Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

Bild:
<< vorherige Seite

nus, Hieronymus und Ambrosius - die vier Begleiter oder Genien des Osiris, - die vier Horen als Begleiter des Zeus, der Hera, der Aphrodite und des Apollo,1) - die vier Gehülfen oder Epimeleten des Archonten-Königs2) und die vier obersten Priester, der Hierophant, Daduchos, Epibomios und Hieroceryx (Herold) zu Eleusis,3) - die vier erblichen Hausämter des Marschalks, des Truchsessen, des Kämmerers und des Schenken des Mittelalters,4) - die vier indischen Vedas, - die vier ersten Jünger Mahommeds, - die Viergespanne der Licht- und Sonnengötter, - die viergestaltigen Symbolthiere, - die vier Häupter, vier Augen, vier Arme und vier Flügel der Götter u. s. w. bezeichnen alle nur denselben Gedanken der vier Weltgegenden, in welche das göttliche Licht, die göttliche Macht und Wahrheit ausströmen und sich verbreiten sollen. Die vier Flügel können dabei zugleich noch näher gedeutet werden auf die Allgegenwart und Allschnelligkeit, die vier Gesichter auf das Allsehen und Allwissen, die vier Arme auf die Allmacht, die vier Evangelien und die vier Veden auf die Allweisheit, die vier Jünger und Schüler auf das allgemeine Lehramt Gottes u. s. w. Die vier prototypysirenden Strahlen, welche auf indischen Oumbildern, z. B. bei Müller, a. a. O., Taf. IV. Fig. 16, dem Munde der Gottheit entstrahlen, deutet Müller S. 575 auf die vierfachen Gestaltungsarten der Zeit, der Elemente, des Gefühls und des Verstandes. Dieser vierfache Urlebenshauch ist zugleich geflügelt. Die vier Hände des Brahmbildes umfassen die Urbilder des elementarischen Alls, Wasser und Feuer, Luft und Erde mit Höhe und Tiefe. Vierhändig

1) Preller, griech. Mythol., I. S. 274.
2) Auch Euclides war dieses nach Sainte-Croix S. 167.
3) Sainte-Croix, a. a. O., S. 131 und 132. Sophokles hatte zwei Mal das Amt eines Daduchen bekleidet (Sainte-Croix S. 38). Themistokles war ebenfalls Daduch gewesen. Die vier genannten obersten Priester trugen als Priester der unterweltlichen Götter einen Schlüssel auf den Schultern (Sainte-Croix S. 141). Auch die Ceres selbst wurde mit einem Schlüssel auf der Schulter dargestellt (Sainte-Croix S. 148) oder vielmehr trugen ihre Priesterinnen solche Schlüssel.
4) Heusler, Verfassungsgesch. der Stadt Basel, Basel 1860, S. 76 ff.

nus, Hieronymus und Ambrosius – die vier Begleiter oder Genien des Osiris, – die vier Horen als Begleiter des Zeus, der Hera, der Aphrodite und des Apollo,1) – die vier Gehülfen oder Epimeleten des Archonten-Königs2) und die vier obersten Priester, der Hierophant, Daduchos, Epibomios und Hieroceryx (Herold) zu Eleusis,3) – die vier erblichen Hausämter des Marschalks, des Truchsessen, des Kämmerers und des Schenken des Mittelalters,4) – die vier indischen Vêdas, – die vier ersten Jünger Mahommeds, – die Viergespanne der Licht- und Sonnengötter, – die viergestaltigen Symbolthiere, – die vier Häupter, vier Augen, vier Arme und vier Flügel der Götter u. s. w. bezeichnen alle nur denselben Gedanken der vier Weltgegenden, in welche das göttliche Licht, die göttliche Macht und Wahrheit ausströmen und sich verbreiten sollen. Die vier Flügel können dabei zugleich noch näher gedeutet werden auf die Allgegenwart und Allschnelligkeit, die vier Gesichter auf das Allsehen und Allwissen, die vier Arme auf die Allmacht, die vier Evangelien und die vier Veden auf die Allweisheit, die vier Jünger und Schüler auf das allgemeine Lehramt Gottes u. s. w. Die vier prototypysirenden Strahlen, welche auf indischen Oumbildern, z. B. bei Müller, a. a. O., Taf. IV. Fig. 16, dem Munde der Gottheit entstrahlen, deutet Müller S. 575 auf die vierfachen Gestaltungsarten der Zeit, der Elemente, des Gefühls und des Verstandes. Dieser vierfache Urlebenshauch ist zugleich geflügelt. Die vier Hände des Brahmbildes umfassen die Urbilder des elementarischen Alls, Wasser und Feuer, Luft und Erde mit Höhe und Tiefe. Vierhändig

