cher am Tage der Vergeltung der Richterengel die Posaune bläst, welche Posaune des letzten Gerichtes auch noch in andern Glaubenskreisen, z. B. bei den Juden und Germanen erscheint. Bei den Germanen stösst Heimdall in das Giallarhorn, wenn die dem Weltuntergange unmittelbar vorangehende Götterschlacht beginnt, dass man es durch alle Welten hört. Der Posaunenstoss des Heimdall ist der Donnerschlag, weshalb auch das Giallarhorn unter dem himmelhohen, heiligen Baume, d. h. dem Wetterbaume verborgen ist.1) Im Evang. Matthäi 24, 31 heisst es: "Und er wird senden seine Engel mit hellen Posaunen und sie werden sammeln seine Auserwählten von den vier Winden , von einem Ende des Himmels zu dem andern." Nach Paulus im ersten Briefe an die Corinther 15, 52 wird zur Zeit der letzten Posaunen die Posaune erschallen und die Todten werden auferstehen unverweslich und wir werden verwandelt werden. Zufolge des ersten Briefes Pauli an die Thessalonicher 4, 16 wird der Herr selbst dereinst mit der Posaune Gottes vom Himmel hernieder kommen und die Todten in Christo werden auferstehen zuerst. Ebenso posaunen in der Vision des Johannes beim letzten Gericht die 7 Engel; "Und der siebente Engel posaunete, und es wurden grosse Stimmen im Himmel, die sprachen: Es sind die Reiche der Welt unseres Herrn und seines Christus geworden, und er wird regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit (11, 15)." Sonst wird in der Genesis, z. B. 45, 29 u. 31, in griechischer Weise von der "Unterwelt" als dem Aufenthaltsorte der Verstorbenen geredet, wohin die Sterbenden zu ihren vorausgegangenen Vätern und Stammgenossen, den Pitris, versammelt werden. Die Unterwelt, hebräisch Sche' ol, griechisch Hades, wird unter der Erde gedacht und dort führen nach volksthümlicher Vorstellung die abgeschiedenen Seelen ein schlafähnliches Dasein.
In der maurerischen Trauerloge folgt dem formellen Todtengerichte, in welchem den Verstorbenen die Ehre einer feierlichen Trauerloge bewilligt wurde, die Trauerrede, welche von einem dem Verstorbenen besonders Nahegestandenen pflegt gehalten zu werden. Diese Trauerrede
1) Schwartz, Ursprung der Mythol., S. 202.
cher am Tage der Vergeltung der Richterengel die Posaune bläst, welche Posaune des letzten Gerichtes auch noch in andern Glaubenskreisen, z. B. bei den Juden und Germanen erscheint. Bei den Germanen stösst Heimdall in das Giallarhorn, wenn die dem Weltuntergange unmittelbar vorangehende Götterschlacht beginnt, dass man es durch alle Welten hört. Der Posaunenstoss des Heimdall ist der Donnerschlag, weshalb auch das Giallarhorn unter dem himmelhohen, heiligen Baume, d. h. dem Wetterbaume verborgen ist.1) Im Evang. Matthäi 24, 31 heisst es: „Und er wird senden seine Engel mit hellen Posaunen und sie werden sammeln seine Auserwählten von den vier Winden , von einem Ende des Himmels zu dem andern.“ Nach Paulus im ersten Briefe an die Corinther 15, 52 wird zur Zeit der letzten Posaunen die Posaune erschallen und die Todten werden auferstehen unverweslich und wir werden verwandelt werden. Zufolge des ersten Briefes Pauli an die Thessalonicher 4, 16 wird der Herr selbst dereinst mit der Posaune Gottes vom Himmel hernieder kommen und die Todten in Christo werden auferstehen zuerst. Ebenso posaunen in der Vision des Johannes beim letzten Gericht die 7 Engel; „Und der siebente Engel posaunete, und es wurden grosse Stimmen im Himmel, die sprachen: Es sind die Reiche der Welt unseres Herrn und seines Christus geworden, und er wird regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit (11, 15).“ Sonst wird in der Genesis, z. B. 45, 29 u. 31, in griechischer Weise von der „Unterwelt“ als dem Aufenthaltsorte der Verstorbenen geredet, wohin die Sterbenden zu ihren vorausgegangenen Vätern und Stammgenossen, den Pitris, versammelt werden. Die Unterwelt, hebräisch Sche’ ol, griechisch Hades, wird unter der Erde gedacht und dort führen nach volksthümlicher Vorstellung die abgeschiedenen Seelen ein schlafähnliches Dasein.
In der maurerischen Trauerloge folgt dem formellen Todtengerichte, in welchem den Verstorbenen die Ehre einer feierlichen Trauerloge bewilligt wurde, die Trauerrede, welche von einem dem Verstorbenen besonders Nahegestandenen pflegt gehalten zu werden. Diese Trauerrede
1) Schwartz, Ursprung der Mythol., S. 202.
