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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

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ist in der Poesie und besonders in der Thierfabel auch die ganze Thierwelt monarchisch eingerichtet und Königen unterstellt worden: die Bienen einer Königin, die Ameisen einem Burgherrn, die Vögel dem Adler ([fremdsprachliches Material]) und die gesammte Thierwelt dem Löwen, wie die Rose die Königin der Blumen und die stolze Ceder des Libanon die Königin der Bäume ist.1) Auch die majestätische Lerche erscheint als Königin und ein Zaunkönig, küneclin, roitelet, regulus. In der indischen Sage vertritt der Vogel, das Reitthier (garudha) des Wischnu die Stelle des Adlers. Die Araber sollen Albasil, eine Benennung des Löwen, aus dem gr. [fremdsprachliches Material] geschöpft haben. Mehrere Stellen machen es wahrscheinlich, dass in Deutschland an dem Platze des ausländischen Löwen ursprünglich dem Bären das Thierkönigthum zugestanden habe. Der Löwe gibt dem Bären den Namen: Herr Bruder, biax doz frere.2) Den Ostjaken ist der Bär heilig und sie schwören feierlich, indem sie auf eine Bärenhaut knieen; die Lappen rechnen den Bären nicht unter die Thiere, sondern legen ihm menschliche Natur bei, - sie nennen ihn Gottes Hund und glauben, dass in ihm die Stärke von 10, der Verstand von 12 Männern wohne.3) Bei den Griechen ist der Adler, der vollkommenste oder der König der Vögel, auch des Götterkönigs schicksalverkündender Bote. 4) Im Uebrigen sind noch zu vergleichen:

W. Grimm, Thierfabeln bei den Meistersängern, Berl. 1855.
Weber, über den Zusammenhang indischer Fabeln mit griechischen, Berlin 1855, welche kritische Abhandlung aus Webers indischen Studien, III. 2 und 3, besonders abgedruckt ist.
H. Jaede, die Thiere im Leben des Menschen, Leipzig
1) Grimm, Reinhart Fuchs. S. XLIII ff.
2) Grimm, a. a. O., S. XLVII. Mit dem Bären berührt sich als Symbol des Muthes und der Tapferkeit der Wolf, von welchern deshalb auch viele tapfere Männer und Geschlechter bei den germanischen Volksstämmen den Namen tragen; die Wölfin ist die Mutter schon des Romulus und Remus, wie vieler deutschen Helden. Vergl. W. Grimm, die mythische Bedeutung des Wolfes, in Haupt's Zeitschrift für das deutsche Alterth., XII. S. 203 ff.
3) Grimm, a. a. O., Nachträge zu S. LVI.
4) Schoemann, II. S. 252 und 53.

ist in der Poesie und besonders in der Thierfabel auch die ganze Thierwelt monarchisch eingerichtet und Königen unterstellt worden: die Bienen einer Königin, die Ameisen einem Burgherrn, die Vögel dem Adler ([fremdsprachliches Material]) und die gesammte Thierwelt dem Löwen, wie die Rose die Königin der Blumen und die stolze Ceder des Libanon die Königin der Bäume ist.1) Auch die majestätische Lerche erscheint als Königin und ein Zaunkönig, küneclin, roitelet, regulus. In der indischen Sage vertritt der Vogel, das Reitthier (garudha) des Wischnu die Stelle des Adlers. Die Araber sollen Albasil, eine Benennung des Löwen, aus dem gr. [fremdsprachliches Material] geschöpft haben. Mehrere Stellen machen es wahrscheinlich, dass in Deutschland an dem Platze des ausländischen Löwen ursprünglich dem Bären das Thierkönigthum zugestanden habe. Der Löwe gibt dem Bären den Namen: Herr Bruder, biax doz frere.2) Den Ostjaken ist der Bär heilig und sie schwören feierlich, indem sie auf eine Bärenhaut knieen; die Lappen rechnen den Bären nicht unter die Thiere, sondern legen ihm menschliche Natur bei, - sie nennen ihn Gottes Hund und glauben, dass in ihm die Stärke von 10, der Verstand von 12 Männern wohne.3) Bei den Griechen ist der Adler, der vollkommenste oder der König der Vögel, auch des Götterkönigs schicksalverkündender Bote. 4) Im Uebrigen sind noch zu vergleichen:

W. Grimm, Thierfabeln bei den Meistersängern, Berl. 1855.
Weber, über den Zusammenhang indischer Fabeln mit griechischen, Berlin 1855, welche kritische Abhandlung aus Webers indischen Studien, III. 2 und 3, besonders abgedruckt ist.
H. Jaede, die Thiere im Leben des Menschen, Leipzig
1) Grimm, Reinhart Fuchs. S. XLIII ff.
2) Grimm, a. a. O., S. XLVII. Mit dem Bären berührt sich als Symbol des Muthes und der Tapferkeit der Wolf, von welchern deshalb auch viele tapfere Männer und Geschlechter bei den germanischen Volksstämmen den Namen tragen; die Wölfin ist die Mutter schon des Romulus und Remus, wie vieler deutschen Helden. Vergl. W. Grimm, die mythische Bedeutung des Wolfes, in Haupt’s Zeitschrift für das deutsche Alterth., XII. S. 203 ff.
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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 643. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/663>, abgerufen am 22.11.2024.