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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

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bei den Aegyptern durch ein ähnliches Symbol das Herabsteigen der himmlischen Seelen in der Milchstrasse durch die sieben Planetensphären dargestellt, nämlich durch eine Leiter, die vom Himmel zur Erde reichte und in sieben Stufen, eine jede mit einem Thore, abgetheilt war; über den sieben Stufen und sieben Thoren befand sich an der bis zur Sphäre des Himmelsgewölbes reichenden Leiter ein achtes Thor, welches aus dem Himmel herausführte und das Menschenthor hiess. Es gab auch noch einen andern Pfad für das Hinaufsteigen der Seelen von der Erde zum Himmel, an dessen Ende sich ein anderes Thor befand, welches das Götterthor hiess.1) Die Leiter, welche Jakob in dem bekannten Traume sah und die gleichfalls von der Erde bis zum Himmel reichte, war wohl diese ägyptische Leiter, welche die Menschenseelen aus dem Himmel auf die Erde herab und von da wieder in den Himmel zurückführte, welche somit nicht blos drei Stufen hatte.2) Jene beiden Thore, das Menschen- und das Götterthor, wurden als in der Milchstrasse liegend geglaubt; das nördliche Menschenthor lag im Zeichen des Krebses und die Götterpforte oder das südliche Thor im Zeichen des Steinbocks; das eine Thor berührte die Milchstrasse, welche der Tisch der Gatter heisst, von der einen Seite, das andere von der andern. Zwei Hunde bewachten die beiden Thore,3) welche zwei Hunde, vermuthlich aber nur ein Hund, der Hundstern, der ägyptische Sothis waren. Aus dem ursprünglichen einen Hunde, dem Rundsstern als dem Sternenwächter, sind bei den Aegyptern zwei Hunde, zwei Wölfe oder Schakale geworden, als der Hund auch der Sonne und der Sonnengottheit zum Wächter beigegeben wurde, aus dem Wächter der Sterne zum blossen Wächter der Sonne herabsank. Da die Sonne ein wechselndes Leben zwischen Tag und Nacht, zwischen der Ober- und der Unterwelt, zwischen der oberen und der unteren Hemi-

1) Prichard, ägyptische Mythologie, S. 177.
2) Prichard, a. a. O., S. 176, Anm.3; Zeitschrift der deutschen morgenländischen Gesellschaft, Bd. X, S. 687 oben.
3) Creuzer, Symbolik, III. S. 430 verglichen mit S. 426, Anm. 58.

bei den Aegyptern durch ein ähnliches Symbol das Herabsteigen der himmlischen Seelen in der Milchstrasse durch die sieben Planetensphären dargestellt, nämlich durch eine Leiter, die vom Himmel zur Erde reichte und in sieben Stufen, eine jede mit einem Thore, abgetheilt war; über den sieben Stufen und sieben Thoren befand sich an der bis zur Sphäre des Himmelsgewölbes reichenden Leiter ein achtes Thor, welches aus dem Himmel herausführte und das Menschenthor hiess. Es gab auch noch einen andern Pfad für das Hinaufsteigen der Seelen von der Erde zum Himmel, an dessen Ende sich ein anderes Thor befand, welches das Götterthor hiess.1) Die Leiter, welche Jakob in dem bekannten Traume sah und die gleichfalls von der Erde bis zum Himmel reichte, war wohl diese ägyptische Leiter, welche die Menschenseelen aus dem Himmel auf die Erde herab und von da wieder in den Himmel zurückführte, welche somit nicht blos drei Stufen hatte.2) Jene beiden Thore, das Menschen- und das Götterthor, wurden als in der Milchstrasse liegend geglaubt; das nördliche Menschenthor lag im Zeichen des Krebses und die Götterpforte oder das südliche Thor im Zeichen des Steinbocks; das eine Thor berührte die Milchstrasse, welche der Tisch der Gatter heisst, von der einen Seite, das andere von der andern. Zwei Hunde bewachten die beiden Thore,3) welche zwei Hunde, vermuthlich aber nur ein Hund, der Hundstern, der ägyptische Sothis waren. Aus dem ursprünglichen einen Hunde, dem Rundsstern als dem Sternenwächter, sind bei den Aegyptern zwei Hunde, zwei Wölfe oder Schakale geworden, als der Hund auch der Sonne und der Sonnengottheit zum Wächter beigegeben wurde, aus dem Wächter der Sterne zum blossen Wächter der Sonne herabsank. Da die Sonne ein wechselndes Leben zwischen Tag und Nacht, zwischen der Ober- und der Unterwelt, zwischen der oberen und der unteren Hemi-

