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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

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ling zu dem Herbst verhielten,1) sollte das irdische Leben überhaupt die Saatzeit sein, um das ewige Leben, das Mysterium der Mysterien zu ernten und das Räthsel der Räthsel zu lösen, um den Schleier von dem Bilde der Neith zu Sais zu heben.

Es ist ein tiefergreifender und wahrhaft geisterhafter Zug in dem Glauben der Urmenschheit, besonders der indogermanischen Völker, der Baktrer, der Griechen, Kelten, Germanen und Slaven, dass sie in der Sage und in dem Volksliede die Seele der Verstorbenen in Blumen, zumal in die weissen Lilien und Rosen, auch in Reben und Bäume übergehen und in diesen unsterblich fortleben, klagen und lieben lassen, so dass, was das Leben getrennt und geschieden, der Tod in den Blumen und Bäumen des Grabes vereint, und umschlingt. Vor Allem ist hier über die schöne Abhandlung von A. Koberstein: "Ueber die in Sage und Dichtung gangbare Vorstellung von dem Fortleben abgeschiedener menschlicher Seelen in der Pflanzenwelt" in dem weimarischen Jahrbuch für deutsche Sprache, Literatur und Kunst, I. S. 73 ff., nachzulesen. Matthison singt in diesem Sinne des alten Volksliedes:

Einst, o Wunder! entblüht auf meinem Grabe
Eine Blume der Asche meines Herzens;
Deutlich schimmert auf jedem Purpurblättchen!
Adelaide.

Ein altes Volkslied bei Uhland, alte hoch- und niederdeutsche Volkslieder, I. S. 220 ff., schliesst:

Man legt den Ritter zu ihr inn Sarg,
Begräbt sie wohl unter die Linde,
Da wuchsen nach Dreivierteljahr'n
Aus ihrem Grab drei Lilien.

Das Lied: "Der Herr und die Maid", welches die Wenden in der Lausitz singen, endet:

Und auf dem Blatt da s Schriftlein:
Sie wären beid' im Himmel.

1) Vergl. Sainte-Croix, S. 174 ff. Es verdient hervorge hoben, dass die in die kleinen Mysterien Einzuweihenden zur Reinigung auch auf Felle von Thieren treten mussten, und zwar nach Hesychius, s. v. [fremdsprachliches Material], nur mit dem linken Fusse.

ling zu dem Herbst verhielten,1) sollte das irdische Leben überhaupt die Saatzeit sein, um das ewige Leben, das Mysterium der Mysterien zu ernten und das Räthsel der Räthsel zu lösen, um den Schleier von dem Bilde der Neith zu Sais zu heben.

Es ist ein tiefergreifender und wahrhaft geisterhafter Zug in dem Glauben der Urmenschheit, besonders der indogermanischen Völker, der Baktrer, der Griechen, Kelten, Germanen und Slaven, dass sie in der Sage und in dem Volksliede die Seele der Verstorbenen in Blumen, zumal in die weissen Lilien und Rosen, auch in Reben und Bäume übergehen und in diesen unsterblich fortleben, klagen und lieben lassen, so dass, was das Leben getrennt und geschieden, der Tod in den Blumen und Bäumen des Grabes vereint, und umschlingt. Vor Allem ist hier über die schöne Abhandlung von A. Koberstein: „Ueber die in Sage und Dichtung gangbare Vorstellung von dem Fortleben abgeschiedener menschlicher Seelen in der Pflanzenwelt“ in dem weimarischen Jahrbuch für deutsche Sprache, Literatur und Kunst, I. S. 73 ff., nachzulesen. Matthison singt in diesem Sinne des alten Volksliedes:

Einst, o Wunder! entblüht auf meinem Grabe
Eine Blume der Asche meines Herzens;
Deutlich schimmert auf jedem Purpurblättchen!
Adelaide.

Ein altes Volkslied bei Uhland, alte hoch- und niederdeutsche Volkslieder, I. S. 220 ff., schliesst:

Man legt den Ritter zu ihr inn Sarg,
Begräbt sie wohl unter die Linde,
Da wuchsen nach Dreivierteljahr’n
Aus ihrem Grab drei Lilien.

Das Lied: „Der Herr und die Maid“, welches die Wenden in der Lausitz singen, endet:

Und auf dem Blatt da s Schriftlein:
Sie wären beid’ im Himmel.

1) Vergl. Sainte-Croix, S. 174 ff. Es verdient hervorge hoben, dass die in die kleinen Mysterien Einzuweihenden zur Reinigung auch auf Felle von Thieren treten mussten, und zwar nach Hesychius, s. v. [fremdsprachliches Material], nur mit dem linken Fusse.
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[44/0064] ling zu dem Herbst verhielten, 1) sollte das irdische Leben überhaupt die Saatzeit sein, um das ewige Leben, das Mysterium der Mysterien zu ernten und das Räthsel der Räthsel zu lösen, um den Schleier von dem Bilde der Neith zu Sais zu heben. Es ist ein tiefergreifender und wahrhaft geisterhafter Zug in dem Glauben der Urmenschheit, besonders der indogermanischen Völker, der Baktrer, der Griechen, Kelten, Germanen und Slaven, dass sie in der Sage und in dem Volksliede die Seele der Verstorbenen in Blumen, zumal in die weissen Lilien und Rosen, auch in Reben und Bäume übergehen und in diesen unsterblich fortleben, klagen und lieben lassen, so dass, was das Leben getrennt und geschieden, der Tod in den Blumen und Bäumen des Grabes vereint, und umschlingt. Vor Allem ist hier über die schöne Abhandlung von A. Koberstein: „Ueber die in Sage und Dichtung gangbare Vorstellung von dem Fortleben abgeschiedener menschlicher Seelen in der Pflanzenwelt“ in dem weimarischen Jahrbuch für deutsche Sprache, Literatur und Kunst, I. S. 73 ff., nachzulesen. Matthison singt in diesem Sinne des alten Volksliedes: Einst, o Wunder! entblüht auf meinem Grabe Eine Blume der Asche meines Herzens; Deutlich schimmert auf jedem Purpurblättchen! Adelaide. Ein altes Volkslied bei Uhland, alte hoch- und niederdeutsche Volkslieder, I. S. 220 ff., schliesst: Man legt den Ritter zu ihr inn Sarg, Begräbt sie wohl unter die Linde, Da wuchsen nach Dreivierteljahr’n Aus ihrem Grab drei Lilien. Das Lied: „Der Herr und die Maid“, welches die Wenden in der Lausitz singen, endet: Und auf dem Blatt da s Schriftlein: Sie wären beid’ im Himmel. 1) Vergl. Sainte-Croix, S. 174 ff. Es verdient hervorge hoben, dass die in die kleinen Mysterien Einzuweihenden zur Reinigung auch auf Felle von Thieren treten mussten, und zwar nach Hesychius, s. v. _ , nur mit dem linken Fusse.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/64>, abgerufen am 24.11.2024.