1) Preller, griech. Mythol., I. S. 274.
2) Auch Euclides war dieses nach Sainte-Croix S. 167.
3) Sainte-Croix, a. a. O., S. 131 und 132. Sophokles hatte zwei Mal das Amt eines Daduchen bekleidet (Sainte-Croix S. 38). Themistokles war ebenfalls Daduch gewesen. Die vier genannten obersten Priester trugen als Priester der unterweltlichen Götter einen Schlüssel auf den Schultern (Sainte-Croix S. 141). Auch die Ceres selbst wurde mit einem Schlüssel auf der Schulter dargestellt (Sainte-Croix S. 148) oder vielmehr trugen ihre Priesterinnen solche Schlüssel.
4) Heusler, Verfassungsgesch. der Stadt Basel, Basel 1860, S. 76 ff.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0531" n="511"/>
nus, Hieronymus und Ambrosius &#x2013; die vier Begleiter oder Genien des Osiris, &#x2013; die vier Horen als Begleiter des Zeus, der Hera, der Aphrodite und des Apollo,<note place="foot" n="1)">Preller, griech. Mythol., I. S. 274.<lb/></note> &#x2013; die vier Gehülfen oder Epimeleten des Archonten-Königs<note place="foot" n="2)">Auch Euclides war dieses nach Sainte-Croix S. 167.<lb/></note> und die vier obersten Priester, der Hierophant, Daduchos, Epibomios und Hieroceryx (Herold) zu Eleusis,<note place="foot" n="3)">Sainte-Croix, a. a. O., S. 131 und 132. Sophokles hatte zwei Mal das Amt eines Daduchen bekleidet (Sainte-Croix S. 38). Themistokles war ebenfalls Daduch gewesen. Die vier genannten obersten Priester trugen als Priester der unterweltlichen Götter einen <hi rendition="#g">Schlüssel</hi> auf den Schultern (Sainte-Croix S. 141). Auch die Ceres selbst wurde mit einem Schlüssel auf der Schulter dargestellt (Sainte-Croix S. 148) oder vielmehr trugen ihre Priesterinnen solche Schlüssel.<lb/></note> &#x2013; die vier erblichen Hausämter des Marschalks, des Truchsessen, des Kämmerers und des Schenken des Mittelalters,<note place="foot" n="4)">Heusler, Verfassungsgesch. der Stadt Basel, Basel 1860, S. 76 ff.<lb/></note> &#x2013; die vier indischen Vêdas, &#x2013; die vier ersten Jünger Mahommeds, &#x2013; die Viergespanne der Licht- und Sonnengötter, &#x2013; die viergestaltigen Symbolthiere, &#x2013; die vier Häupter, vier Augen, vier Arme und vier Flügel der Götter u. s. w. bezeichnen alle nur denselben Gedanken der vier Weltgegenden, in welche das göttliche Licht, die göttliche Macht und Wahrheit ausströmen und sich verbreiten sollen. Die vier Flügel können dabei zugleich noch näher gedeutet werden auf die Allgegenwart und Allschnelligkeit, die vier Gesichter auf das Allsehen und Allwissen, die vier Arme auf die Allmacht, die vier Evangelien und die vier Veden auf die Allweisheit, die vier Jünger und Schüler auf das allgemeine Lehramt Gottes u. s. w. Die vier prototypysirenden Strahlen, welche auf indischen Oumbildern, z. B. bei Müller, a. a. O., Taf. IV. Fig. 16, dem Munde der Gottheit entstrahlen, deutet Müller S. 575 auf die vierfachen Gestaltungsarten der Zeit, der Elemente, des Gefühls und des Verstandes. Dieser vierfache Urlebenshauch ist zugleich geflügelt. Die vier Hände des Brahmbildes umfassen die Urbilder des elementarischen Alls, Wasser und Feuer, Luft und Erde mit Höhe und Tiefe. Vierhändig
