d. h. mit der von ihm veröffentlichten Wissenschaft des Pythagoras hängen durch Philolaos und Heraklit auch Archytas, Timäus, Plato und Speusippus zusammen, indem sie es sind, welche den eigentlich speculativ-methaphysischen Ideenkreis ausgebildet haben, den dann Aristoteles in so grosser Vollendung darstellt; während die engere pythagoreische Schule, durch die Schranken ihrer Organisation verhindert, an dieser Richtung nicht Theil nahm. Von dem universalhistorischen oder humanistischen Standpunkte war daher der schnelle Sturz der pythagoreischen Schule durchaus nothwendig und wohlthätig; das ägyptische Geheimniss, die dunkele Hieroglyphe durfte in dem schönen, freien und lichten Griechenland keine Stätte finden; in Griechenland war der Gott ein Mensch und jeder Mensch ein Priester Gottes. Der Zauber, die Höhe, das Unerreichbare und ewig Verlorene des griechischen Lebens besteht in seiner innigen Vereinigung und gegenseitigen Durchdringung des Göttlichen und des Menschlichen, des Geistes und der Natur, des Himmels und der Erde; die griechischen Götter stiegen zu der Erde herab, um sich mit den Menschen zu verbinden, und die Menschen wurden von der Erde in den Himmel erhoben.
Neben Tarent und Kroton als geheimen und öffentlichen Sitzen der Wissenschaft erhob sich EIea an der italischen Küste als dritter, höchst wirksamer Sitz der Wissenschaft und zwar durch zwei verbannte Pythagoräer, Aminias und Diochätes, welche dem sie beschützenden Freunde Parmenides, der von dem gleichfalls ägyptisch gebildeten Xenophanes seine ersten wissenschaftlichen Anregungen empfangen hatte, die Weihen in den pythagoreischen Bund, in das pythagoreische Wissen ertheilten, worauf sodann Zeno und Melissus, des Parmenides Schüler und jüngern Freunde, weiter bauten. Den wissenschaftlichen ägyptisch-pythagoreischen Geheimschulen und Geheimbünden sind auch anzureihen die griechischen rein priesterlichen Asklepiadenorden, welche von Aegypten aus gegründet worden waren und ihr ärztliches Wissen als ein heiliges Priestergeheimniss bewahrten und übten. Das berühmte, noch in seinen Grundzügen bei den medicinischen Doctorpromotionen heute gebräuchliche jusjurandum
d. h. mit der von ihm veröffentlichten Wissenschaft des Pythagoras hängen durch Philolaos und Heraklit auch Archytas, Timäus, Plato und Speusippus zusammen, indem sie es sind, welche den eigentlich speculativ-methaphysischen Ideenkreis ausgebildet haben, den dann Aristoteles in so grosser Vollendung darstellt; während die engere pythagoreische Schule, durch die Schranken ihrer Organisation verhindert, an dieser Richtung nicht Theil nahm. Von dem universalhistorischen oder humanistischen Standpunkte war daher der schnelle Sturz der pythagoreischen Schule durchaus nothwendig und wohlthätig; das ägyptische Geheimniss, die dunkele Hieroglyphe durfte in dem schönen, freien und lichten Griechenland keine Stätte finden; in Griechenland war der Gott ein Mensch und jeder Mensch ein Priester Gottes. Der Zauber, die Höhe, das Unerreichbare und ewig Verlorene des griechischen Lebens besteht in seiner innigen Vereinigung und gegenseitigen Durchdringung des Göttlichen und des Menschlichen, des Geistes und der Natur, des Himmels und der Erde; die griechischen Götter stiegen zu der Erde herab, um sich mit den Menschen zu verbinden, und die Menschen wurden von der Erde in den Himmel erhoben.
