bei erwähnt Rochholz der in Hormayr's historischem Taschenbuche für 1845 mitgetheiltan Anekdote, dass ein Schwärmer zu Soissons eine Kröte getauft und ihr den Namen Johannes gegeben habe. - Es verdient kaum berührt, geschweige denn widerlegt zu werden, dass es aller Kunstgeschichte widerspreche, wenn das Statutenbuch der Loge von Essingen1) und mit ihm Grävell, Betrachtungen, Seite 210, die Säule Jachin von toscanischer oder dorischer und die Säule Boaz von ionischer Ordnung sein lassen; richtiger hält Grävell, S. 209, dafür, dass die beiden Säulen vor dem salomonischen Tempel den Tag und die Nacht, oder das Licht des Tages und der Nacht, Sonne und Mond bezeichnet haben und dass mit Grund vermuthet werde,2) es sei die Hirammythe nur eine Wiederholung der Mythe des Osiris oder das Leben und Sterben des Hiram blos das Leben und Sterben des Osiris. Das Netzwerk an den Säulen soll wegen seiner Maschen Eintracht und deren Granatäpfel Ueberfluss bedeuten. Grandidier bringt ohne Grund die zwei Säulen sogar mit den zwei Meistern oder zwei Gesellen in Berührung, welche sich nach der Grundsteinlegung des Thurmbaues zu Strassburg so sehr entzweiten, dass einer den andern mit der Schaufel erschlug.3) Das Sinnbild der Gottheiten der Alfuren auf Celebes oder durch eine Verwechselung ihre Gottheiten selbst bestehen aus zwei grossen Steinen, welche sie "männliches und weibliches Geschlecht" nennen und die in der Alfur'schen Sprache Tambarukan und Parang seraija heissen, und aus noch drei kleinern .4) Auch in einer alten georgischen Kirche sind in der Nähe der steinernen Kanzel zwei Säulen, auf deren einer eine unleserliehe georgische Inschrift ausgehauen ist.5) Sodann ist noch hier anzureihen, dass die Isisklapper, das bekannte Sistron, ägypt. Kemkem, womit bei allen Jammer- und Jubellitaneien im Dienste der Isis und des Osiris durch dreimaliges Heben und Schlagen der Takt angegeben
1) Krause, a. a. O., I. 1.S. 322 und 23.
2) Krause, a. a. O., I. 2. S. 426 und II. 2. S. 443.
3) Krause, II. 2. S. 251 Anm. a.
4) Ausland für 1849, S. 278 a.
5) Ausland, a. a. O., S. 226 b unten.
bei erwähnt Rochholz der in Hormayr’s historischem Taschenbuche für 1845 mitgetheiltan Anekdote, dass ein Schwärmer zu Soissons eine Kröte getauft und ihr den Namen Johannes gegeben habe. – Es verdient kaum berührt, geschweige denn widerlegt zu werden, dass es aller Kunstgeschichte widerspreche, wenn das Statutenbuch der Loge von Essingen1) und mit ihm Grävell, Betrachtungen, Seite 210, die Säule Jachin von toscanischer oder dorischer und die Säule Boaz von ionischer Ordnung sein lassen; richtiger hält Grävell, S. 209, dafür, dass die beiden Säulen vor dem salomonischen Tempel den Tag und die Nacht, oder das Licht des Tages und der Nacht, Sonne und Mond bezeichnet haben und dass mit Grund vermuthet werde,2) es sei die Hirammythe nur eine Wiederholung der Mythe des Osiris oder das Leben und Sterben des Hiram blos das Leben und Sterben des Osiris. Das Netzwerk an den Säulen soll wegen seiner Maschen Eintracht und deren Granatäpfel Ueberfluss bedeuten. Grandidier bringt ohne Grund die zwei Säulen sogar mit den zwei Meistern oder zwei Gesellen in Berührung, welche sich nach der Grundsteinlegung des Thurmbaues zu Strassburg so sehr entzweiten, dass einer den andern mit der Schaufel erschlug.3) Das Sinnbild der Gottheiten der Alfuren auf Celebes oder durch eine Verwechselung ihre Gottheiten selbst bestehen aus zwei grossen Steinen, welche sie „männliches und weibliches Geschlecht“ nennen und die in der Alfur’schen Sprache Tambarukan und Parang seraija heissen, und aus noch drei kleinern .4) Auch in einer alten georgischen Kirche sind in der Nähe der steinernen Kanzel zwei Säulen, auf deren einer eine unleserliehe georgische Inschrift ausgehauen ist.5) Sodann ist noch hier anzureihen, dass die Isisklapper, das bekannte Sistron, ägypt. Kemkem, womit bei allen Jammer- und Jubellitaneien im Dienste der Isis und des Osiris durch dreimaliges Heben und Schlagen der Takt angegeben
1) Krause, a. a. O., I. 1.S. 322 und 23.
2) Krause, a. a. O., I. 2. S. 426 und II. 2. S. 443.
3) Krause, II. 2. S. 251 Anm. a.
4) Ausland für 1849, S. 278 a.
5) Ausland, a. a. O., S. 226 b unten.