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[511/0531] nus, Hieronymus und Ambrosius – die vier Begleiter oder Genien des Osiris, – die vier Horen als Begleiter des Zeus, der Hera, der Aphrodite und des Apollo, 1) – die vier Gehülfen oder Epimeleten des Archonten-Königs 2) und die vier obersten Priester, der Hierophant, Daduchos, Epibomios und Hieroceryx (Herold) zu Eleusis, 3) – die vier erblichen Hausämter des Marschalks, des Truchsessen, des Kämmerers und des Schenken des Mittelalters, 4) – die vier indischen Vêdas, – die vier ersten Jünger Mahommeds, – die Viergespanne der Licht- und Sonnengötter, – die viergestaltigen Symbolthiere, – die vier Häupter, vier Augen, vier Arme und vier Flügel der Götter u. s. w. bezeichnen alle nur denselben Gedanken der vier Weltgegenden, in welche das göttliche Licht, die göttliche Macht und Wahrheit ausströmen und sich verbreiten sollen. Die vier Flügel können dabei zugleich noch näher gedeutet werden auf die Allgegenwart und Allschnelligkeit, die vier Gesichter auf das Allsehen und Allwissen, die vier Arme auf die Allmacht, die vier Evangelien und die vier Veden auf die Allweisheit, die vier Jünger und Schüler auf das allgemeine Lehramt Gottes u. s. w. Die vier prototypysirenden Strahlen, welche auf indischen Oumbildern, z. B. bei Müller, a. a. O., Taf. IV. Fig. 16, dem Munde der Gottheit entstrahlen, deutet Müller S. 575 auf die vierfachen Gestaltungsarten der Zeit, der Elemente, des Gefühls und des Verstandes. Dieser vierfache Urlebenshauch ist zugleich geflügelt. Die vier Hände des Brahmbildes umfassen die Urbilder des elementarischen Alls, Wasser und Feuer, Luft und Erde mit Höhe und Tiefe. Vierhändig 1) Preller, griech. Mythol., I. S. 274. 2) Auch Euclides war dieses nach Sainte-Croix S. 167. 3) Sainte-Croix, a. a. O., S. 131 und 132. Sophokles hatte zwei Mal das Amt eines Daduchen bekleidet (Sainte-Croix S. 38). Themistokles war ebenfalls Daduch gewesen. Die vier genannten obersten Priester trugen als Priester der unterweltlichen Götter einen Schlüssel auf den Schultern (Sainte-Croix S. 141). Auch die Ceres selbst wurde mit einem Schlüssel auf der Schulter dargestellt (Sainte-Croix S. 148) oder vielmehr trugen ihre Priesterinnen solche Schlüssel. 4) Heusler, Verfassungsgesch. der Stadt Basel, Basel 1860, S. 76 ff.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Internetloge: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-08-21T13:44:32Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-08-21T13:44:32Z)
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-08-21T13:44:32Z)
Maxi Grubert: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-08-21T13:44:32Z)
Bayerische Staatsbibliothek Digital: Bereitstellung der Bilddigitalisate. (2013-08-21T13:44:32Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/531
Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 511. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/531>, abgerufen am 28.05.2024.