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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

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ungetreuen Gesellen zwar erschlagen, aber ihm das Meisterwort dennoch nicht rauben können, weshalb auch allein ein neues Meisterwort gefunden zu werden, ein neues Jahr wieder zu beginnen vermag. Dem griechischen Herakles im Löwenfelle ist übrigens auch der Zom (der Starke) der Aegypter oder der ägyptische Molech, d. i. der Kämpfer (Mars), wie ja auch Herakles der [fremdsprachliches Material], der starke Ringer, oder [fremdsprachliches Material], der Krieger, und bei Homer und Hesiod [fremdsprachliches Material], der Löwenmuthige, heisst,1) welchem sein Vater Jupiter Ammon, als er ihn durchaus sehen wollte, zuletzt sich nach Herodot II, 42 in einem Widderfelle mit verhüllendem Kopfe zeigte,2) damit er den Anblick ertragen könne. Der Gott im Löwenfelle und der Gott im Widderfelle, der Sohn und der Vater, sind derselbe Sonnen- und Naturgott, blos in einem andern Gewande, in einem andern Sternbilde. - Der dem Herakles verwandte hörnene Siegfried ist eigentlich nicht der unverwundbare, der mit einer Hornhaut versehene Siegfried, sondern der zeugende, von hörnen = zeugen, und er erlangt die zeugende Kraft durch das Bad in dem Fette des von ihm getödteten Gewitterdrachen.3) Die höchste und bedeutungsvollste Arbeit des Herakles als des Symboles der göttlichen Kraft und des ewigen Lichtes ist seine Ueberwindung des Kerberos, der Schrecken des Todes und der Unterwelt.4) Nach der Mysteriensage soll Herakles in die eleusinischen Geheimnisse, besonders in die für Fremde gestifteten von Agrä (wie auch in diejenigen von Samothrace)5) eingeweiht gewesen und deshalb ihm als einem Gereinigten von den Göttern der Unterwelt der Kerberos freiwillig überlassen worden sein, d. h. wohl , dass man nur durch ein reines und gottgefälliges Leben den Tod zu überwinden vermöge. Das irdische Leben des Herakles beim Eurystheus und bei der lydischen Omphale war selbst nur ein Leben der

1) Preller, a. a. O., II. S. 151; Creuzer, Abbildungen zur Symbolik, Taf. XVII, Fig. 3 und S. 7, so wie Taf. LV. und S. 8.
2) Uhlemann, ägypt. Alterthumsk., II. S. 171.
3) Hocker, Stammsagen, S. 66 und 67.
4) Preller, a. a. O., II. S. 153; Purtwängler, a. a. O., S. 286 ff. und S. 412 ff.
5) Welker, II. S. 774.

ungetreuen Gesellen zwar erschlagen, aber ihm das Meisterwort dennoch nicht rauben können, weshalb auch allein ein neues Meisterwort gefunden zu werden, ein neues Jahr wieder zu beginnen vermag. Dem griechischen Herakles im Löwenfelle ist übrigens auch der Zom (der Starke) der Aegypter oder der ägyptische Molech, d. i. der Kämpfer (Mars), wie ja auch Herakles der [fremdsprachliches Material], der starke Ringer, oder [fremdsprachliches Material], der Krieger, und bei Homer und Hesiod [fremdsprachliches Material], der Löwenmuthige, heisst,1) welchem sein Vater Jupiter Ammon, als er ihn durchaus sehen wollte, zuletzt sich nach Herodot II, 42 in einem Widderfelle mit verhüllendem Kopfe zeigte,2) damit er den Anblick ertragen könne. Der Gott im Löwenfelle und der Gott im Widderfelle, der Sohn und der Vater, sind derselbe Sonnen- und Naturgott, blos in einem andern Gewande, in einem andern Sternbilde. - Der dem Herakles verwandte hörnene Siegfried ist eigentlich nicht der unverwundbare, der mit einer Hornhaut versehene Siegfried, sondern der zeugende, von hörnen = zeugen, und er erlangt die zeugende Kraft durch das Bad in dem Fette des von ihm getödteten Gewitterdrachen.3) Die höchste und bedeutungsvollste Arbeit des Herakles als des Symboles der göttlichen Kraft und des ewigen Lichtes ist seine Ueberwindung des Kerberos, der Schrecken des Todes und der Unterwelt.4) Nach der Mysteriensage soll Herakles in die eleusinischen Geheimnisse, besonders in die für Fremde gestifteten von Agrä (wie auch in diejenigen von Samothrace)5) eingeweiht gewesen und deshalb ihm als einem Gereinigten von den Göttern der Unterwelt der Kerberos freiwillig überlassen worden sein, d. h. wohl , dass man nur durch ein reines und gottgefälliges Leben den Tod zu überwinden vermöge. Das irdische Leben des Herakles beim Eurystheus und bei der lydischen Omphale war selbst nur ein Leben der

