Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.die Unsterblichkeit auszudrücken. Mit Unrecht hat man in der Hirammythe den Tod des Königs Karl I. von England oder auch den Untergang des Tempelherrnordens verborgen geglaubt,1) während es nur die Mythe des Naturlebens und des Naturgottes ist und sein kann, wenn anders die Mysterien der Bauleute den allgemeinen Mysteriencharakter haben und bewahren sollten; das Leiden und der Tod des Mysteriengottes ist der nothwendige und stets wiederkehrende Inhalt aller Mysterien, ja aller Religionen, wie davon Ragon, S. 142 Anm. 1, ein freilich unvollständiges Verzeichnis entworfen hat. Die Akazie, die Kasia ist dabei das Symbol der Wiederauferweckung des getödteten oder gestorbenen Gottes. Die drei ungetreuen Gesellen erklärt Ragon, S. 147, für die Sternbilder der Wage, des Scorpions und des Schützen, in welchen die Sonne auf ihrem zwölfgliedrigen und zwölfmonatlichen Laufe während der drei Wintermonate steht und aus denen sie zu neuem Leben als Sol novus, mit dem nicht geraubten und treu bewahrten Meisterworte, hervorgeht; um die Mitte des Herbstes befinde sich die Wage gegen den Untergang der Sonne oder im Westen, der Scorpion zur rechten Seite ihres Aufganges oder im Süden und der Schütze fange an, im Aufgange zu erscheinen, was bei Hiram durch die östliche Pforte dargestellt werde, bei welcher er sterbe und unmittelbar im Steinbocke wiedererstehe. Diese drei Gesellen des Hiram vergleicht Ragon mit Judas, Petrus und Thomas, den drei Jüngern von Christus, von denen der Erstere den Herrn verräth, der Zweite drei Mal verleugnet und der Dritte dessen Wiederauferstehung bezweifelt. Die 30 Silberlinge des Judas erklärt auch Ragon, S. 148, für die 30 Tage eines Monats. Am siebenten Tage, am Tage der Sonne, werde der Leichnam des erschlagenen Hiram nach sechs Tagen oder Monaten des Suchens aufgefunden. Paris soll zufolge Ragon, S. 151 Anm., das Schiff der Isis, bar-Isis sein, wie dieses Schiff noch heute in dem Wappen der Stadt Paris enthalten sei und wobei man nur an die Stelle der Isis die heilige 1) Ragon, a. a. O., S. 141 Anm., vergl. mit Lenning, Encyklopädie, II. S. 67, und Krause, Kunsturkunden, I. 2. S. 447.
die Unsterblichkeit auszudrücken. Mit Unrecht hat man in der Hirammythe den Tod des Königs Karl I. von England oder auch den Untergang des Tempelherrnordens verborgen geglaubt,1) während es nur die Mythe des Naturlebens und des Naturgottes ist und sein kann, wenn anders die Mysterien der Bauleute den allgemeinen Mysteriencharakter haben und bewahren sollten; das Leiden und der Tod des Mysteriengottes ist der nothwendige und stets wiederkehrende Inhalt aller Mysterien, ja aller Religionen, wie davon Ragon, S. 142 Anm. 1, ein freilich unvollständiges Verzeichnis entworfen hat. Die Akazie, die Kasia ist dabei das Symbol der Wiederauferweckung des getödteten oder gestorbenen Gottes. Die drei ungetreuen Gesellen erklärt Ragon, S. 147, für die Sternbilder der Wage, des Scorpions und des Schützen, in welchen die Sonne auf ihrem zwölfgliedrigen und zwölfmonatlichen Laufe während der drei Wintermonate steht und aus denen sie zu neuem Leben als Sol novus, mit dem nicht geraubten und treu bewahrten Meisterworte, hervorgeht; um die Mitte des Herbstes befinde sich die Wage gegen den Untergang der Sonne oder im Westen, der Scorpion zur rechten Seite ihres Aufganges oder im Süden und der Schütze fange an, im Aufgange zu erscheinen, was bei Hiram durch die östliche Pforte dargestellt werde, bei welcher er sterbe und unmittelbar im Steinbocke wiedererstehe. Diese drei Gesellen des Hiram vergleicht Ragon mit Judas, Petrus und Thomas, den drei Jüngern von Christus, von denen der Erstere den Herrn verräth, der Zweite drei Mal verleugnet und der Dritte dessen Wiederauferstehung bezweifelt. Die 30 Silberlinge des Judas erklärt auch Ragon, S. 148, für die 30 Tage eines Monats. Am siebenten Tage, am Tage der Sonne, werde der Leichnam des erschlagenen Hiram nach sechs Tagen oder Monaten des Suchens aufgefunden. Paris soll zufolge Ragon, S. 151 Anm., das Schiff der Isis, bar-Isis sein, wie dieses Schiff noch heute in dem Wappen der Stadt Paris enthalten sei und wobei man nur an die Stelle der Isis die heilige 1) Ragon, a. a. O., S. 141 Anm., vergl. mit Lenning, Encyklopädie, II. S. 67, und Krause, Kunsturkunden, I. 2. S. 447.
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die Unsterblichkeit auszudrücken. Mit Unrecht hat man in der Hirammythe den Tod des Königs Karl I. von England oder auch den Untergang des Tempelherrnordens verborgen geglaubt, 1) während es nur die Mythe des Naturlebens und des Naturgottes ist und sein kann, wenn anders die Mysterien der Bauleute den allgemeinen Mysteriencharakter haben und bewahren sollten; das Leiden und der Tod des Mysteriengottes ist der nothwendige und stets wiederkehrende Inhalt aller Mysterien, ja aller Religionen, wie davon Ragon, S. 142 Anm. 1, ein freilich unvollständiges Verzeichnis entworfen hat. Die Akazie, die Kasia ist dabei das Symbol der Wiederauferweckung des getödteten oder gestorbenen Gottes. Die drei ungetreuen Gesellen erklärt Ragon, S. 147, für die Sternbilder der Wage, des Scorpions und des Schützen, in welchen die Sonne auf ihrem zwölfgliedrigen und zwölfmonatlichen Laufe während der drei Wintermonate steht und aus denen sie zu neuem Leben als Sol novus, mit dem nicht geraubten und treu bewahrten Meisterworte, hervorgeht; um die Mitte des Herbstes befinde sich die Wage gegen den Untergang der Sonne oder im Westen, der Scorpion zur rechten Seite ihres Aufganges oder im Süden und der Schütze fange an, im Aufgange zu erscheinen, was bei Hiram durch die östliche Pforte dargestellt werde, bei welcher er sterbe und unmittelbar im Steinbocke wiedererstehe. Diese drei Gesellen des Hiram vergleicht Ragon mit Judas, Petrus und Thomas, den drei Jüngern von Christus, von denen der Erstere den Herrn verräth, der Zweite drei Mal verleugnet und der Dritte dessen Wiederauferstehung bezweifelt. Die 30 Silberlinge des Judas erklärt auch Ragon, S. 148, für die 30 Tage eines Monats. Am siebenten Tage, am Tage der Sonne, werde der Leichnam des erschlagenen Hiram nach sechs Tagen oder Monaten des Suchens aufgefunden. Paris soll zufolge Ragon, S. 151 Anm., das Schiff der Isis, bar-Isis sein, wie dieses Schiff noch heute in dem Wappen der Stadt Paris enthalten sei und wobei man nur an die Stelle der Isis die heilige
1) Ragon, a. a. O., S. 141 Anm., vergl. mit Lenning, Encyklopädie, II. S. 67, und Krause, Kunsturkunden, I. 2. S. 447.
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