyperboreern, aus der Unterwelt durch die lichten Wolken, den weissen Schwan, zurückgebrachte Frühlingsgott, der griechische Apollo und Odysseus, der germanische Schwanenritter,2) die erlösete weisse Frau, die zurückkehrendePersephone oder Aphrodite. Schlafend kehrt er wieder, weil er aus dem Todesschlafe erwacht und aus dem Todtenlande kommt, aus dem Grabe gleich Hiram blühend wieder aufersteht;3) der weisse Schwan des Apollo und des Schwanenritters, das weisse Kleid und der weisse Schleier der weissen Frau, das weisse Sargtuch des Hiram sind alle nur das abgeworfene oder abzuwerfende weisse Kleid des Winters, in dem am weissen Sonntage, am angebrochenen Frühlingstage deshalb auch die christlichen Neophyten zum letzten Mal erscheinen sollen.4) Bald herrscht der junge Frühlings- und Gewittergott, er wird herangewachsen der Herrscher und König und sein Sohn und Schild ist der Gewitterschild, die starke Gewitterwolke, wie der Schild (und Helm) der Athene, des Zeus und Apollo, - das furchtbare Gorgonen- oder Medusenhaupt, - das Götterpferd Pegasus und Sleipnir und der indische Götterelephant Airavata,5) - die Götterstiere, die Gewitterbullen und Götter- oder Sonnenlöwen. Beim

1) Hocker, Stammsagen, S. 52.
2) Ueber die Sage vom Schwanenritter vergl. besonders Hocker, die Stammsalgen, S. 39 ff.
3) Hocker, a. a. O., S. 53.
4) Bd. I. S. 52.
5) Kuhn, die Herabkunft des Feuers, S. 251.

die Herrlichkeit des Jünglings sah, wählte man ihn zum ersten Könige über die Angeln und nannte ihn Skeaf oder Schoof, weil man ihn schlafend auf einem Schoof, einem Bündel Stroh gefunden hatte. Skeaf aber wohnte an dem Orte, der von Alters her Schleswig heisst, und herrschte lange ruhmvoll über sein Volk. Sein Sohn hiess Skild, d. i. Schild. Aber lange blieb er ohne Nachkommen, bis ihm im hohen Alter ein Sohn Beowulf oder Beaw geboren ward. Dessen Ruhm verbreitete sich schnell in den Skedelanden zwischen den beiden Meeren.1) Alle einzelnen mythischen Bezüge dieser Sage sind nicht ganz klar, aber immerhin ist der schlafende Knabe der von den Phäaken, von den Hyperboreern, aus der Unterwelt durch die lichten Wolken, den weissen Schwan, zurückgebrachte Frühlingsgott, der griechische Apollo und Odysseus, der germanische Schwanenritter,2) die erlösete weisse Frau, die zurückkehrendePersephone oder Aphrodite. Schlafend kehrt er wieder, weil er aus dem Todesschlafe erwacht und aus dem Todtenlande kommt, aus dem Grabe gleich Hiram blühend wieder aufersteht;3) der weisse Schwan des Apollo und des Schwanenritters, das weisse Kleid und der weisse Schleier der weissen Frau, das weisse Sargtuch des Hiram sind alle nur das abgeworfene oder abzuwerfende weisse Kleid des Winters, in dem am weissen Sonntage, am angebrochenen Frühlingstage deshalb auch die christlichen Neophyten zum letzten Mal erscheinen sollen.4) Bald herrscht der junge Frühlings- und Gewittergott, er wird herangewachsen der Herrscher und König und sein Sohn und Schild ist der Gewitterschild, die starke Gewitterwolke, wie der Schild (und Helm) der Athene, des Zeus und Apollo, - das furchtbare Gorgonen- oder Medusenhaupt, - das Götterpferd Pegasus und Sleipnir und der indische Götterelephant Airavâta,5) - die Götterstiere, die Gewitterbullen und Götter- oder Sonnenlöwen. Beim

1) Hocker, Stammsagen, S. 52.
2) Ueber die Sage vom Schwanenritter vergl. besonders Hocker, die Stammsalgen, S. 39 ff.
3) Hocker, a. a. O., S. 53.
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5) Kuhn, die Herabkunft des Feuers, S. 251.
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[714/0734] die Herrlichkeit des Jünglings sah, wählte man ihn zum ersten Könige über die Angeln und nannte ihn Skeaf oder Schoof, weil man ihn schlafend auf einem Schoof, einem Bündel Stroh gefunden hatte. Skeaf aber wohnte an dem Orte, der von Alters her Schleswig heisst, und herrschte lange ruhmvoll über sein Volk. Sein Sohn hiess Skild, d. i. Schild. Aber lange blieb er ohne Nachkommen, bis ihm im hohen Alter ein Sohn Beowulf oder Beaw geboren ward. Dessen Ruhm verbreitete sich schnell in den Skedelanden zwischen den beiden Meeren. 1) Alle einzelnen mythischen Bezüge dieser Sage sind nicht ganz klar, aber immerhin ist der schlafende Knabe der von den Phäaken, von den Hyperboreern, aus der Unterwelt durch die lichten Wolken, den weissen Schwan, zurückgebrachte Frühlingsgott, der griechische Apollo und Odysseus, der germanische Schwanenritter, 2) die erlösete weisse Frau, die zurückkehrendePersephone oder Aphrodite. Schlafend kehrt er wieder, weil er aus dem Todesschlafe erwacht und aus dem Todtenlande kommt, aus dem Grabe gleich Hiram blühend wieder aufersteht; 3) der weisse Schwan des Apollo und des Schwanenritters, das weisse Kleid und der weisse Schleier der weissen Frau, das weisse Sargtuch des Hiram sind alle nur das abgeworfene oder abzuwerfende weisse Kleid des Winters, in dem am weissen Sonntage, am angebrochenen Frühlingstage deshalb auch die christlichen Neophyten zum letzten Mal erscheinen sollen. 4) Bald herrscht der junge Frühlings- und Gewittergott, er wird herangewachsen der Herrscher und König und sein Sohn und Schild ist der Gewitterschild, die starke Gewitterwolke, wie der Schild (und Helm) der Athene, des Zeus und Apollo, - das furchtbare Gorgonen- oder Medusenhaupt, - das Götterpferd Pegasus und Sleipnir und der indische Götterelephant Airavâta, 5) - die Götterstiere, die Gewitterbullen und Götter- oder Sonnenlöwen. Beim 1) Hocker, Stammsagen, S. 52. 2) Ueber die Sage vom Schwanenritter vergl. besonders Hocker, die Stammsalgen, S. 39 ff. 3) Hocker, a. a. O., S. 53. 4) Bd. I. S. 52. 5) Kuhn, die Herabkunft des Feuers, S. 251.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 714. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/734>, abgerufen am 23.11.2024.