schen Heeres je zwölf Standarten vorgetragen zu Ehren der zwölf Iman oder Hauptpriester, die durch ihre Gebete die Muslim zum Kampfe begeisterten.1) Ibn Batautah fand in der Mitte des 14. Jahrhunderts das Gebiet der Küste von Malabar unter zwölf nichtmuselmännische Sultaue getheilt.2) Das grosse Fest Nanmangon wird in Malabar alle zwölf Jahre gefeiert;'3) ob diese Feier mit den ursprünglichen dekhanischen Gottheiten, zu welchen auch die durch eine Art Karneval gefeierte Göttin Holi und die in der Gestalt eines linga oder eines Phallus angebetete, die Mutter der Götter genannte Mahasaha gehörte,4) oder mit dem in das südliche Indien eingedrungenen Buddhismus zusammenhänge, ist nicht zu entscheiden. Für das Letztere spricht jedoch, dass auch auf Lankh oder Ceylon die dortigen buddhistischen Herrscher zur Zeit des Devanamprija-Tishja jedes zwölfte Jahr dem Boddhi-Baume ein grosses Fest zu begehen pflegten.5) König Prakamabahu, welcher im 12. Jahrhundert über Lanka herrschte, liess für eine buddhistische Brüderschaft ein Gebäude von zwölf Stockwerken erbauen.6) - Auf einem Berge bei der Residenzstadt von Kamboga standen 24 steinerne Topen, nebst einer, die mit goldenen Platten belegt war; die zwei vor ihnen aufgestellten vergoldeten Löwen beziehen sich auf den Namen Buddha's als Cahjasinha.7) Sinhasana, Löwensitz, heisst im Sanskrit auch der Thron und die indischen Fürsten und Grossen sitzen häufig auf Löwenfellen, oder der Fürst, wie der König von Siam, wird auf goldenen Löwen gekrönt.8) Die Bewohner von Kamboga, welche nach indischem Vorgange das Jahr in zwölf Monate und den Monat in vier siebentägige Wochen theilten, bedienten sich auch des zwölfjährigen (nach Lassen indischen) Cyklus;9) die Kamboga begannen ihr Jahr um die Mitte
1) Lassen, IV. S. 224.
2) Lassen, IV. S. 258.
3) Lassen, IV. S. 272.
4) Lassen, IV. S. 265.
5) Lassen, IV. S. 288.
6) Lassen, IV. S. 317.
7) Lassen, IV. S. 399.
8) Lassen, IV. S. 432.
9) Lassen, IV. S. 413.
schen Heeres je zwölf Standarten vorgetragen zu Ehren der zwölf Imân oder Hauptpriester, die durch ihre Gebete die Muslim zum Kampfe begeisterten.1) Ibn Batûtah fand in der Mitte des 14. Jahrhunderts das Gebiet der Küste von Malabar unter zwölf nichtmuselmännische Sultaue getheilt.2) Das grosse Fest Nanmangon wird in Malabar alle zwölf Jahre gefeiert;’3) ob diese Feier mit den ursprünglichen dekhanischen Gottheiten, zu welchen auch die durch eine Art Karneval gefeierte Göttin Holi und die in der Gestalt eines linga oder eines Phallus angebetete, die Mutter der Götter genannte Mahâsahâ gehörte,4) oder mit dem in das südliche Indien eingedrungenen Buddhismus zusammenhänge, ist nicht zu entscheiden. Für das Letztere spricht jedoch, dass auch auf Lankh oder Ceylon die dortigen buddhistischen Herrscher zur Zeit des Devânâmprija-Tishja jedes zwölfte Jahr dem Boddhi-Baume ein grosses Fest zu begehen pflegten.5) König Prakamabahu, welcher im 12. Jahrhundert über Lankâ herrschte, liess für eine buddhistische Brüderschaft ein Gebäude von zwölf Stockwerken erbauen.6) - Auf einem Berge bei der Residenzstadt von Kamboga standen 24 steinerne Topen, nebst einer, die mit goldenen Platten belegt war; die zwei vor ihnen aufgestellten vergoldeten Löwen beziehen sich auf den Namen Buddha’s als Çâhjasinha.7) Sinhâsana, Löwensitz, heisst im Sanskrit auch der Thron und die indischen Fürsten und Grossen sitzen häufig auf Löwenfellen, oder der Fürst, wie der König von Siam, wird auf goldenen Löwen gekrönt.8) Die Bewohner von Kamboga, welche nach indischem Vorgange das Jahr in zwölf Monate und den Monat in vier siebentägige Wochen theilten, bedienten sich auch des zwölfjährigen (nach Lassen indischen) Cyklus;9) die Kamboga begannen ihr Jahr um die Mitte
1) Lassen, IV. S. 224.
2) Lassen, IV. S. 258.
3) Lassen, IV. S. 272.
4) Lassen, IV. S. 265.
5) Lassen, IV. S. 288.
6) Lassen, IV. S. 317.
7) Lassen, IV. S. 399.
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schen Heeres je zwölf Standarten vorgetragen zu Ehren der zwölf Imân oder Hauptpriester, die durch ihre Gebete die Muslim zum Kampfe begeisterten. 1) Ibn Batûtah fand in der Mitte des 14. Jahrhunderts das Gebiet der Küste von Malabar unter zwölf nichtmuselmännische Sultaue getheilt. 2) Das grosse Fest Nanmangon wird in Malabar alle zwölf Jahre gefeiert;’ 3) ob diese Feier mit den ursprünglichen dekhanischen Gottheiten, zu welchen auch die durch eine Art Karneval gefeierte Göttin Holi und die in der Gestalt eines linga oder eines Phallus angebetete, die Mutter der Götter genannte Mahâsahâ gehörte, 4) oder mit dem in das südliche Indien eingedrungenen Buddhismus zusammenhänge, ist nicht zu entscheiden. Für das Letztere spricht jedoch, dass auch auf Lankh oder Ceylon die dortigen buddhistischen Herrscher zur Zeit des Devânâmprija-Tishja jedes zwölfte Jahr dem Boddhi-Baume ein grosses Fest zu begehen pflegten. 5) König Prakamabahu, welcher im 12. Jahrhundert über Lankâ herrschte, liess für eine buddhistische Brüderschaft ein Gebäude von zwölf Stockwerken erbauen. 6) - Auf einem Berge bei der Residenzstadt von Kamboga standen 24 steinerne Topen, nebst einer, die mit goldenen Platten belegt war; die zwei vor ihnen aufgestellten vergoldeten Löwen beziehen sich auf den Namen Buddha’s als Çâhjasinha. 7) Sinhâsana, Löwensitz, heisst im Sanskrit auch der Thron und die indischen Fürsten und Grossen sitzen häufig auf Löwenfellen, oder der Fürst, wie der König von Siam, wird auf goldenen Löwen gekrönt. 8) Die Bewohner von Kamboga, welche nach indischem Vorgange das Jahr in zwölf Monate und den Monat in vier siebentägige Wochen theilten, bedienten sich auch des zwölfjährigen (nach Lassen indischen) Cyklus; 9) die Kamboga begannen ihr Jahr um die Mitte
1) Lassen, IV. S. 224.
2) Lassen, IV. S. 258.
3) Lassen, IV. S. 272.
4) Lassen, IV. S. 265.
5) Lassen, IV. S. 288.
6) Lassen, IV. S. 317.
7) Lassen, IV. S. 399.
8) Lassen, IV. S. 432.
9) Lassen, IV. S. 413.
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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 669. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/689>, abgerufen am 16.07.2024.
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