Neben Tarent und Kroton als geheimen und öffentlichen Sitzen der Wissenschaft erhob sich EIea an der italischen Küste als dritter, höchst wirksamer Sitz der Wissenschaft und zwar durch zwei verbannte Pythagoräer, Aminias und Diochätes, welche dem sie beschützenden Freunde Parmenides, der von dem gleichfalls ägyptisch gebildeten Xenophanes seine ersten wissenschaftlichen Anregungen empfangen hatte, die Weihen in den pythagoreischen Bund, in das pythagoreische Wissen ertheilten, worauf sodann Zeno und Melissus, des Parmenides Schüler und jüngern Freunde, weiter bauten. Den wissenschaftlichen ägyptisch-pythagoreischen Geheimschulen und Geheimbünden sind auch anzureihen die griechischen rein priesterlichen Asklepiadenorden, welche von Aegypten aus gegründet worden waren und ihr ärztliches Wissen als ein heiliges Priestergeheimniss bewahrten und übten. Das berühmte, noch in seinen Grundzügen bei den medicinischen Doctorpromotionen heute gebräuchliche jusjurandum
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d. h. mit der von ihm veröffentlichten Wissenschaft des Pythagoras hängen durch Philolaos und Heraklit auch Archytas, Timäus, Plato und Speusippus zusammen, indem sie es sind, welche den eigentlich speculativ-methaphysischen Ideenkreis ausgebildet haben, den dann Aristoteles in so grosser Vollendung darstellt; während die engere pythagoreische Schule, durch die Schranken ihrer Organisation verhindert, an dieser Richtung nicht Theil nahm. Von dem universalhistorischen oder humanistischen Standpunkte war daher der schnelle Sturz der pythagoreischen Schule durchaus nothwendig und wohlthätig; das ägyptische Geheimniss, die dunkele Hieroglyphe durfte in dem schönen, freien und lichten Griechenland keine Stätte finden; in Griechenland war der Gott ein Mensch und jeder Mensch ein Priester Gottes. Der Zauber, die Höhe, das Unerreichbare und ewig Verlorene des griechischen Lebens besteht in seiner innigen Vereinigung und gegenseitigen Durchdringung des Göttlichen und des Menschlichen, des Geistes und der Natur, des Himmels und der Erde; die griechischen Götter stiegen zu der Erde herab, um sich mit den Menschen zu verbinden, und die Menschen wurden von der Erde in den Himmel erhoben.</p><p>
Neben Tarent und Kroton als geheimen und öffentlichen Sitzen der Wissenschaft erhob sich <hirendition="#g">EIea</hi> an der italischen Küste als dritter, höchst wirksamer Sitz der Wissenschaft und zwar durch zwei verbannte Pythagoräer, Aminias und Diochätes, welche dem sie beschützenden Freunde <hirendition="#g">Parmenides</hi>, der von dem gleichfalls ägyptisch gebildeten Xenophanes seine ersten wissenschaftlichen Anregungen empfangen hatte, die Weihen in den pythagoreischen Bund, in das pythagoreische Wissen ertheilten, worauf sodann Zeno und Melissus, des Parmenides Schüler und jüngern Freunde, weiter bauten. Den wissenschaftlichen ägyptisch-pythagoreischen Geheimschulen und Geheimbünden sind auch anzureihen die griechischen rein priesterlichen Asklepiadenorden, welche von Aegypten aus gegründet worden waren und ihr ärztliches Wissen als ein heiliges Priestergeheimniss bewahrten und übten. Das berühmte, noch in seinen Grundzügen bei den medicinischen Doctorpromotionen heute gebräuchliche jusjurandum
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d. h. mit der von ihm veröffentlichten Wissenschaft des Pythagoras hängen durch Philolaos und Heraklit auch Archytas, Timäus, Plato und Speusippus zusammen, indem sie es sind, welche den eigentlich speculativ-methaphysischen Ideenkreis ausgebildet haben, den dann Aristoteles in so grosser Vollendung darstellt; während die engere pythagoreische Schule, durch die Schranken ihrer Organisation verhindert, an dieser Richtung nicht Theil nahm. Von dem universalhistorischen oder humanistischen Standpunkte war daher der schnelle Sturz der pythagoreischen Schule durchaus nothwendig und wohlthätig; das ägyptische Geheimniss, die dunkele Hieroglyphe durfte in dem schönen, freien und lichten Griechenland keine Stätte finden; in Griechenland war der Gott ein Mensch und jeder Mensch ein Priester Gottes. Der Zauber, die Höhe, das Unerreichbare und ewig Verlorene des griechischen Lebens besteht in seiner innigen Vereinigung und gegenseitigen Durchdringung des Göttlichen und des Menschlichen, des Geistes und der Natur, des Himmels und der Erde; die griechischen Götter stiegen zu der Erde herab, um sich mit den Menschen zu verbinden, und die Menschen wurden von der Erde in den Himmel erhoben.
Neben Tarent und Kroton als geheimen und öffentlichen Sitzen der Wissenschaft erhob sich EIea an der italischen Küste als dritter, höchst wirksamer Sitz der Wissenschaft und zwar durch zwei verbannte Pythagoräer, Aminias und Diochätes, welche dem sie beschützenden Freunde Parmenides, der von dem gleichfalls ägyptisch gebildeten Xenophanes seine ersten wissenschaftlichen Anregungen empfangen hatte, die Weihen in den pythagoreischen Bund, in das pythagoreische Wissen ertheilten, worauf sodann Zeno und Melissus, des Parmenides Schüler und jüngern Freunde, weiter bauten. Den wissenschaftlichen ägyptisch-pythagoreischen Geheimschulen und Geheimbünden sind auch anzureihen die griechischen rein priesterlichen Asklepiadenorden, welche von Aegypten aus gegründet worden waren und ihr ärztliches Wissen als ein heiliges Priestergeheimniss bewahrten und übten. Das berühmte, noch in seinen Grundzügen bei den medicinischen Doctorpromotionen heute gebräuchliche jusjurandum
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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 577. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/597>, abgerufen am 27.07.2024.
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