1) Prichard, ägyptische Mythologie, S. 177.
2) Prichard, a. a. O., S. 176, Anm.3; Zeitschrift der deutschen morgenländischen Gesellschaft, Bd. X, S. 687 oben.
3) Creuzer, Symbolik, III. S. 430 verglichen mit S. 426, Anm. 58.
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bei den Aegyptern durch ein ähnliches Symbol das Herabsteigen der himmlischen Seelen in der Milchstrasse durch die sieben Planetensphären dargestellt, nämlich durch eine Leiter, die vom Himmel zur Erde reichte und in sieben Stufen, eine jede mit einem Thore, abgetheilt war; über den sieben Stufen und sieben Thoren befand sich an der bis zur Sphäre des Himmelsgewölbes reichenden Leiter ein achtes Thor, welches aus dem Himmel herausführte und das Menschenthor hiess. Es gab auch noch einen andern Pfad für das Hinaufsteigen der Seelen von der Erde zum Himmel, an dessen Ende sich ein anderes Thor befand, welches das Götterthor hiess.<note place="foot" n="1)">Prichard, ägyptische Mythologie, S. 177.<lb/></note> Die Leiter, welche Jakob in dem bekannten Traume sah und die gleichfalls von der Erde bis zum Himmel reichte, war wohl diese ägyptische Leiter, welche die Menschenseelen aus dem Himmel auf die Erde herab und von da wieder in den Himmel zurückführte, welche somit nicht blos drei Stufen hatte.<note place="foot" n="2)">Prichard, a. a. O., S. 176, Anm.3; Zeitschrift der deutschen morgenländischen Gesellschaft, Bd. X, S. 687 oben.<lb/></note> Jene beiden Thore, das Menschen- und das Götterthor, wurden als in der Milchstrasse liegend geglaubt; das nördliche Menschenthor lag im Zeichen des Krebses und die Götterpforte oder das südliche Thor im Zeichen des Steinbocks; das eine Thor berührte die Milchstrasse, welche der Tisch der Gatter heisst, von der einen Seite, das andere von der andern. Zwei Hunde bewachten die beiden Thore,<note place="foot" n="3)">Creuzer, Symbolik, III. S. 430 verglichen mit S. 426, Anm. 58.<lb/></note> welche zwei Hunde, vermuthlich aber nur ein Hund, der Hundstern, der ägyptische Sothis waren. Aus dem ursprünglichen <hi rendition="#g">einen</hi> Hunde, dem Rundsstern als dem Sternenwächter, sind bei den Aegyptern <hi rendition="#g">zwei</hi> Hunde, zwei Wölfe oder Schakale geworden, als der Hund auch der Sonne und der Sonnengottheit zum Wächter beigegeben wurde, aus dem Wächter der Sterne zum blossen Wächter der Sonne herabsank. Da die Sonne ein wechselndes Leben zwischen Tag und Nacht, zwischen der Ober- und der Unterwelt, zwischen der oberen und der unteren Hemi-
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[403/0423] bei den Aegyptern durch ein ähnliches Symbol das Herabsteigen der himmlischen Seelen in der Milchstrasse durch die sieben Planetensphären dargestellt, nämlich durch eine Leiter, die vom Himmel zur Erde reichte und in sieben Stufen, eine jede mit einem Thore, abgetheilt war; über den sieben Stufen und sieben Thoren befand sich an der bis zur Sphäre des Himmelsgewölbes reichenden Leiter ein achtes Thor, welches aus dem Himmel herausführte und das Menschenthor hiess. Es gab auch noch einen andern Pfad für das Hinaufsteigen der Seelen von der Erde zum Himmel, an dessen Ende sich ein anderes Thor befand, welches das Götterthor hiess. 1) Die Leiter, welche Jakob in dem bekannten Traume sah und die gleichfalls von der Erde bis zum Himmel reichte, war wohl diese ägyptische Leiter, welche die Menschenseelen aus dem Himmel auf die Erde herab und von da wieder in den Himmel zurückführte, welche somit nicht blos drei Stufen hatte. 2) Jene beiden Thore, das Menschen- und das Götterthor, wurden als in der Milchstrasse liegend geglaubt; das nördliche Menschenthor lag im Zeichen des Krebses und die Götterpforte oder das südliche Thor im Zeichen des Steinbocks; das eine Thor berührte die Milchstrasse, welche der Tisch der Gatter heisst, von der einen Seite, das andere von der andern. Zwei Hunde bewachten die beiden Thore, 3) welche zwei Hunde, vermuthlich aber nur ein Hund, der Hundstern, der ägyptische Sothis waren. Aus dem ursprünglichen einen Hunde, dem Rundsstern als dem Sternenwächter, sind bei den Aegyptern zwei Hunde, zwei Wölfe oder Schakale geworden, als der Hund auch der Sonne und der Sonnengottheit zum Wächter beigegeben wurde, aus dem Wächter der Sterne zum blossen Wächter der Sonne herabsank. Da die Sonne ein wechselndes Leben zwischen Tag und Nacht, zwischen der Ober- und der Unterwelt, zwischen der oberen und der unteren Hemi- 1) Prichard, ägyptische Mythologie, S. 177. 2) Prichard, a. a. O., S. 176, Anm.3; Zeitschrift der deutschen morgenländischen Gesellschaft, Bd. X, S. 687 oben. 3) Creuzer, Symbolik, III. S. 430 verglichen mit S. 426, Anm. 58.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 403. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/423>, abgerufen am 22.11.2024.