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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

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auch die Granatzweige und die Granatäpfel in dem Kybelekultus.1) Ganz in denselben Vorstellungskreis gehört es, dass auf dem berühmten Harpyenmonumente von Xanthos die Granate die Hoffnung und die Keime des neuen Lebens, der Unsterblichkeit bezeichnet.2) Dass die Granate bei den Griechen besonders zum Symbole der Brautnacht, der Ehe und der Fruchtbarkeit, - der glühenden und fruchtbaren Liebe wird, wie namentlich in den Mythen von der Hera und der Persephone,3) ist nur eine besondere Seite und Beziehung der allgemeinen symbolischen Lebensbedeutung der Granate. In dem Tempel des Zeus Kasios bei Pelusium stand Zeus als jugendlicher Gott, in der Rechten einen Granatapfel haltend; in den Mysterien wurde gelehrt, dass der (rothe) Granatapfel einem Blutstropfen des Bakchos entsprossen sei.4) Mit Recht erklärt es Keller für ebenso unnatürlich als unwahr, dass Baehr (Symbolik des mosaischen Cultus, S. 123) und Friedrich (Symbolik und Mythologie der Natur, S. 230 ff.) die Granate auf das Wort und die Gebote Gottes deuten wollten. Dagegen möchten wir die goldene Rose hierher beziehen, welche noch jetzt der Papst zu Rom in jedem Frühling am Sonntag Laetare. am Rosensonntag, welcher in die Octave der Himmelfahrt Christi fällt, zum Symbole der Ankunft des heiligen Geistes, der neuen Zeit und des neuen Geistes feierlich weiht und dann an einen christlich verdienten Fürsten schenkt. Einstens wurden an diesem Sonntage blühende Rosen unter das Volk von der Höhe des Tempels ausgestreuet. - Am bedeutungsvollsten ist für uns der Zeus Kasios. Den Beinamen Kasios hat hier Zeus, weil ihm die Kasia oder Kassia, der Kassienlorbeer, wie in den griechischen Wörterbüchern gewöhnlich übersetzt wird, geheiligt war, und der Zeus Kasios ist mithin gleich dem Hiram Kasios. [fremdsprachliches Material] hiess ein Berg in Unterägypten

1) Müller und Osterley, Denkmäler alter Kunst, II. S. 63 und S. 817.
2) Overbeck, Geschichte der griechischen Plastik, I. S. 140 und 141.
3) Preller, Demeter und Persephone, S. 116 ff.
4) Keller, a. a. O., S. 1039 a.

auch die Granatzweige und die Granatäpfel in dem Kybelekultus.1) Ganz in denselben Vorstellungskreis gehört es, dass auf dem berühmten Harpyenmonumente von Xanthos die Granate die Hoffnung und die Keime des neuen Lebens, der Unsterblichkeit bezeichnet.2) Dass die Granate bei den Griechen besonders zum Symbole der Brautnacht, der Ehe und der Fruchtbarkeit, – der glühenden und fruchtbaren Liebe wird, wie namentlich in den Mythen von der Hera und der Persephone,3) ist nur eine besondere Seite und Beziehung der allgemeinen symbolischen Lebensbedeutung der Granate. In dem Tempel des Zeus Kasios bei Pelusium stand Zeus als jugendlicher Gott, in der Rechten einen Granatapfel haltend; in den Mysterien wurde gelehrt, dass der (rothe) Granatapfel einem Blutstropfen des Bakchos entsprossen sei.4) Mit Recht erklärt es Keller für ebenso unnatürlich als unwahr, dass Baehr (Symbolik des mosaischen Cultus, S. 123) und Friedrich (Symbolik und Mythologie der Natur, S. 230 ff.) die Granate auf das Wort und die Gebote Gottes deuten wollten. Dagegen möchten wir die goldene Rose hierher beziehen, welche noch jetzt der Papst zu Rom in jedem Frühling am Sonntag Laetare. am Rosensonntag, welcher in die Octave der Himmelfahrt Christi fällt, zum Symbole der Ankunft des heiligen Geistes, der neuen Zeit und des neuen Geistes feierlich weiht und dann an einen christlich verdienten Fürsten schenkt. Einstens wurden an diesem Sonntage blühende Rosen unter das Volk von der Höhe des Tempels ausgestreuet. – Am bedeutungsvollsten ist für uns der Zeus Kasios. Den Beinamen Kasios hat hier Zeus, weil ihm die Kasia oder Kassia, der Kassienlorbeer, wie in den griechischen Wörterbüchern gewöhnlich übersetzt wird, geheiligt war, und der Zeus Kasios ist mithin gleich dem Hiram Kasios. [fremdsprachliches Material] hiess ein Berg in Unterägypten

1) Müller und Osterley, Denkmäler alter Kunst, II. S. 63 und S. 817.
2) Overbeck, Geschichte der griechischen Plastik, I. S. 140 und 141.
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[221/0241] auch die Granatzweige und die Granatäpfel in dem Kybelekultus. 1) Ganz in denselben Vorstellungskreis gehört es, dass auf dem berühmten Harpyenmonumente von Xanthos die Granate die Hoffnung und die Keime des neuen Lebens, der Unsterblichkeit bezeichnet. 2) Dass die Granate bei den Griechen besonders zum Symbole der Brautnacht, der Ehe und der Fruchtbarkeit, – der glühenden und fruchtbaren Liebe wird, wie namentlich in den Mythen von der Hera und der Persephone, 3) ist nur eine besondere Seite und Beziehung der allgemeinen symbolischen Lebensbedeutung der Granate. In dem Tempel des Zeus Kasios bei Pelusium stand Zeus als jugendlicher Gott, in der Rechten einen Granatapfel haltend; in den Mysterien wurde gelehrt, dass der (rothe) Granatapfel einem Blutstropfen des Bakchos entsprossen sei. 4) Mit Recht erklärt es Keller für ebenso unnatürlich als unwahr, dass Baehr (Symbolik des mosaischen Cultus, S. 123) und Friedrich (Symbolik und Mythologie der Natur, S. 230 ff.) die Granate auf das Wort und die Gebote Gottes deuten wollten. Dagegen möchten wir die goldene Rose hierher beziehen, welche noch jetzt der Papst zu Rom in jedem Frühling am Sonntag Laetare. am Rosensonntag, welcher in die Octave der Himmelfahrt Christi fällt, zum Symbole der Ankunft des heiligen Geistes, der neuen Zeit und des neuen Geistes feierlich weiht und dann an einen christlich verdienten Fürsten schenkt. Einstens wurden an diesem Sonntage blühende Rosen unter das Volk von der Höhe des Tempels ausgestreuet. – Am bedeutungsvollsten ist für uns der Zeus Kasios. Den Beinamen Kasios hat hier Zeus, weil ihm die Kasia oder Kassia, der Kassienlorbeer, wie in den griechischen Wörterbüchern gewöhnlich übersetzt wird, geheiligt war, und der Zeus Kasios ist mithin gleich dem Hiram Kasios. _ hiess ein Berg in Unterägypten 1) Müller und Osterley, Denkmäler alter Kunst, II. S. 63 und S. 817. 2) Overbeck, Geschichte der griechischen Plastik, I. S. 140 und 141. 3) Preller, Demeter und Persephone, S. 116 ff. 4) Keller, a. a. O., S. 1039 a.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 221. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/241>, abgerufen am 23.11.2024.