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0037"n="17"/>
cher am Tage der Vergeltung der Richterengel die Posaune bläst, welche Posaune des letzten Gerichtes auch noch in andern Glaubenskreisen, z. B. bei den Juden und Germanen erscheint. Bei den Germanen stösst Heimdall in das Giallarhorn, wenn die dem Weltuntergange unmittelbar vorangehende Götterschlacht beginnt, dass man es durch alle Welten hört. Der Posaunenstoss des Heimdall ist der Donnerschlag, weshalb auch das Giallarhorn unter dem himmelhohen, heiligen Baume, d. h. dem Wetterbaume verborgen ist.<noteplace="foot"n="1)"> Schwartz, Ursprung der Mythol., S. 202.<lb/></note> Im Evang. Matthäi 24, 31 heisst es: „Und er wird senden seine Engel mit hellen Posaunen und sie werden sammeln seine Auserwählten von den vier Winden , von einem Ende des Himmels zu dem andern.“ Nach Paulus im ersten Briefe an die Corinther 15, 52 wird zur Zeit der letzten Posaunen die Posaune erschallen und die Todten werden auferstehen unverweslich und wir werden verwandelt werden. Zufolge des ersten Briefes Pauli an die Thessalonicher 4, 16 wird der Herr selbst dereinst mit der Posaune Gottes vom Himmel hernieder kommen und die Todten in Christo werden auferstehen zuerst. Ebenso posaunen in der Vision des Johannes beim letzten Gericht die 7 Engel; „Und der siebente Engel posaunete, und es wurden grosse Stimmen im Himmel, die sprachen: Es sind die Reiche der Welt unseres Herrn und seines Christus geworden, und er wird regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit (11, 15).“ Sonst wird in der Genesis, z. B. 45, 29 u. 31, in griechischer Weise von der „Unterwelt“ als dem Aufenthaltsorte der Verstorbenen geredet, wohin die Sterbenden zu ihren vorausgegangenen Vätern und Stammgenossen, den Pitris, versammelt werden. Die Unterwelt, hebräisch Sche’ ol, griechisch Hades, wird unter der Erde gedacht und dort führen nach volksthümlicher Vorstellung die abgeschiedenen Seelen ein schlafähnliches Dasein.</p><p>
In der maurerischen Trauerloge folgt dem formellen Todtengerichte, in welchem den Verstorbenen die Ehre einer feierlichen Trauerloge bewilligt wurde, die Trauerrede, welche von einem dem Verstorbenen besonders Nahegestandenen pflegt gehalten zu werden. Diese Trauerrede
</p></div></body></text></TEI>
[17/0037]
cher am Tage der Vergeltung der Richterengel die Posaune bläst, welche Posaune des letzten Gerichtes auch noch in andern Glaubenskreisen, z. B. bei den Juden und Germanen erscheint. Bei den Germanen stösst Heimdall in das Giallarhorn, wenn die dem Weltuntergange unmittelbar vorangehende Götterschlacht beginnt, dass man es durch alle Welten hört. Der Posaunenstoss des Heimdall ist der Donnerschlag, weshalb auch das Giallarhorn unter dem himmelhohen, heiligen Baume, d. h. dem Wetterbaume verborgen ist. 1) Im Evang. Matthäi 24, 31 heisst es: „Und er wird senden seine Engel mit hellen Posaunen und sie werden sammeln seine Auserwählten von den vier Winden , von einem Ende des Himmels zu dem andern.“ Nach Paulus im ersten Briefe an die Corinther 15, 52 wird zur Zeit der letzten Posaunen die Posaune erschallen und die Todten werden auferstehen unverweslich und wir werden verwandelt werden. Zufolge des ersten Briefes Pauli an die Thessalonicher 4, 16 wird der Herr selbst dereinst mit der Posaune Gottes vom Himmel hernieder kommen und die Todten in Christo werden auferstehen zuerst. Ebenso posaunen in der Vision des Johannes beim letzten Gericht die 7 Engel; „Und der siebente Engel posaunete, und es wurden grosse Stimmen im Himmel, die sprachen: Es sind die Reiche der Welt unseres Herrn und seines Christus geworden, und er wird regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit (11, 15).“ Sonst wird in der Genesis, z. B. 45, 29 u. 31, in griechischer Weise von der „Unterwelt“ als dem Aufenthaltsorte der Verstorbenen geredet, wohin die Sterbenden zu ihren vorausgegangenen Vätern und Stammgenossen, den Pitris, versammelt werden. Die Unterwelt, hebräisch Sche’ ol, griechisch Hades, wird unter der Erde gedacht und dort führen nach volksthümlicher Vorstellung die abgeschiedenen Seelen ein schlafähnliches Dasein.
In der maurerischen Trauerloge folgt dem formellen Todtengerichte, in welchem den Verstorbenen die Ehre einer feierlichen Trauerloge bewilligt wurde, die Trauerrede, welche von einem dem Verstorbenen besonders Nahegestandenen pflegt gehalten zu werden. Diese Trauerrede
1) Schwartz, Ursprung der Mythol., S. 202.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Internetloge: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Maxi Grubert: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/37>, abgerufen am 27.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.