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bei erwähnt Rochholz der in Hormayr’s historischem Taschenbuche für 1845 mitgetheiltan Anekdote, dass ein Schwärmer zu Soissons eine Kröte getauft und ihr den Namen Johannes gegeben habe. – Es verdient kaum berührt, geschweige denn widerlegt zu werden, dass es aller Kunstgeschichte widerspreche, wenn das Statutenbuch der Loge von Essingen<noteplace="foot"n="1)">Krause, a. a. O., I. 1.S. 322 und 23.<lb/></note> und mit ihm Grävell, Betrachtungen, Seite 210, die Säule Jachin von toscanischer oder dorischer und die Säule Boaz von ionischer Ordnung sein lassen; richtiger hält Grävell, S. 209, dafür, dass die beiden Säulen vor dem salomonischen Tempel den Tag und die Nacht, oder das Licht des Tages und der Nacht, Sonne und Mond bezeichnet haben und dass mit Grund vermuthet werde,<noteplace="foot"n="2)">Krause, a. a. O., I. 2. S. 426 und II. 2. S. 443.<lb/></note> es sei die Hirammythe nur eine Wiederholung der Mythe des Osiris oder das Leben und Sterben des Hiram blos das Leben und Sterben des Osiris. Das Netzwerk an den Säulen soll wegen seiner Maschen Eintracht und deren Granatäpfel Ueberfluss bedeuten. Grandidier bringt ohne Grund die zwei Säulen sogar mit den zwei Meistern oder zwei Gesellen in Berührung, welche sich nach der Grundsteinlegung des Thurmbaues zu Strassburg so sehr entzweiten, dass einer den andern mit der Schaufel erschlug.<noteplace="foot"n="3)">Krause, II. 2. S. 251 Anm. a.<lb/></note> Das Sinnbild der Gottheiten der Alfuren auf Celebes oder durch eine Verwechselung ihre Gottheiten selbst bestehen aus zwei grossen Steinen, welche sie „männliches und weibliches Geschlecht“ nennen und die in der Alfur’schen Sprache Tambarukan und Parang seraija heissen, und aus noch drei kleinern .<noteplace="foot"n="4)">Ausland für 1849, S. 278 a.<lb/></note> Auch in einer alten georgischen Kirche sind in der Nähe der steinernen Kanzel zwei Säulen, auf deren einer eine unleserliehe georgische Inschrift ausgehauen ist.<noteplace="foot"n="5)">Ausland, a. a. O., S. 226 b unten.<lb/></note> Sodann ist noch hier anzureihen, dass die Isisklapper, das bekannte Sistron, ägypt. Kemkem, womit bei allen Jammer- und Jubellitaneien im Dienste der Isis und des Osiris durch dreimaliges Heben und Schlagen der Takt angegeben
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bei erwähnt Rochholz der in Hormayr’s historischem Taschenbuche für 1845 mitgetheiltan Anekdote, dass ein Schwärmer zu Soissons eine Kröte getauft und ihr den Namen Johannes gegeben habe. – Es verdient kaum berührt, geschweige denn widerlegt zu werden, dass es aller Kunstgeschichte widerspreche, wenn das Statutenbuch der Loge von Essingen 1) und mit ihm Grävell, Betrachtungen, Seite 210, die Säule Jachin von toscanischer oder dorischer und die Säule Boaz von ionischer Ordnung sein lassen; richtiger hält Grävell, S. 209, dafür, dass die beiden Säulen vor dem salomonischen Tempel den Tag und die Nacht, oder das Licht des Tages und der Nacht, Sonne und Mond bezeichnet haben und dass mit Grund vermuthet werde, 2) es sei die Hirammythe nur eine Wiederholung der Mythe des Osiris oder das Leben und Sterben des Hiram blos das Leben und Sterben des Osiris. Das Netzwerk an den Säulen soll wegen seiner Maschen Eintracht und deren Granatäpfel Ueberfluss bedeuten. Grandidier bringt ohne Grund die zwei Säulen sogar mit den zwei Meistern oder zwei Gesellen in Berührung, welche sich nach der Grundsteinlegung des Thurmbaues zu Strassburg so sehr entzweiten, dass einer den andern mit der Schaufel erschlug. 3) Das Sinnbild der Gottheiten der Alfuren auf Celebes oder durch eine Verwechselung ihre Gottheiten selbst bestehen aus zwei grossen Steinen, welche sie „männliches und weibliches Geschlecht“ nennen und die in der Alfur’schen Sprache Tambarukan und Parang seraija heissen, und aus noch drei kleinern . 4) Auch in einer alten georgischen Kirche sind in der Nähe der steinernen Kanzel zwei Säulen, auf deren einer eine unleserliehe georgische Inschrift ausgehauen ist. 5) Sodann ist noch hier anzureihen, dass die Isisklapper, das bekannte Sistron, ägypt. Kemkem, womit bei allen Jammer- und Jubellitaneien im Dienste der Isis und des Osiris durch dreimaliges Heben und Schlagen der Takt angegeben
1) Krause, a. a. O., I. 1.S. 322 und 23.
2) Krause, a. a. O., I. 2. S. 426 und II. 2. S. 443.
3) Krause, II. 2. S. 251 Anm. a.
4) Ausland für 1849, S. 278 a.
5) Ausland, a. a. O., S. 226 b unten.
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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 526. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/546>, abgerufen am 06.07.2024.
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