bauern, die Waffensymbole den wilden Jägern und Kriegern, und die architektonischen und astronomischen Symbole den städtebewohnenden Architekten und Astronomen, den Erbauern der Städte und des Himmels oder der Welt angehören. Dem Hirten und Landmann folgen dieThiere mit dem treibenden und wachenden Hunde, - der Jäger und Krieger tragen, führen und schleudern das tödtliche Geschoss, die niederschmetternde Waffe - und der Hammer, der Maurer bauet den Tempel und die Städte, die Erden- und die Himmelsstadt, in welcher der Hirte mit seinen Heerden und der kriegerische Jäger mit seinen Waffen geschützt und schützend wohnen und Gott verehren, selbst den Göttern gleichen können und sollen.
Endlich spricht für den Herakles, äg. Chonsu, Chunsu, gr. Chons, als den Löwengott auch noch der Umstand, dass nach ihm bei der sehr alten Einrichtung und Einführung des ägyptischen Kalenders der Monat Juli, der heisseste Jahresmonat Pachon, Pachons, Paschons genannt wurde.1)
Dem Löwen in der bisher erörterten Bedeutung ähnlich, wenngleich nicht dem Kreise der vierfüssigen Thiere entlehnt, ist der Adler,2) welcher sich unter allen Vögeln am höchsten bis zur Sonne erhebt, auch an Stärke unter den Vögeln hervorragt, wie der Löwe oder der Elephant unter den vierfüssigen Thieren, so dass auch der Adler zum passenden Symbole des Höchsten im Himmel und auf Erden, des himmlischen und irdischen Herrschers und Königs sich darbot. So ist z. B. auf dem capitolinischen Altare zu Rom aus Palmyra in Syrien dem Bel, Malachbel, Soli sanctissimo, dem Himmelskönig ,3) - bei den Assyriern dem Nisroch, - bei den Phöniciern dem Melkart , - bei den Griechen dem Zeus und bei den Römern dem Jupiter, bei den Germanen dem Odhin als dem Gotte der Windstürme4) u. s. f. der Adler geheiligt. Wie Herakles der
1) Bunsen, Aegyptens Stelle, IV. S. 45 Anm.
2) Vergl. über die Aetolatrie oder Adleranbetung überhaupt Böttiger, Ideen zur Kunstmythologie, II. S. 31 ff.
3) Lajard, recherches Taf. I.
4) Hocker, Stammsagen, S. 79.
bauern, die Waffensymbole den wilden Jägern und Kriegern, und die architektonischen und astronomischen Symbole den städtebewohnenden Architekten und Astronomen, den Erbauern der Städte und des Himmels oder der Welt angehören. Dem Hirten und Landmann folgen dieThiere mit dem treibenden und wachenden Hunde, - der Jäger und Krieger tragen, führen und schleudern das tödtliche Geschoss, die niederschmetternde Waffe - und der Hammer, der Maurer bauet den Tempel und die Städte, die Erden- und die Himmelsstadt, in welcher der Hirte mit seinen Heerden und der kriegerische Jäger mit seinen Waffen geschützt und schützend wohnen und Gott verehren, selbst den Göttern gleichen können und sollen.
Endlich spricht für den Herakles, äg. Chonsu, Chunsu, gr. Chôns, als den Löwengott auch noch der Umstand, dass nach ihm bei der sehr alten Einrichtung und Einführung des ägyptischen Kalenders der Monat Juli, der heisseste Jahresmonat Pachôn, Pachôns, Paschôns genannt wurde.1)
Dem Löwen in der bisher erörterten Bedeutung ähnlich, wenngleich nicht dem Kreise der vierfüssigen Thiere entlehnt, ist der Adler,2) welcher sich unter allen Vögeln am höchsten bis zur Sonne erhebt, auch an Stärke unter den Vögeln hervorragt, wie der Löwe oder der Elephant unter den vierfüssigen Thieren, so dass auch der Adler zum passenden Symbole des Höchsten im Himmel und auf Erden, des himmlischen und irdischen Herrschers und Königs sich darbot. So ist z. B. auf dem capitolinischen Altare zu Rom aus Palmyra in Syrien dem Bel, Malachbel, Soli sanctissimo, dem Himmelskönig ,3) - bei den Assyriern dem Nisroch, - bei den Phöniciern dem Melkart , - bei den Griechen dem Zeus und bei den Römern dem Jupiter, bei den Germanen dem Odhin als dem Gotte der Windstürme4) u. s. f. der Adler geheiligt. Wie Herakles der
1) Bunsen, Aegyptens Stelle, IV. S. 45 Anm.
2) Vergl. über die Aëtolatrie oder Adleranbetung überhaupt Böttiger, Ideen zur Kunstmythologie, II. S. 31 ff.
3) Lajard, recherches Taf. I.
4) Hocker, Stammsagen, S. 79.
