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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

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seinem Auge und Schutze, unter seinen Strahlen dahin; er ist somit auch der Seelenbeschützer und Seelenführer. Sehr leicht und bald trat der Sirius auch mit dem Monde, mit dem Mondsgotte oder der Mondsgöttin in Verbindung, indem der Mond, noch mehr als der Hundsstern selbst, als der König oder die Königin der, Nacht, des nächtlichen Sternenhimmels und namentlich auch des Sternen- oder des Himmelsweges sich dem Naturmenschen im Anfange der Geschichte darstellen musste. So wurde die reine und keusche, die strenge und unerbittliche Mondsgottheit zum Beherrscher des Todtenreiches, welches Todtenreich aber ursprünglich durchaus im Sternenhimmel und keineswegs unter der Erde war. Die Unterwelt mit dem dieselbe beherrschenden unterweltlichen Gotte oder unterweltlichen Göttin und dem Hunde als Wächter dieser Unterwelt sind erst eine spätere Vorstellung und eine Folge der allgemeinen Herabziehung der himmlischen Götter und des himmlischen Reiches zur Erde. Der Hund, der Hundsstern wurde ebenso natürlich zum Begleiter, zum Gehülfen, Abwäger und Schreiber des Todtenrichters und der Todtenrichterin, als er den Schutz und die Führung der Seelen bekommen hatte, denn, wenn der Mond leuchtet und richtet, leuchtet auch der Hundsstern, begleitet ihn und hilft ihm. Die Aemter und Thätigkeiten des ägyptischen Thot-Anubis, des personificirten Hundssternes, im Todtenreiche, am Nachthimmel sind demnach sehr einfach aus dem nächtlichen Sternenverhältniss des Hundssternes und des Mondes zu erklären.1) Wie die Nacht göttlicher und himmlischer als der Tag und die Sonne ist, d. h. inniger und tiefer an Gott und den Himmel erinnert lag darin auch die für uns bei dem ersten Anblicke etwas befremdende Veranlassung, dass in Asien und in Aegypten die nächtliche Mondsgöttin eigentlich zur höchsten Göttin wurde und über dem Sonnen- und Tagesgotte, z. B. die Isis über dem Osiris stand.2) Einer viel spätern Zeit der Menschengeschichte gehört es an, den Sirius auch astronomisch zu betrachten und wirken zu lassen. In Aegypten wurde der

1) Furtwängler, a. a. O., S. 314 ff.
2) Furtwängler, a. a. O., S. 314, Anm. 10.

seinem Auge und Schutze, unter seinen Strahlen dahin; er ist somit auch der Seelenbeschützer und Seelenführer. Sehr leicht und bald trat der Sirius auch mit dem Monde, mit dem Mondsgotte oder der Mondsgöttin in Verbindung, indem der Mond, noch mehr als der Hundsstern selbst, als der König oder die Königin der, Nacht, des nächtlichen Sternenhimmels und namentlich auch des Sternen- oder des Himmelsweges sich dem Naturmenschen im Anfange der Geschichte darstellen musste. So wurde die reine und keusche, die strenge und unerbittliche Mondsgottheit zum Beherrscher des Todtenreiches, welches Todtenreich aber ursprünglich durchaus im Sternenhimmel und keineswegs unter der Erde war. Die Unterwelt mit dem dieselbe beherrschenden unterweltlichen Gotte oder unterweltlichen Göttin und dem Hunde als Wächter dieser Unterwelt sind erst eine spätere Vorstellung und eine Folge der allgemeinen Herabziehung der himmlischen Götter und des himmlischen Reiches zur Erde. Der Hund, der Hundsstern wurde ebenso natürlich zum Begleiter, zum Gehülfen, Abwäger und Schreiber des Todtenrichters und der Todtenrichterin, als er den Schutz und die Führung der Seelen bekommen hatte, denn, wenn der Mond leuchtet und richtet, leuchtet auch der Hundsstern, begleitet ihn und hilft ihm. Die Aemter und Thätigkeiten des ägyptischen Thot-Anubis, des personificirten Hundssternes, im Todtenreiche, am Nachthimmel sind demnach sehr einfach aus dem nächtlichen Sternenverhältniss des Hundssternes und des Mondes zu erklären.1) Wie die Nacht göttlicher und himmlischer als der Tag und die Sonne ist, d. h. inniger und tiefer an Gott und den Himmel erinnert lag darin auch die für uns bei dem ersten Anblicke etwas befremdende Veranlassung, dass in Asien und in Aegypten die nächtliche Mondsgöttin eigentlich zur höchsten Göttin wurde und über dem Sonnen- und Tagesgotte, z. B. die Isis über dem Osiris stand.2) Einer viel spätern Zeit der Menschengeschichte gehört es an, den Sirius auch astronomisch zu betrachten und wirken zu lassen. In Aegypten wurde der

1) Furtwängler, a. a. O., S. 314 ff.
2) Furtwängler, a. a. O., S. 314, Anm. 10.
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[406/0426] seinem Auge und Schutze, unter seinen Strahlen dahin; er ist somit auch der Seelenbeschützer und Seelenführer. Sehr leicht und bald trat der Sirius auch mit dem Monde, mit dem Mondsgotte oder der Mondsgöttin in Verbindung, indem der Mond, noch mehr als der Hundsstern selbst, als der König oder die Königin der, Nacht, des nächtlichen Sternenhimmels und namentlich auch des Sternen- oder des Himmelsweges sich dem Naturmenschen im Anfange der Geschichte darstellen musste. So wurde die reine und keusche, die strenge und unerbittliche Mondsgottheit zum Beherrscher des Todtenreiches, welches Todtenreich aber ursprünglich durchaus im Sternenhimmel und keineswegs unter der Erde war. Die Unterwelt mit dem dieselbe beherrschenden unterweltlichen Gotte oder unterweltlichen Göttin und dem Hunde als Wächter dieser Unterwelt sind erst eine spätere Vorstellung und eine Folge der allgemeinen Herabziehung der himmlischen Götter und des himmlischen Reiches zur Erde. Der Hund, der Hundsstern wurde ebenso natürlich zum Begleiter, zum Gehülfen, Abwäger und Schreiber des Todtenrichters und der Todtenrichterin, als er den Schutz und die Führung der Seelen bekommen hatte, denn, wenn der Mond leuchtet und richtet, leuchtet auch der Hundsstern, begleitet ihn und hilft ihm. Die Aemter und Thätigkeiten des ägyptischen Thot-Anubis, des personificirten Hundssternes, im Todtenreiche, am Nachthimmel sind demnach sehr einfach aus dem nächtlichen Sternenverhältniss des Hundssternes und des Mondes zu erklären. 1) Wie die Nacht göttlicher und himmlischer als der Tag und die Sonne ist, d. h. inniger und tiefer an Gott und den Himmel erinnert lag darin auch die für uns bei dem ersten Anblicke etwas befremdende Veranlassung, dass in Asien und in Aegypten die nächtliche Mondsgöttin eigentlich zur höchsten Göttin wurde und über dem Sonnen- und Tagesgotte, z. B. die Isis über dem Osiris stand. 2) Einer viel spätern Zeit der Menschengeschichte gehört es an, den Sirius auch astronomisch zu betrachten und wirken zu lassen. In Aegypten wurde der 1) Furtwängler, a. a. O., S. 314 ff. 2) Furtwängler, a. a. O., S. 314, Anm. 10.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 406. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/426>, abgerufen am 22.11.2024.