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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

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[fremdsprachliches Material]) genannt werden. Eben so hatten alle ägyptischen Priester ohne Ausnahme das Haupt glatt geschoren,1) Der Beschneidung, welche gleichfalls bei den ägyptischen Priestern, bei den Juden, theilweise bei den Phöniciern und bei andern semitischen Volksstämmen üblich war, - dem Abschneiden des Haupt- und des Barthaares und allen ähnlichen Gebräuchen, liegt der gemeinsame Gedanke eines der Gottheit darzubringenden und den Darbringenden weihenden und heiligenden Opfers zu Grunde, wie in Griechenland von Jünglingen und Mädchen ihr Haarschmuck oder einzelne Haarlocken den Göttern, besonders den unterirdischen geopfert wurden und bei den Buddhisten auf Ceylon noch geopfert werden. Auch liegt in dem Hingeben des Haupthaares und des Barthaares oder auch nur eines Theiles derselben eine Demüthigung, eine Unterwerfung, eine Entsagung und hiermit muss beginnen, wer sein Leben dem Dienste der Gottheit widmen und ihr Priester werden will, weshalb auch unterworfene und unterjochte Völker oft zum Zeichen der Knechtschaft sich das Haar abscheeren mussten oder keine langen Haare tragen durften.2)

Wie die Buddhisten bezüglich der Tonsur das Vorbild der katholischen Mönche und Priester geworden sind, so auch wohl bezüglich des Gebrauches der Glocken. In den buddhistischen Klöstern waren seit sehr frühen Zeiten die Glocken im allgemeinen Gebrauche und für dieselben von grosser Bedeutung; insbesondere wurde in diesen Klöstern (vihara) auch das Zeichen zur Versammlung und zu der Mahlzeit mit der Glocke gegeben.3)

Die Mysterien und die auf ihnen ruhenden Religionen des Alterthums haben wie ihre heilige und geheime Sprache und Schrift auch ihre heilige Architektur und ihre heiligen Gebäude, wenn gleich die letztern nach der Natur der Sache etwas mehr aus dem engen Mysterienkreise heraus vor die Augen des ganzen Volkes treten; immerhin aber bleibt auch die Architektur insofern eine geheime und

1) Ritter, Vorhalle, S, 292.
2) Ritter, Vorhalle, S. 293.
3) Lassen, III. S. 367.

[fremdsprachliches Material]) genannt werden. Eben so hatten alle ägyptischen Priester ohne Ausnahme das Haupt glatt geschoren,1) Der Beschneidung, welche gleichfalls bei den ägyptischen Priestern, bei den Juden, theilweise bei den Phöniciern und bei andern semitischen Volksstämmen üblich war, – dem Abschneiden des Haupt- und des Barthaares und allen ähnlichen Gebräuchen, liegt der gemeinsame Gedanke eines der Gottheit darzubringenden und den Darbringenden weihenden und heiligenden Opfers zu Grunde, wie in Griechenland von Jünglingen und Mädchen ihr Haarschmuck oder einzelne Haarlocken den Göttern, besonders den unterirdischen geopfert wurden und bei den Buddhisten auf Ceylon noch geopfert werden. Auch liegt in dem Hingeben des Haupthaares und des Barthaares oder auch nur eines Theiles derselben eine Demüthigung, eine Unterwerfung, eine Entsagung und hiermit muss beginnen, wer sein Leben dem Dienste der Gottheit widmen und ihr Priester werden will, weshalb auch unterworfene und unterjochte Völker oft zum Zeichen der Knechtschaft sich das Haar abscheeren mussten oder keine langen Haare tragen durften.2)

Wie die Buddhisten bezüglich der Tonsur das Vorbild der katholischen Mönche und Priester geworden sind, so auch wohl bezüglich des Gebrauches der Glocken. In den buddhistischen Klöstern waren seit sehr frühen Zeiten die Glocken im allgemeinen Gebrauche und für dieselben von grosser Bedeutung; insbesondere wurde in diesen Klöstern (vihâra) auch das Zeichen zur Versammlung und zu der Mahlzeit mit der Glocke gegeben.3)

Die Mysterien und die auf ihnen ruhenden Religionen des Alterthums haben wie ihre heilige und geheime Sprache und Schrift auch ihre heilige Architektur und ihre heiligen Gebäude, wenn gleich die letztern nach der Natur der Sache etwas mehr aus dem engen Mysterienkreise heraus vor die Augen des ganzen Volkes treten; immerhin aber bleibt auch die Architektur insofern eine geheime und

1) Ritter, Vorhalle, S, 292.
2) Ritter, Vorhalle, S. 293.
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[196/0216] _ ) genannt werden. Eben so hatten alle ägyptischen Priester ohne Ausnahme das Haupt glatt geschoren, 1) Der Beschneidung, welche gleichfalls bei den ägyptischen Priestern, bei den Juden, theilweise bei den Phöniciern und bei andern semitischen Volksstämmen üblich war, – dem Abschneiden des Haupt- und des Barthaares und allen ähnlichen Gebräuchen, liegt der gemeinsame Gedanke eines der Gottheit darzubringenden und den Darbringenden weihenden und heiligenden Opfers zu Grunde, wie in Griechenland von Jünglingen und Mädchen ihr Haarschmuck oder einzelne Haarlocken den Göttern, besonders den unterirdischen geopfert wurden und bei den Buddhisten auf Ceylon noch geopfert werden. Auch liegt in dem Hingeben des Haupthaares und des Barthaares oder auch nur eines Theiles derselben eine Demüthigung, eine Unterwerfung, eine Entsagung und hiermit muss beginnen, wer sein Leben dem Dienste der Gottheit widmen und ihr Priester werden will, weshalb auch unterworfene und unterjochte Völker oft zum Zeichen der Knechtschaft sich das Haar abscheeren mussten oder keine langen Haare tragen durften. 2) Wie die Buddhisten bezüglich der Tonsur das Vorbild der katholischen Mönche und Priester geworden sind, so auch wohl bezüglich des Gebrauches der Glocken. In den buddhistischen Klöstern waren seit sehr frühen Zeiten die Glocken im allgemeinen Gebrauche und für dieselben von grosser Bedeutung; insbesondere wurde in diesen Klöstern (vihâra) auch das Zeichen zur Versammlung und zu der Mahlzeit mit der Glocke gegeben. 3) Die Mysterien und die auf ihnen ruhenden Religionen des Alterthums haben wie ihre heilige und geheime Sprache und Schrift auch ihre heilige Architektur und ihre heiligen Gebäude, wenn gleich die letztern nach der Natur der Sache etwas mehr aus dem engen Mysterienkreise heraus vor die Augen des ganzen Volkes treten; immerhin aber bleibt auch die Architektur insofern eine geheime und 1) Ritter, Vorhalle, S, 292. 2) Ritter, Vorhalle, S. 293. 3) Lassen, III. S. 367.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 196. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/216>, abgerufen am 26.11.2024.