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bauern, die Waffensymbole den wilden Jägern und Kriegern, und die architektonischen und astronomischen Symbole den städtebewohnenden Architekten und Astronomen, den Erbauern der Städte und des Himmels oder der Welt angehören. Dem Hirten und Landmann folgen dieThiere mit dem treibenden und wachenden Hunde, - der Jäger und Krieger tragen, führen und schleudern das tödtliche Geschoss, die niederschmetternde Waffe - und der Hammer, der Maurer bauet den Tempel und die Städte, die Erden- und die Himmelsstadt, in welcher der Hirte mit seinen Heerden und der kriegerische Jäger mit seinen Waffen geschützt und schützend wohnen und Gott verehren, selbst den Göttern gleichen können und sollen.</p><p>
Endlich spricht für den Herakles, äg. Chonsu, Chunsu, gr. Chôns, als den Löwengott auch noch der Umstand, dass nach ihm bei der sehr alten Einrichtung und Einführung des ägyptischen Kalenders der Monat Juli, der heisseste Jahresmonat Pachôn, Pachôns, Paschôns genannt wurde.<noteplace="foot"n="1)">Bunsen, Aegyptens Stelle, IV. S. 45 Anm.<lb/></note></p><p>
Dem Löwen in der bisher erörterten Bedeutung ähnlich, wenngleich nicht dem Kreise der vierfüssigen Thiere entlehnt, ist der Adler,<noteplace="foot"n="2)">Vergl. über die Aëtolatrie oder Adleranbetung überhaupt Böttiger, Ideen zur Kunstmythologie, II. S. 31 ff.<lb/></note> welcher sich unter allen Vögeln am höchsten bis zur Sonne erhebt, auch an Stärke unter den Vögeln hervorragt, wie der Löwe oder der Elephant unter den vierfüssigen Thieren, so dass auch der Adler zum passenden Symbole des Höchsten im Himmel und auf Erden, des himmlischen und irdischen Herrschers und Königs sich darbot. So ist z. B. auf dem capitolinischen Altare zu Rom aus Palmyra in Syrien dem Bel, Malachbel, Soli sanctissimo, dem Himmelskönig ,<noteplace="foot"n="3)">Lajard, recherches Taf. I.<lb/></note> - bei den Assyriern dem Nisroch, - bei den Phöniciern dem Melkart , - bei den Griechen dem Zeus und bei den Römern dem Jupiter, bei den Germanen dem Odhin als dem Gotte der Windstürme<noteplace="foot"n="4)">Hocker, Stammsagen, S. 79.<lb/></note> u. s. f. der Adler geheiligt. Wie Herakles der
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bauern, die Waffensymbole den wilden Jägern und Kriegern, und die architektonischen und astronomischen Symbole den städtebewohnenden Architekten und Astronomen, den Erbauern der Städte und des Himmels oder der Welt angehören. Dem Hirten und Landmann folgen dieThiere mit dem treibenden und wachenden Hunde, - der Jäger und Krieger tragen, führen und schleudern das tödtliche Geschoss, die niederschmetternde Waffe - und der Hammer, der Maurer bauet den Tempel und die Städte, die Erden- und die Himmelsstadt, in welcher der Hirte mit seinen Heerden und der kriegerische Jäger mit seinen Waffen geschützt und schützend wohnen und Gott verehren, selbst den Göttern gleichen können und sollen.
Endlich spricht für den Herakles, äg. Chonsu, Chunsu, gr. Chôns, als den Löwengott auch noch der Umstand, dass nach ihm bei der sehr alten Einrichtung und Einführung des ägyptischen Kalenders der Monat Juli, der heisseste Jahresmonat Pachôn, Pachôns, Paschôns genannt wurde. 1)
Dem Löwen in der bisher erörterten Bedeutung ähnlich, wenngleich nicht dem Kreise der vierfüssigen Thiere entlehnt, ist der Adler, 2) welcher sich unter allen Vögeln am höchsten bis zur Sonne erhebt, auch an Stärke unter den Vögeln hervorragt, wie der Löwe oder der Elephant unter den vierfüssigen Thieren, so dass auch der Adler zum passenden Symbole des Höchsten im Himmel und auf Erden, des himmlischen und irdischen Herrschers und Königs sich darbot. So ist z. B. auf dem capitolinischen Altare zu Rom aus Palmyra in Syrien dem Bel, Malachbel, Soli sanctissimo, dem Himmelskönig , 3) - bei den Assyriern dem Nisroch, - bei den Phöniciern dem Melkart , - bei den Griechen dem Zeus und bei den Römern dem Jupiter, bei den Germanen dem Odhin als dem Gotte der Windstürme 4) u. s. f. der Adler geheiligt. Wie Herakles der
1) Bunsen, Aegyptens Stelle, IV. S. 45 Anm.
2) Vergl. über die Aëtolatrie oder Adleranbetung überhaupt Böttiger, Ideen zur Kunstmythologie, II. S. 31 ff.
3) Lajard, recherches Taf. I.
4) Hocker, Stammsagen, S. 79.
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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 640. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/660>, abgerufen am 16.07.2024.
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