1) Preller, a. a. O., II. S. 151; Creuzer, Abbildungen zur Symbolik, Taf. XVII, Fig. 3 und S. 7, so wie Taf. LV. und S. 8.
2) Uhlemann, ägypt. Alterthumsk., II. S. 171.
3) Hocker, Stammsagen, S. 66 und 67.
4) Preller, a. a. O., II. S. 153; Purtwängler, a. a. O., S. 286 ff. und S. 412 ff.
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[663/0683] ungetreuen Gesellen zwar erschlagen, aber ihm das Meisterwort dennoch nicht rauben können, weshalb auch allein ein neues Meisterwort gefunden zu werden, ein neues Jahr wieder zu beginnen vermag. Dem griechischen Herakles im Löwenfelle ist übrigens auch der Zom (der Starke) der Aegypter oder der ägyptische Molech, d. i. der Kämpfer (Mars), wie ja auch Herakles der _ , der starke Ringer, oder _ , der Krieger, und bei Homer und Hesiod _ , der Löwenmuthige, heisst, 1) welchem sein Vater Jupiter Ammon, als er ihn durchaus sehen wollte, zuletzt sich nach Herodot II, 42 in einem Widderfelle mit verhüllendem Kopfe zeigte, 2) damit er den Anblick ertragen könne. Der Gott im Löwenfelle und der Gott im Widderfelle, der Sohn und der Vater, sind derselbe Sonnen- und Naturgott, blos in einem andern Gewande, in einem andern Sternbilde. - Der dem Herakles verwandte hörnene Siegfried ist eigentlich nicht der unverwundbare, der mit einer Hornhaut versehene Siegfried, sondern der zeugende, von hörnen = zeugen, und er erlangt die zeugende Kraft durch das Bad in dem Fette des von ihm getödteten Gewitterdrachen. 3) Die höchste und bedeutungsvollste Arbeit des Herakles als des Symboles der göttlichen Kraft und des ewigen Lichtes ist seine Ueberwindung des Kerberos, der Schrecken des Todes und der Unterwelt. 4) Nach der Mysteriensage soll Herakles in die eleusinischen Geheimnisse, besonders in die für Fremde gestifteten von Agrä (wie auch in diejenigen von Samothrace) 5) eingeweiht gewesen und deshalb ihm als einem Gereinigten von den Göttern der Unterwelt der Kerberos freiwillig überlassen worden sein, d. h. wohl , dass man nur durch ein reines und gottgefälliges Leben den Tod zu überwinden vermöge. Das irdische Leben des Herakles beim Eurystheus und bei der lydischen Omphale war selbst nur ein Leben der 1) Preller, a. a. O., II. S. 151; Creuzer, Abbildungen zur Symbolik, Taf. XVII, Fig. 3 und S. 7, so wie Taf. LV. und S. 8. 2) Uhlemann, ägypt. Alterthumsk., II. S. 171. 3) Hocker, Stammsagen, S. 66 und 67. 4) Preller, a. a. O., II. S. 153; Purtwängler, a. a. O., S. 286 ff. und S. 412 ff. 5) Welker, II. S. 774.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 663. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/683>, abgerufen am 22.11.2024.